2024-05-02T16:12:49.858Z

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Hoch motiviert und entschlossen, dem SC Olching eine neue Identität zu verleihen (v.l.): Vizepräsident Bernhard Huppmann, Präsident Eugen Schädler, Jugendleiter Mike Wimmer, Vizepräsident Roland Renn und Sportleiter Jugend Jan Huber. Der Nachwuchs im Hintergrund setzt dazu schon mal an – coronagerecht.
Hoch motiviert und entschlossen, dem SC Olching eine neue Identität zu verleihen (v.l.): Vizepräsident Bernhard Huppmann, Präsident Eugen Schädler, Jugendleiter Mike Wimmer, Vizepräsident Roland Renn und Sportleiter Jugend Jan Huber. Der Nachwuchs im Hintergrund setzt dazu schon mal an – coronagerecht. – Foto: Hans Kürzl

JFG Amperspitz löst sich auf - Kunstgebilde mit wenig Identifizierung

SC Olchingwill in Zukunft leistungsorientiert arbeiten

Nach zehn Jahren wird sich die JFG Amperspitz auflösen. Die drei beteiligten Vereine haben eigene Pläne für die Zukunft.

Olching – Eines betonen alle Verantwortlichen von SC Olching, TSV Geiselbullach und SV Esting: Die Jugend-Förder-Gemeinschaft (JFG), in der von den D- bis A-Junioren gekickt wird, hat für die Vereine bei der Gründung Sinn gemacht – und sie hat gute Arbeit geleistet. Das bestätigt Manfred Happ, Jugendleiter beim TSV Geiselbullach und JFG-Gründungsmitglied: „Es hat für alle Jungs in der Stadt eine Perspektive gegeben, weiter Fußball zu spielen.“ Ohne JFG wäre in so mancher Altersstufe keine Mannschaft zusammengekommen.

Allerdings räumt Happ auch ein, dass die JFG keine allzu große emotionale Begeisterung entfacht hat: „Sie war schon ein gewisses Kunstgebilde, mit dem man sich im Zweifelsfall nicht so identifiziert hat.“ Deswegen sei es in letzter Zeit immer schwerer geworden, Trainer in die JFG zu bekommen, wenn sie zuvor etwa die E-Junioren trainiert hatten und in „ihrem“ Verein bleiben wollten.

Aussagen, die Bernhard Huppmann, Vizepräsident des SC Olching und früher Jugendleiter, bestätigt. Dazu passt, dass die Stadtverwaltung die JFG nie als eigenständigen Verein angesehen hat. Hallenbelegungen etwa mussten über die Stammvereine geregelt werden.

SC Olching will leistungsorientiert sein - erste Mannschaft im Fokus

Der Entschluss, die JFG aufzulösen, wurde durch die Meldeliga erleichtert, die der Bayerische Fußball-Verband im vergangenen Sommer eingeführt hatte. Demnach können auf Kreisebene Vereine ihre Jugendteams in den Ligen anmelden, die sie sportluch für passend halten. Der Druck, zwanghaft für eine bestimmte Spielklasse ein Team zusammenstellen zu müssen, entfällt.

Gleichwohl will man beim SC Olching in Zukunft leistungsorientierter arbeiten. „Mit mindestens einem Team je Altersklasse“, erklärt Präsident Eugen Schädler. In den anderen Teams einer Jahrgangsstufe soll dann eher der Spaß im Vordergrund stehen – sofern es genügend Spieler für so ein zweites Team gibt. Dafür ist man beim SCO bereit, Geld in die Hand zu nehmen: für lizensierte Trainer. „Der Vorstand steht voll dahinter, die Jugend soll nicht um jeden Cent kämpfen müssen“, betont Präsident Schädler. In Geiselbullach dagegen wird man diesem Prinzip nicht folgen. Trotzdem sagt Happ: „Wir haben auch gute Trainer, nur eben mit einem anderen Anspruch.“

Der gehobene Anspruch gilt auch beim SC Olching in den nächsten Jahren erst einmal nur für die Herrenmannschaften. Die „Erste“ soll möglichst dauerhaft und stabil in der Landesliga verbleiben. „Mit möglichst vielen Spielern aus Olching und Umgebung plus dem einen oder anderen Input von außen“, so SCO-Chef Schädler.

Martin Buch arbeitete zuvor bei der SpVgg Unterhaching

Er und Huppmann möchten dem Verein eine neue Identität verleihen. „Und da ist die Loslösung von einer JFG von Vorteil“, sagt Schädler. „Identifizieren, das geht im eigenen Verein besser.“ Das schließe eine eigene Spielphilosophie ebenso ein wie die vereinsinterne Organisation. „Ein Verein, ein Ansprechpartner, schnellere Entscheidungswege“, beschreibt das Huppmann.

Was durch die neue Identität ebenso wieder verstärkt geschaffen werden soll: Gemeinschaftsgefühl. Feiern, Anpacken, Jugend- und Herrenmannschaft unterstützen sich gegenseitig. Eine wichtige Rolle spielt dabei Cheftrainer Martin Buch. Der hat vor Olching im Nachwuchsbereich der SpVgg Unterhaching gearbeitet – leistungsorientiert in der U 14. „Buch hat ein gutes Auge und ein gutes Händchen für die Jugend“, sagt Schädler. Davon würden alle profitieren.

Bei weitem nicht in diesen Sphären bewegt sich der SV Esting. Fußball ist dort Breitensport, wird nur von den Kleinsten bis hinauf zu den D-Junioren gespielt. Das wird auch nach der Auflösung der JFG so bleiben, wie der SVE-Vorsitzende Tilmann Brenner auf Tagblatt-Nachfrage mitteilt. Es gebe aktuell keine Bestrebungen, daran etwas zu ändern.

SV Esting bedauert Auflösung

In der JFG Amperspitz war der SV Esting also nur mit einer Altersklasse vertreten. Brenner macht keinen Hehl daraus, dass er das gerne beibehalten hätte. „Ich bedaure die Auflösung“, sagt er. „Es war eine Supergeschichte, dass sich drei unterschiedliche Vereine zusammengeschlossen haben, um Kindern und Jugendlichen das Fußballspielen zu ermöglichen.“ Man akzeptiere aber die Entscheidung der beiden anderen Vereine. „Wir werden für uns organisatorisch eben dort wieder ansetzen, wo wir vor zehn Jahren aufgehört haben.“

Die Verantwortlichen von SCO, TSV und SVE haben trotz allem weiter ein gemeinsames Ziel, das sie aber wieder getrennt voneinander umsetzen: Möglichst vielen Kindern und Jugendlichen in der Stadt die Chance zu geben, ihren Sport zu treiben.

(Hans Kürzl)

Aufrufe: 029.3.2021, 13:30 Uhr
Fürstenfeldbrucker Tagblatt / Hans KürzlAutor