2024-06-17T07:46:28.129Z

Ligabericht
Sepp Mühlbauer verlässte den 1. FC Viechtach nach viereinhalb Jahren  F: Dirk Meier
Sepp Mühlbauer verlässte den 1. FC Viechtach nach viereinhalb Jahren F: Dirk Meier

Josef Mühlbauer zieht die Reißleine

Viechtachs Trainer-Dino erklärt überraschend nach viereinhalb Jahren seinen Rücktritt

Der Bayerwald-Kreisligist 1. FC Viechtach muss sich um einen Trainer umsehen. Unmittelbar nach der 0:1-Niederlage beim SV Perlesreut erklärte Übungsleiter Josef Mühlbauer seinen Rücktritt. Der in Lohberg lebende Coach stand seit Sommer 2009 auf der Kommandobrücke des Traditionsvereins, der in seiner sportlichen Glanzzeit in der Landesliga um Punkte und Tore kämpfte.

Die Kicker um Spielführer Florian Wittmann waren mit großen Erwartungen in die Saison gestartet. Man wollte ganz vorne mitmischen und der Saisoneinstieg verlief vielversprechend. Aus den ersten sieben Partien konnten Schiller, Steininger, Pfeffer & Co 16 Zähler einspielen, ehe es zum Einbruch kam. Allerdings hatten die Kicker von der Regeninsel von Beginn an mit großen Personalsorgen zu kämpfen. Bereits in der Vorbereitung rissen sich der Ex-Landesligaspieler Jakob Danielak und Vize-Kapitän Tobias Eckl das Kreuzband. Die gleiche Verletzung erlitten wenige Woche später Thomas Haimerl und Stefan Hübner. Auch der ehemalige Bad Kötzinger Bayernligaspieler Thomas Strohmeier stand nur sporadisch zur Verfügung. "Wir hatten viele Nackenschläge zu verkraften und die gesteckten Ziele waren deshalb nicht zu erreichen", bilanziert Mühlbauer, der sich aber dennoch von einigen seiner Spieler enttäuscht zeigte. "Normalerweise sollte eine Mannschaft in so einer schwierigen Situation zusammenrücken, bei uns war das Gegenteil der Fall. Einigen Akteuren konnte man nichts mehr recht machen und das Team hat seinen zuvor guten Charakter verloren. Wenn man sieht, das man nicht mehr gegensteuern kann, muss man Konsequenzen ziehen. Das habe ich mit meinem Rücktritt getan."

»Die Mannschaft hat ihren zuvor guten Charakter verloren.«

Mühlbauer, der früher viele Jahre in verschiedenen Positionen beim 1. FC Miltach tätig war, führte die Viechtacher Fußballer 2011 in die Kreisliga und etablierte die junge Truppe dort. "Es war eine schöne Zeit, die ich in Viechtach hatte. Leider verliefen die letzten Wochen und Monate nicht mehr so harmonisch, aber ich habe mir nichts vorzuwerfen", resümiert der 44-jährige Chefanweiser, der vom Viechtacher Fußballchef Klaus Hielscher ein erstklassiges Zeugnis ausgestellt bekommt. "Sepp hat maßgeblichen Anteil an der positiven Entwicklung des 1. FC Viechtach. Er hat vor allem durch seine hervorragende Trainingsarbeit eine Mannschaft geformt, die einen sehr attraktiven und ansehnlichen Fußball spielt. Leider wurden wir in der laufenden Runde vom Verletzungspech verfolgt, sonst hätten wir bestimmt um den Aufstieg mitgespielt." Wer die Mühlbauer-Nachfolge beim Tabellensiebten der Bayerwald-Kreisliga antritt, steht noch nicht fest. "Wir befinden uns ja seit dem vergangenen Wochenende in der Winterpause und stehen daher nicht unter Zeitdruck. Die Trainersuche möchten wir spätestens bis Weihnachten abgeschlossen haben, vielleicht ergibt sich aber auch schon früher etwas", verrät Hielscher, der ein klares Anforderungsprofil hat. "Wir hatten einen Top-Trainer und möchten daher wieder einen qualifizierten Coach verpflichten, der unsere Truppe weiterentwickeln kann."

Aufrufe: 04.11.2013, 10:01 Uhr
Thomas SeidlAutor