Im Endspiel profitierten die Japaner erneut von einer Tugend, die sie im gesamten Turnierverlauf stark gemacht hatte: eine imposante Moral. Drei Mal merzten die Japaner in der Gruppenphase einen 0:1-Rückstand nach mutigen Vorstößen ihrer beiden Außenverteidiger Koki Gotoda sowie Ryotaro Tsunoda erfolgreich aus und stellten das Finale mit einem weiteren Treffer dann völlig Kopf. Nachdem Ali Abu-Alfa die Borussia mit einem sensationellen Kunstschuss in den Winkel in Führung gebracht hatte, dauerte es keine zwei Minuten, bis Ryo Tabei den Spielstand aus der Drehung egalisierte. Den vielumjubelten Siegtreffer erzielte Sota Sato kurz nach der Halbzeit vom Elfmeterpunkt aus, ehe die Japaner ihre Pressingmaschine anwarfen und offensiv verteidigten.
Gladbachs Trainer Thomas Flath war vom Ausgang der Partie derweil wenig angetan. "Die Enttäuschung überwiegt. Wenn man ein Finale erreicht, will man es auch gewinnen", sagte der 53-Jährige und haderte mit dem Ausgleich: "Das war ein glasklares Abseitstor und hat das Spiel zum Kippen gebracht." Insbesondere deshalb, weil die "Fohlen" diesen psychischen Rückschlag auch physisch nicht mehr auffangen konnten. "Die Jungs waren müde, und dann kann es einfach passieren, dass so eine Aktion ein spielentscheidendes Moment ist", befand Flath. Damit erwies sich auch das gute Omen namens Martin Stranzl als unzutreffend. Der Co-Trainer und Ex-Bundesliga-Profi hatte 1997 selbst mit 1860 München am Turnier teilgenommen und dieses am Ende ausgerechnet gegen Japan gewonnen. Den Gladbachern blieb dieser Triumph aber trotz der vierten Finalteilnahme verwehrt.
Knapp am Ziel vorbei rutschte auch Werder Bremen. Das Team von der Weser verzweifelte im Halbfinale an den starken Reflexen von Borussia-Keeper Franz Langhoff im Elfmeterschießen, setzte sich dann aber immerhin gegen den britischen Vertreter Huddersfield Town mit 1:0 durch und wurde Dritter. Letztlich waren die Japaner, die dem FC Salzburg im letzten Spiel der Gruppenphase endgültig die Hörner gestutzt hatten, ohnehin der verdiente Sieger.
Insofern hieß es wohl noch bis spät in die Nacht hinein: "Kanpai". Was soviel bedeutet wie: "Prost". Wenn die Biergläser erklirren.