2024-06-17T07:46:28.129Z

Interview
Ein nachdenklicher Matthias Schmidle: der Sportleiter des 1. FC Sonthofen muss das Team am Wochenende selbst coachen und einen neuen Trainer finden.  F.: Archiv
Ein nachdenklicher Matthias Schmidle: der Sportleiter des 1. FC Sonthofen muss das Team am Wochenende selbst coachen und einen neuen Trainer finden. F.: Archiv

»Jetzt sind die Spieler gefordert«

Sonthofens Sportleiter Matthias Schmidle spricht über die Gründe, weshalb Coach Reinhold Mayer entlassen wurde

Die schnellste Trainerentlassung in der Geschichte des 1. FC Sonthofen erfolgte am Dienstag, nachdem die Verantwortlichen beschlossen hatten, sich von Coach Reinhold Mayer zu trennen. Der 48-Jährige übernahm den Trainerjob beim Bayernligisten vor dieser Saison, nachdem Bernd Kunze zum FC Wiggensbach gewechselt war.

Die Sonthofer blieben in der Spielrunde 2013/2014 bisher sieglos. Nach vier Niederlagen und zwei Unentschieden fielen die Kreisstädter am vergangenen Wochenende auf den letzten Platz zurück. Wir sprachen mit Sportleiter Matthias Schmidle über Mayers Entlassung und darüber, wie es beim 1. FC weitergeht.

Warum haben die Verantwortlichen nicht noch ein paar Spiele abgewartet und Reinhold Mayer eine Chance gegeben, um den Anschluss ans Mittelfeld zu finden?

Schmidle: Natürlich hätten wir noch abwarten und eine Entscheidung erst in ein paar Wochen treffen können. Der Trainier ist nun einmal das schwächste Glied in einer Mannschaft, obwohl natürlich auch die Spieler mitverantwortlich für die Misere sind. Aber wir wollten frühzeitig die Reißleine ziehen und ein Zeichen setzen, dass jetzt die Spieler gefordert sind.

Reinhold Mayer sagt, dass es nur an Kleinigkeiten gelegen habe, dass der 1. FC Sonthofen bisher kein Spiel gewonnen hat. Spielerisch und konditionell sei die Mannschaft in einem sehr guten Zustand gewesen. Woran ist Mayer gescheitert?

Schmidle: Am fehlenden Erfolg. Natürlich hat die Mannschaft in den bisherigen Begegnungen gut mitgehalten, spielte auf Augenhöhe und war oft sogar das bessere Team. Hätten wir das eine oder andere Spiel gewonnen, hätten wir nicht gehandelt. Aber am Ende zählt nun einmal der Tabellenplatz. Und als Letzter musst du etwas unternehmen, um von dort wegzukommen. Zumal in den nächsten Wochen sehr wichtige Spiele anstehen. Am Samstag geht es zum Beispiel im Heimspiel gegen den Tabellendritten Unterhaching.

Was versprechen Sie sich von Mayers Entlassung?

Schmidle: Wir haben die Qualität, um in der Bayernliga mitzuhalten. Und hoffen, dass die Mannschaft jetzt in die Pötte kommt und es schafft, den Karren aus dem Dreck zu ziehen.

Gibt es schon einen Nachfolger von Reinhold Mayer?

Schmidle: Wir haben Kontakt zu möglichen Kandidaten aufgenommen. Aber auf die Schnelle ist es natürlich nicht möglich, einen neuen Coach zu präsentieren. Aber in den nächsten zehn Tagen soll Mayers Nachfolger feststehen.

Wer sitzt am Samstag gegen Unterhaching auf der Trainerbank?

Schmidle: Wir haben uns für eine Interimslösung entschieden. Die sieht so aus, dass ich zusammen mit den Führungsspielern Benjamin Müller, Roland Burger und Matthias Jörg die Mannschaft auf die Partie gegen Unterhaching vorbereite und dann am Samstag auf der Trainerbank Platz nehmen werde.

Aufrufe: 022.8.2013, 08:11 Uhr
Allgäuer Anzeigeblatt / Werner KempfAutor