2024-06-04T08:56:08.599Z

Ligabericht

Jessie Fater wechselt Fiedorra aus

Kuriose Situation bei Ratingens 0:2-Pleite

Zwei Gegentore nach Standardsituationen besiegeln die 0:2-Niederlage von Germania Ratingen 04/19 bei Rot-Weiß Oberhausen U23.

Das Unheil beginnt in der 70. Minute. Rhys Tyler trifft Patrick Fiedorra, der verletzt liegen bleibt. Er ruft um Hilfe. Die Physiotherapeutin Jessie Fater eilt herbei und signalisiert kurze Zeit später: auswechseln. Der Kapitän verlässt humpelnd den Kunstrasen des neuen Nachwuchs-Leistungszentrums. "Ist nicht so schlimm", sagt er bereits, als er zur Ersatzbank geht. Es war im ersten Moment eher der Schock des in dieser Saison arg gebeutelten Fiedorra. Später meint er: "Ich wollte weiterspielen, aber da hatte Jessie schon den Wechsel angezeigt."

Kaum hatte Fiedorra den Platz geräumt, klingelte es zweimal. Zunächst verursachte Christoph Hub unnötig einen Eckball. Er schirmte den Ball gut ab, wollte ihn ins Aus gehen lassen, berührte ihn dann aber noch. Der Kopfball nach der Ecke ging an die Latte, doch Ibrahim Bulut reagierte schneller als der eingewechselte Panero Cervino und stocherte ihn über die Linie.

Fünf Minuten später leistet sich Yannic Melis kurz vor dem Strafraum ein Foul. Ömer Akman legt sich den Ball zurecht und schießt das Tor seines Lebens. Der Ball geht nicht etwa einfach in den Winkel, sondern klatscht gegen die Unterkante der Latte und den Innenpfosten. Er läuft noch ein paar Schritte, kniet auf dem Rasen nieder, blickt dankbar zum Himmel und kann sein Glück kaum fassen.

Die Ratinger Niederlage war besiegelt und aufgrund der zweiten Halbzeit nicht unverdient. Eine starke erste halbe Stunde reicht nun mal nicht aus, um den Platz am Ende als Sieger zu verlassen. Schon gar nicht, wenn von drei guten Chancen nicht eine genutzt wird. Ismail Cakici hatte die erste nach einer schönen Kombination über Daniel Rehag und Dennis Ter Haar, doch er scheiterte ebenso am Torhüter wie wenige später Rehag, der von Melis schön in Szene gesetzt worden war. Ein Freistoß von Fiedorra zischte über die Latte.

Nach der Pause kamen die Gäste nur noch zweimal vor das gegnerische Tor. Die beste Chance hatte Ahmet Isiklar, dessen Kopfball Tyler jedoch von der Linie schlug. Später parierte der RWO-Keeper noch einmal gegen Cakici. Die Gastgeber hatten jedoch nach einer halben Stunde das Kommando übernommen.

So lag es gewiss nicht an dem von Jessie Fater vorgenommenen Wechsel, sondern an der Mannschaft. Am Ende mangelte es der Dumeklemmerelf nicht nur am spielerischen, sondern auch am läuferischen Vermögen und auch am notwendigen Siegeswillen. Es wurde nicht genügend investiert, um auch nur einen Punkt mit zu nehmen.

Auf der Bank saßen Rekonvaleszent Prengel, der kranke Kloster und die beiden A-Junioren Bilobrk und van Schwamen, die bereits morgens gespielt hatten.

Aufrufe: 012.5.2013, 21:32 Uhr
Rheinische Post / Thomas SchulzeAutor