2024-05-02T16:12:49.858Z

Vereinsnachrichten
Überraschendes Ende einer Ära: Johnny Conner ist als Trainer des Fußball-A-Ligisten FSV Groß-Zimmern zurückgetreten. Der 50-Jährige hatte im Verein auch viele andere Ämter bekleidet.	Foto: Jens Dörr
Überraschendes Ende einer Ära: Johnny Conner ist als Trainer des Fußball-A-Ligisten FSV Groß-Zimmern zurückgetreten. Der 50-Jährige hatte im Verein auch viele andere Ämter bekleidet. Foto: Jens Dörr

Johnny Conner tritt verärgert zurück

KLA Dieburg: Trainer des FSV Groß-Zimmern will sich „nicht von Spielern auf der Nase rumtanzen lassen“

Paukenschlag beim FSV Groß-Zimmern: Johnny Conner ist als Trainer des A-Ligisten zurückgetreten. Noch vor wenigen Wochen hatte der langjährige Coach und Kümmerer am Sepp-Herberger-Weg für die nächste Saison zugesagt. Nach zwischenzeitlichem Ärger über einige Spieler seines Kaders zog er Mitte der Woche aber einen sofortigen Schlussstrich. Der Verein reagierte prompt und hat bereits die Nachfolger benannt.

Conner ist so etwas wie der „Mister FSV“: Zehn Jahre lang arbeitete er im Vorstand mit, war Sportlicher Leiter (sechs Jahre), Jugendleiter (vier Jahre), Jugendtrainer (acht Jahre) und zuletzt fünf Jahre am Stück Coach der ersten Mannschaft. „Johnny ist ein FSV-Urgestein, war für uns viel mehr als ein Trainer“, würdigte der Sportliche Leiter Sascha Spross den 50-Jährigen am Donnerstag. Auch über die fußballerischen Belange hinaus habe er sich stets vorbildlich engagiert, war bei Arbeitseinsätzen zur Stelle, besorgte Material oder wirkte auf dem FSV-Gelände am Bau des Spielplatzes mit.

Kürzlich hatte Conner noch zugesagt, mit dem A-Liga-Team in die Spielzeit 2021/22 zu gehen. Nun die Kehrtwende – doch warum? Der Trainer macht wie stets aus seinem Herzen keine Mördergrube: „Ich lasse mir von unzuverlässigen Spielern nicht mehr auf der Nase rumtanzen.“

Was war geschehen? Vor wenigen Wochen hatte Conner noch die Zusage fast aller Spieler des bisherigen Kaders bekommen, auch in der neuen Runde für den FSV anzutreten. Lediglich die Abgänge von Stanislaw Haensch (zum TSV Altheim) und Hassan Zeyrek (zur SG Reinheim/Spachbrücken) sowie Fragezeichen hinter Torwart Dennis Lange und dem wechselwilligen Edwin Helfenbein standen damals im Raum. Dabei jedoch blieb es nicht: Nun hätten ihm auch Anil Yegin und Mehmet Gecili mitgeteilt, dass sie zum Nachbarn und A-Liga-Konkurrenten Reinheim/Spachbrücken wechseln wollen.

Dazu gingen Conner finanzielle Pokerspiele einzelner Akteure wiederholt auf die Nerven. „Ich bin ein Typ, für den gilt: ein Mann, ein Wort!“ Auf Wortbrüchigkeit, wie er sie zuletzt bei einigen Spielern erlebt habe, habe er keine Lust mehr. „Ich habe auch insgesamt ein bisschen den Glauben in den Fußball verloren.“ Womit er nicht nur die vielen kritikwürdigen Entwicklungen im Profibereich meine, sondern auch den Amateur-Fußball: „Nur den kann ich beeinflussen – und da finde ich es traurig, wohin es geht.“

Aktuell hätte Conner nur noch mit einem Minikader von 14, 15 Mann dagestanden. In Rückkehrer Cagdas Cakti (zuletzt GSV Gundernhausen) verzeichnet der FSV Groß-Zimmern erst einen Zugang. „Und wir haben nicht mal den 30. Juni“, spielt Conner auf das Ende der Abmeldefrist für Spieler in der Sommerpause an. „Es ist zu befürchten, dass da weitere Abgänge folgen.“ Ärgernisse, wie er sie nicht mehr zu schlucken bereit sei.

Immerhin: Der Verein hat schnell die Nachfolge geklärt. Erstmannschaftsspieler Mustafa Zeyrek, der ursprünglich an Conners Seite rücken sollte, wird das A-Liga-Team künftig zusammen mit dem bisherigen Zweitmannschaftscoach Firat Ekinci trainieren. Für den FSV II (Kreisliga C Dieburg) wird noch ein Trainer gesucht. Auch ein paar neue Kicker stünden den Groß-Zimmernern gut zu Gesicht. Spross stimmt zu: „Mit 35 Mann ist unsere Spielerdecke derzeit ein bisschen dünn.“



Aufrufe: 011.5.2021, 12:14 Uhr
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