2024-04-30T13:48:59.170Z

FuPa Portrait
Jubilare: Dennis Jäger (links) wurde für sein 100., Rekord-Torschütze Sven Nielsen für sein 200. Ligaspiel geehrt. In der Mitte Marten Clausen, 2. Vorsitzender des SV Blau-Weiß Löwenstedt. Foto: Sven Jensen
Jubilare: Dennis Jäger (links) wurde für sein 100., Rekord-Torschütze Sven Nielsen für sein 200. Ligaspiel geehrt. In der Mitte Marten Clausen, 2. Vorsitzender des SV Blau-Weiß Löwenstedt. Foto: Sven Jensen

,,Jedes Spiel ist etwas Besonderes"

Torgefährlich, vereinstreu und bescheiden: Löwenstedts Sven Nielsen erzielt in seinem 200. Ligaspiel sechs Tore

Die Medaille, die er vor dem Anpfiff der Verbandsliga-Partie gegen den TV Grundhof für sein 200. Ligaspiel umgehängt bekam, muss Sven Nielsen gut gefallen haben. Jedenfalls animierte sie ihn zu Höchstleistungen: Innerhalb von nur elf Minuten (zwischen der 14. und der 25.) erzielte der Torjäger des SV Blau-Weiß Löwenstedt die Tore zum 4:0 selbst, legte in der 44. Minute zum 7:0 nach, und erzielte auch noch den Treffer zum 9:2-Endstand zwei Minuten vor dem Abpfiff.

Sechs Tore in einem Spiel - das ist auch für einen ,,Knipser" für Nielsen etwas Besonderes. ,,Ich kann mich nicht erinnern, dass mir das schon mal gelungen ist", sagt der 24-Jährige. Vier Tage vorher, beim 5:2 im Kreispokal-Halbfinale in Hattstedt, waren es ,,nur" vier Nielsen-Tore gewesen.

In der Torjäger-Liste der Verbandsliga ist Sven Nielsen mit 24 Toren in 27 Spielen jetzt Zweiter hinter Satrups Routinier Sven Beck (26) - und seinen Sturmpartner Jannik Oliver Fust (22 Treffer) hat er mit seinem ,,Sechserpack" auch überholt. ,,Das fand Jannik jetzt nicht so toll", sagt Nielsen und grinst.

Seit zwei Spielen agiert er wieder gemeinsam mit Fust in vorderster Linie, zuvor hatte er im offensiven Mittelfeld gespielt. ,,Vorne fühl' ich mich am wohlsten, ich bin schließlich gelernter Stürmer", sagt der Torjäger. Gut, im Mittelfeld ist auch nicht schlecht, wenn Trainer Bernd Hansen es für nötig hält. ,,Hauptsache nicht nach ganz hinten", wünscht sich der 24-Jährige, der seit seinem sechsten Lebensjahr Fußball spielt - zunächst für den TSV Drelsdorf/Ahrenhöft/Bohmstedt, seit der D-Jugend für Blau-Weiß Löwenstedt.

Dort macht er zuverlässig das, was von ihm erwartet wird - Tore schießen. 2010/11 waren es 27, in den beiden folgenden Spielzeiten dann 21 und 20. 2013/14 brachte es der Angreifer gar auf 40 Treffer - und jetzt, bei noch sieben ausstehenden Ligaspielen, sind es schon wieder 24. Nielsen ist weit davon entfernt, sich auf seine Quote etwas einzubilden. ,,Ich habe prima Mitspieler, die mir die Tore auflegen. Und wir haben eben eine Super-Offensive." Ein wenig Stolz klingt dann doch durch, wenn er erwähnt: ,,Man muss auch an der richtigen Stelle stehen."

Seit Saisonbeginn ist der 24-jährige Maurer, der beuflich stark eingespannt ist, auch Mannschaftskapitän. ,,Es gibt manches zu regeln, ich übernehme Verantwortung, bin mit den Trainern im Gespräch - ich bin stolz, Kapitän zu sein", sagt er. Nicht nur deshalb hat er bereits für eine weitere Spielzeit bei den ,,Löwen" zugesagt.

132 Pflichtspiel-Tore in den vergangenen fünf Jahren - das hat Begehrlichkeiten bei anderen Clubs geweckt. ,,Dass Vereine mal anklopfen, ist ganz normal. Und man überlegt sich, was man machen will. Aber es passt von der Arbeit her schlecht - ich bin ja jetzt schon froh, wenn ich es zwei Mal in der Woche zum Training schaffe."

Und mit den ,,Löwen" hat Nielsen schon einiges erlebt: Im vergangenen Jahr kam Zweitligist FC St. Pauli zum Vereinsjubiläum, beim Sparda Bank Hallencup 2014 gehörte er zur nordfriesischen Auswahl. Und mit den besten nordfriesischen Fußballern durfte er im Rahmen des sh:z-Fußballsommers gegen den Hamburger SV spielen.

Stichwort HSV. Da verdüstert sich die Miene des 24-Jährigen. ,,Ich möchte lieber nicht drüber reden. ,,Ich hoffe, dass sie es noch packen", sagt Nielsen über seinen Lieblings-Proficlub. Er würde gerne mal wieder ins Stadion gehen, doch dafür fehlt die Zeit.

Wenn der HSV am Sonnabend gegen Augsburg um den Klassenerhalt kämpft, wird Sven Nielsen gebraucht - er tritt mit seinen ,,Löwen", die Platz drei unbedingt halten wollen, beim FC Tarp-Oeversee an Und er wird nervös sein, wie vor jedem Spiel, obwohl er doch schon 201 Punktspiele auf dem Buckel hat. ,,Das ist nun mal so. Für mich ist eben jedes Spiel was Besonderes", sagt der Torjäger.

Aufrufe: 025.4.2015, 07:00 Uhr
SHZ / Ulrich SchröderAutor