2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview
Trainer Dirk Minkwitz ist zurück in Lübben.
Trainer Dirk Minkwitz ist zurück in Lübben.

Interview mit Lübbens Trainer Dirk Minkwitz

"Wir sollten versuchen, erst einmal Ruhe in den Verein zu bekommen"

Grün-Weiß Lübben startet mit seinem alten und neuen Trainer Dirk Minkwitz einen Neuanfang in der Landesklasse Mitte. Nach zwei Abstiegen in Folge soll die Talfahrt endlich gestoppt und der Klassenerhalt erreicht werden. Die RUNDSCHAU sprach mit dem Coach über die überraschende Verpflichtung, die Ziele, das Potenzial der Mannschaft und die Zukunft von Grün-Weiß Lübben.

Herr Minkwitz, Sie sind zurück bei Grün-Weiß Lübben. Nach dem überraschenden Abgang von Marco Gebhardt war Ihr Engagement mindestens genauso überraschend. Wie kam es dazu?

Ich hatte wieder Lust auf Fußball und auf leistungsbereite und lernwillige junge Leute. Alles andere hatte für mich aus zeitlichen oder anderen Gründen keinen Sinn gemacht. Auch im Vorstand gibt es ja in Lübben Bewegung und Sportkameraden, mit denen man arbeiten, sich Ziele setzen und hoffentlich auch erreichen kann.

Seit Sie Grün-Weiß im Sommer 2010 verlassen haben, ist die erste Mannschaft zweimal abgestiegen. Sie wurde von der Brandenburgliga direkt bis zur Landesklasse durchgereicht. Wie erklären Sie sich diesen Niedergang?

Wenn eine Mannschaft aus einer kleinen Stadt wie Lübben in der Brandenburgliga spielt, muss der Verein agieren und nicht hoffen, dass alles über Jahre sportlich und finanziell von allein laufen wird. Der Verein muss sich intensiv um die vorhandenen Spieler kümmern und ständig auf der Suche nach Verstärkungen sein. Dies ist natürlich keine leichte Aufgabe. Dabei spielt auch Geld eine wesentliche Rolle. Hier stand der Verein bei der Übergabe 2010 aber auf soliden Füßen.

Ist die Talfahrt nun beendet?

Das hoffe ich. Ich werde versuchen, eine ordentliche Truppe aufs Feld zu schicken, die fit, diszipliniert und taktisch gut geschult ist. Ich bin davon überzeugt, dass der neu zu wählende Vorstand seinen Teil zum Gelingen der Mission ,,GW 2013 und folgende" beitragen wird.

Aufgrund der bevorstehenden Umstrukturierung im Landesverband schaffen in der neuen Saison nur die ersten acht Mannschaften sicher den Klassenerhalt. Was ist das Saisonziel?

Ich denke, wir sollten nach zwei Abstiegen versuchen, erst einmal Ruhe in den Verein zu bekommen und die Spieler mit möglichst vielen sportlichen Erfolgen wieder mit Selbstbewusstsein ausstatten und nach der Vorstandswahl am heutigen Donnerstag ordentliche Strukturen schaffen. Meine Hoffnung ist, dass sich alle Sympathisanten zu Grün-Weiß bekennen und der Lübbener Fußball in Zukunft auch wiedermal zumindest eine Klasse höher spielt und viele Zuschauer anzieht. Das Ziel für diese Saison ist mindestens Platz acht, also der Klassenerhalt.

Wie schätzen Sie die Staffel ein?

Ich kann diese Liga sehr schlecht einschätzen. Wer die Favoriten sind, weiß ich nicht. Ich rechne vorn mit Teltow und Wildau, aber auch mit Schönwalde, das sich sehr verstärkt hat. Wir werden uns auf uns konzentrieren und am Ende sehen, ob unsere Zielstellung erreicht wird.

Welches Potenzial hat ihr Team?

Ich denke, wenn die Mannschaft komplett ist, hat sie auf jeden Fall das Potenzial, eine Platzierung im oberen Tabellendrittel zu erreichen. Wir werden gemeinsam versuchen, die erste und zweite Mannschaft ständig zu verstärken. Ich hoffe hier auch auf den einen oder anderen Rückkehrer. Romano Lindner, Denny Matthes, Gordon Pohle, Martin Scholz, Oliver Keutel, Christian Harmuth und Alexander Rattei sind Spieler, die über sehr viel Erfahrung verfügen und die jungen mit Sicherheit führen und das Tempo vorgeben können. Tony Ziegler, Johannes Janke und viele andere junge Spieler im Team wollen sich unbedingt verbessern und es macht Spaß, mit ihnen zu arbeiten. Mit Martin Würfel ist ein Spieler zurück in Lübben, an dem wir noch unsere Freude haben werden. Er hat in der Landesliga in Groß Gaglow bei Detlef Irrgang Erfahrungen gesammelt und sich gut verbessert.

Ihr erster Gegner ist Union Bestensee. Ist da ein Sieg Pflicht?

Nein. Unser Minimalziel ist erst einmal, nicht zu verlieren. Über mehr wäre ich nicht traurig.

Mit Dirk Minkwitz sprach Lars Hartfelder

Aufrufe: 09.8.2013, 15:08 Uhr
LR-Online.de/Lars HartfelderAutor