2024-06-14T14:12:32.331Z

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Derzeit ohne Fortune: Stefan Kühnlein und der Post SV. Foto: Roland Fengler
Derzeit ohne Fortune: Stefan Kühnlein und der Post SV. Foto: Roland Fengler

"Jetzt haben wir es nicht mehr selbst in der Hand"

Der Post SV spielt nur 0:0 gegen Burgfarrnbach und taumelt dem Abstieg entgegen

Zehn Punkte Rückstand bei noch fünf ausstehenden Spielen – die Wolken über dem Sportpark Ebensee verdun­keln sich immer mehr. Beim 0:0 gegen den TSV Burgfarrnbach gelingt dem Post SV nicht der erhoffte erste Sieg im Jahr 2016. Der Abstieg aus der Bezirksliga rückt immer näher.

Mario Bierbrauer ist ein netter Mensch. Einer, der sich ausdrücken, der auch nach einer hitzigen Partie gelassen über das Geschehen spre­chen kann. Bis zur Winterpause war dieser Mario Bierbrauer noch Abwehr­chef des Post SV, seitdem ist er der Chef an der Seitenlinie. Nur laufen will es nicht so recht für seinen Verein – weder mit dem Verteidiger noch mit dem Trainer Mario Bierbrauer.

Gerade einmal 20 Punkte haben sie bisher geholt, in diesem Kalenderjahr hat der Post-SV noch nie gewonnen – und ist Vorletzter. Und daran sollte sich auch nichts ändern, nach 90 Minu­ten stand gegen den Mitaufsteiger TSV Burgfarrnbach nur ein 0:0.

Ich habe, sagte Mario Bierbrauer, „der Mannschaft vor dem Spiel gesagt, dass wir jetzt sechs Endspiele haben und nur weiterkommen, wenn wir jede Woche gewinnen“. Wenn man so will, ist der Post SV nun schon in der ersten Endrunde gescheitert, „leider gibt es jetzt kein Elfmeter­schießen mehr“, flachste Bierbrauer. Zum Scherzen war am Sportpark Ebensee aber nur ihm zumute, der Rest der Spieler übte sich wahlweise im gegenseitigen Beschimpfen (Post und Burgfarrnbach) oder saß noch eine Viertelstunde nach Abpfiff ver­zweifelt auf dem Platz herum (Post).

Mannschaft mit Charakter

In diese Verzweiflung der Spieler mischte sich auch eine angeregte Dis­kussion, warum es denn nicht mit dem erhofften Sieg geklappt hatte. Aufge­ben, sich mit dem Abstieg abfinden, das wollen sie noch nicht beim Post SV – trotz zehn Punkten Rückstand auf den Nichtabstiegsplatz. „Jetzt haben wir es nicht mehr selbst in der Hand“, sagte Bierbrauer, „aber es heißt ja immer: In der Niederlage zeigt sich der Charakter einer Mann­schaft“.

Eben diesen Charakter habe jeder seiner Spieler, findet er, „die Stim­mung im Training ist gut, die Motivati­on hoch, auch wenn das natürlich momentan keine schöne Situation ist“. Im Grunde seien seine ehemali­gen Mannschaftskollegen „alles gute Fußballer“, aber wer einmal in die Negativspirale geraten ist, kann sich bekanntlich nur schwer befreien. Die lange Serie von neun Spielen ohne Sieg nagt am Selbstbewusstsein der Spieler, „da hat man natürlich eine Blockade im Spiel“, sagt Bierbrauer.

Und kein Glück. Das 1:0 der Post kurz vor der Pause pfeift der Schieds­richter wegen eines Fouls zurück, als Arthur Luft später eigentlich alles richtig gemacht hatte, reagierte Burg­farrnbachs Torhüter überragend – und so blieb es beim Unentschieden. „Haste Scheiße am Fuß, haste Scheiße am Fuß“, das sagte ein Andreas Breh­me – und das sagte auch Mario Bier­brauer. Schon am Mittwoch, gegen das Schlusslicht FC Stein, gibt es das zwei­te Endspiel, am Sonntag gegen Ten­nenlohe könnte es dann wirklich vor­bei sein.

Aufrufe: 03.5.2016, 13:07 Uhr
Michael Fischer (NN)Autor