"Jetzt falle ich wieder lange aus"

Der Offensivmann des Kreisoberligisten Sportvereinigung Leusel ist mit 25 Jahren im besten Fußballeralter und wollte nach 12 Einsätzen in der Vorrunde zum Start der Restrundenvorbereitung wieder voll angreifen. "Der Junge war sehr gut drauf", attestierte ihm sein Trainer Ertac Caliskan gute Leistungen in den ersten Trainingswochen. Doch am 30. Januar wurden Massanetz' Engagement und Einsatzfreude jäh gestoppt. Nach einer Ecke stieg der Stürmer zum Kopfball hoch, doch der gegnerische Keeper konnte die Kugel gerade noch rechtzeitig klären. Beide fielen anschließend zu Boden und der TSV-Keeper landete dabei unglücklich auf Massanetz' Fuß, sodass dieser umknickte. Der 25-Jährige wusste sofort, was Sache ist und signalisierte der Trainerbank, dass er ausgewechselt werden muss. "Ich dachte nur, scheiße, jetzt falle ich wieder für eine lange Zeit aus", beschreibt Massanetz das ungute Gefühl in seinem linken Fuß.

Zwei Tage später erhielt er beim Orthopäden bittere Gewissheit - Riss dreier Außenbänder, womit die restliche Runde gelaufen ist. Den Gang ins Krankenhaus samt MRT ersparte sich Massanetz in diesem Fall gleich, denn es ist bereits sein vierter Außenbandriss. Umso bitterer, weil es diesmal nicht, wie bei den drei Malen zuvor, den rechten, sondern den linken Fuß betrifft und sein Körper damit eine weitere Schwachstelle offenbart. Schlimm auch, weil der Stürmer nun wieder für vier bis fünf Monate zum Zuschauen verdammt ist und nichts für die Beschleunigung des Heilungsverlaufs machen kann. "Eine Operation bringt genauso wenig etwas, wie Salbe. Ich kann nur den Fuß ruhig halten und warten, bis die Bänder zusammengeheilt sind. Allerdings werden sie nicht mehr so zusammenwachsen, wie zuvor", weiß Massanetz um einen langen Weg, der viel Geduld braucht.

Bei seinen Bänderrissen zwei und drei fehlte diese Geduld allerdings und er startete nach zwei bis drei Monaten wieder ins Lauftraining. "Damals habe ich wohl zu früh wieder angefangen. Der Fuß wurde schnell wieder dick und die Bandage am Fuß hat den nächsten Riss auch nicht verhindert. Dieses Mal bleibt mir also nichts anderes übrig, als abzuwarten und dann wieder von vorn mit leichtem Lauftraining anzufangen, um mich Stück für Stück wieder in die Mannschaft zu arbeiten", so der 25-Jährige, dem durch die neuerliche Verletzung auch der Gedanke eines Karriere-Endes in den Sinn kam.

"Aber Fußball ist mein Hobby, mein ein und alles. Ich kicke schon mein Leben lang und das sehr gerne. Und mit 25 bin ich noch jung genug, um erst einmal weiterzumachen. Auch wenn der Weg wieder lang sein wird und ich danach auf dem Rasen vielleicht einmal mehr überlegen werde, ob und wie ich in den Zweikampf gehe." Bis dahin wird Massanetz seine Teamkollegen aber weiter unterstützen. "Ich werde mich nicht ausklinken, sondern bei den Spielen dabei sein. Auch wenn es mir gehörig im Fuß jucken wird."