2024-04-30T13:48:59.170Z

Allgemeines

JFV Haselünne mit gutem Beispiel !!!

LSB-Fortbildung "Schutz von Kindern und Jugendlichen vor sexualisierender Gewalt" beim Jugendförderverein Haselünne im Sportheim Flechum.

Der JFV Haselünne ging wegen der in letzter Zeit ins Gespräch gekommenen Thematik zu sexuellen Vorkommnissen im Kinder- und Jugendbereich in Sportvereinen einen Schritt vor und bot Ihren Trainern/Betreuern sowie allen Interessierten am 17. Dezember eine Fortbildung dazu an.

Manfred Schlangen und Hubert Litzen vom Vorstand des JFV Haselünne sowie Willi Fenslage, Vizepräsident Bildung KSB Emsland begrüßten an diesem Samstagmorgen rund 20 Teilnehmer, die an dem LSB-Kurs "Schutz von Kindern und Jugendlichen vor sexualisierender Gewalt" vorgetragen vom LSB-Referenten Christian Ruygh teilnahmen. Es begann mit dem Sammeln von Fakten zu dem Thema, die dann an eine Pinnwand geschrieben wurden.

Mit Hilfe des Filmes "Der Trainer war der Täter" wurden viele Fragen zu der Thematik aufgezeigt und anhand eines Fragenbogens beantwortet. Es kam dabei zu interessanten Diskussionen, die den anwesenden Trainerinnen und Trainern erst bewusst werden ließen, wie es zu sexuellen Übergriffen im Sportverein kommen kann.

Man kam schnell zu der Meinung, dass vor allem das "Hinsehen" gefördert werden muss. Es gibt 14.000 registrierte Vorfälle pro Jahr in Deutschland, davon einige im Sport. Sexualisierende Übergriffe sind ein gesellschaftspolitisches Problem, das auch vor dem Sport keinen Halt macht, bei denen es sicherlich zudem noch eine große Dunkelziffer gibt.
Laut dem vortragenden Referenten Christian Ruygh ist das Umsetzen des Konzeptes "Schutz vor sexualisierender Gewalt im Sport" seit 2012 in den Sportvereinen verpflichtend. Auf Grund der Missachtung ihrer Verpflichtung als Verein es umzusetzen, finden Sexualstraftäter auch weiterhin in den Sportvereinen ein sorgloses Umfeld. Die Vereine müssen endlich gezwungen werden, das existierende Konzept umzusetzen, so hätten Übergriffe in einigen Vereinen verhindert werden können. Die Umsetzung wäre ganz einfach, wenn man als Verein folgende vier Mindeststandards umsetzt:

1. Das erweiterte Führungszeugnis von Übungsleitern beantragen
2. Übungsleiter und Vorstand zum Thema schulen
3. Benennung eines Beauftragten für Mobbing und sexualisierende Gewalt
4. Ein Regelwerk, welches die Verhaltensrichtlinien im Sportverein klar definiert

Folgende Tatsachen/Erkenntnisse wurden in der Diskussion vor Ort aufgeführt:
Wenn ein Trainer sagt:"Kuscheln ist ok, da passiert nichts dabei", dann hat das im Sport nichts zu suchen. Das muss in den Verhaltensrichtlinien des Vereines klar geregelt sein.

Geschlossene Systeme, die ohne externe Kontrolle existieren, bieten Tätern ein Umfeld, in dem sie ungehindert agieren können.

Eltern sollten sich über das Vorgehen in den Vereinen informieren und die Kinder nicht nur abstellen.

Die Strafen für sexuelle Gewalt an Kindern sind in unserem Rechtssystem zu gering.

Gefährdet sind nicht die Schwachen, sondern vor allem die Starken.

Dazu ein paar Aussagen von den Kurs-Teilnehmern
Hubert Litzen, (1. Vorsitzender JFV Haselünne)
:
“Leider erst durch die Meldung aus Lingen wurden wir als Verantwortliche sensibilisiert, aber haben gleich reagiert und um Vorbeugung bemüht. Wir als reiner Jugendfußballverein haben eine Fürsorgepflicht den uns anvertrauten Kindern und Jugendlichen sowie den ehrenamtlichen Trainern/Betreuern. Der JFV wird in naher Zukunft ein Regelwerk erarbeiten und Vertrauenspersonen integrieren Ein Dank dem LSB, KSB, Christian Ruygh sowie Willi Fenslage für das Seminar.“

Manfred Schlangen (Geschäftsführer JFV Haselünne): Wir gehen das Thema nun aktiv an, um unsere Kinder und Übungsleiter im Verein zu schützen. Als Vorstand haben wir eine Fürsorgepflicht, sowohl den Kindern, als auch den Übungsleitern gegenüber, so dass bei uns im Verein alles getan wird, um Übergriffe zu verhindern.

Frank (Kursteilnehmer und Übungsleiter): Schutz vor sexualisierender Gewalt ist ein wichtiges Thema, auch für mich als Übungsleiter, damit ich einschätzen kann, was ist erlaubt und was nicht, um nicht in einen falschen Verdacht zu geraten.

Ingrid (Kursteilnehmenr): Ich habe drei Jungs, die auch im Verein Fußball spielen, nach den aktuellen Vorfällen in anderen Vereinen, macht man sich als Mutter doch Gedanken.

Allgemeiner Tenor der Teilnehmer:
Das ist ein heikles Thema das von Christian Ruygh kurzweilig nähergebracht wurde. Alle sind dankbar für die Hinweise, um Ihr eigenes Verhalten gegenüber den Spielern-innen einschätzen zu können. Kommunikation mit, und die Einbindung der Eltern, werden zu diesem Thema alles transparenter machen und der Vorbeugung dienen.

Ein Link zu weiteren interessanten Informationen findet Sie hier
http://www.sportjugend-nds.de/sj_schutz_vor_sex_gewalt.html

Bilder dazu hier:

Aufrufe: 020.12.2016, 20:00 Uhr
Heinz HemeltAutor