2024-04-29T14:34:45.518Z

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Jakob Jörg benötigte nur ein Probetraining beim 1. FC GAP.
Jakob Jörg benötigte nur ein Probetraining beim 1. FC GAP. – Foto: mayr

Jakob Jörg wechselt in die Landesliga - erst der Start der Karriere?

Von TuS Geretsried zum 1. FC GAP

Das ging schnell: Der 18- Jährige Jakob Jörg wechselt zum 1. FC GAP in die Landesliga. Nebenher macht er sein Abitur fertig. Wohin führt sein Weg?

Garmisch-Partenkirchen/Bad Bayersoien – Die Frage steht seit geraumer Zeit im Raum. Wohin würde es Jakob Jörg ziehen, wenn er wie angedeutet (wir berichteten) den TuS Geretsried nach Ende der verkürzten U19-Spielzeit verlässt? Gut, wenn sich bei derlei Entscheidungen das Angenehme mit der eigenen Ambition reibungslos verbinden lässt. Kurze Fahrzeit, hohe Spielklasse. Nach nur einem Probetraining erhielt der 1. FC Garmisch-Partenkirchen den Zuschlag.

Jakob Jörg: Abitur und Fußball-Wohin führt sein Weg?

Der Tabellenvierte der Landesliga Süd untermauert mit dieser Verpflichtung einmal mehr seinen Status als erste Adresse in der Region. Natürlich richteten auch die Geretsrieder den Fokus auf den Kicker ihrer Bayernliga-Jugend. Doch räumt der Bad Bayersoier dem anstehenden Abitur hohe Priorität ein. Er besucht die Fachoberschule in Garmisch-Partenkirchen. Warum also nicht mal vorbeischauen am Gröben? Gesagt, getan. Einmal mittrainiert, schon hatte Coach Christoph Saller einen neuen Spieler. „Er hätte eigentlich noch mehr Zeit gehabt, sich zu entscheiden“, hält Saller fest. „Aber Jakob hat direkt zugesagt.“ Eine spontane Meinungsfindung aus dem Bauch heraus. „Ich bin in die Kabine rein und hatte sofort ein gutes Gefühl“, sagt Jörg. „Das war ich längere Zeit nicht mehr gewohnt.“ Ergänzt wurde sein Entschluss durch das nachfolgende Training. „Man hat gesehen, dass mit diesem Team etwas geht.“ Der FC-Coach betont, dass der Klub „nicht proaktiv“ auf den Spieler zugegangen sei. Vielmehr vermittelte der Zufall bei der neuen Zusammenarbeit. Jörgs Familie ist mit dem Chef von Torhüter Stefan Schwinghammer gut bekannt. „So ist man ins Gespräch gekommen.“ Hoch zufrieden ist man am Gröben dennoch über die Personalie. „Eine sehr gute Verpflichtung für uns, Jörg passt gut ins Konzept“, streicht Saller heraus.

Seit dem Doppelaufstieg aus der Kreis- in die Landesliga versucht der Klub, den Kader vorwiegend mit talentierten Fußballern aus dem erweiterten Landkreis zu bestücken. Zuletzt wechselten bereits Robin Reiter, Lukas Kunzendorf und Mechat Bekombo vom TuS zum 1. FC. Längst hat sich herumgesprochen, dass junge Spieler bei entsprechendem Fleiß die Chance erhalten, im Seniorenbereich Fuß zu fassen. Mit Jakob Jörg wächst die Anzahl prädestinierter Zentrumsspieler, auch die körperliche Robustheit nimmt zu. Saller sieht die Stärken des Talents vorne wie hinten. „Er kann den tödlichen Pass spielen, aber auch mal richtig hinlangen.“ Der im Eishockey gebräuchliche Begriff des Zweiwege-Spielers trifft es wohl ganz gut. Ohnehin findet man Jörg bisweilen auf Schlittschuhen. Bei den Bayersoier Beavers, einem Hobbyteam, soweit es die Zeit zulässt. Zusagen werden Jörg darüber hinaus die neuen Klubfarben, ist er doch glühender Anhänger der Münchner Löwen.

Jakob Jörg - mit 18 Jahren in der Landesliga

Im Gespräch mit Saller erbat sich der 18-Jährige ein bis zwei Jahre Zeit, um bei den Herren auf diesem Niveau anzukommen. Doch der Coach wiegelt ab: „Ich glaube nicht, dass er so lange braucht.“ Jörg betont, dass er sich die Landesliga in jedem Falle zutraue. „Ich bin mir aber durchaus bewusst, dass alles seine Zeit braucht.“ Für die restliche Rückrunde fände er „einige Einsätze cool“. Reicht vorerst als Zielsetzung. Zumindest hegt Jörg kurzfristig keine höheren Ambitionen. Integration ins Team und Ausbildung stehen im Vordergrund.

Ein kleines Hintertürchen lässt sich der Jungspund dann aber doch in puncto höhere Spielklassen offen: „Wenn nach zwei guten Saisons jemand anruft, musst du es dir natürlich auch anschauen“. Doch steht dies momentan „nicht primär“ in seinem Fokus.

(Oliver Rabuser)

Aufrufe: 027.11.2020, 09:15 Uhr
Garmisch-Partenkirchner Tagblatt / Oliver RabuserAutor