2024-05-23T12:47:39.813Z

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Stefan Rahn ist ab sofort neuer Manager des Hamm United FC.
Stefan Rahn ist ab sofort neuer Manager des Hamm United FC. – Foto: Olaf Both

Interview mit Hamm-Manager Rahn: „So bringt das auch allen Spaß"

Der sympathische "Rahner" stellte sich den Fragen in einem ausführlichen Gespräch

Wie wir bereits berichteten, wird beim Oberligisten Hamm United FC Spieler Stephan Rahn (39) die Rolle des Ligamanagers übernehmen. „Rahner“ erledigt künftig Aufgaben, um die sich bisher Trainer Sidnei Marschall noch zusätzlich gekümmert hatte. Der Coach freut sich: „So langsam bekommen wir bei Hamm United immer mehr Struktur rein. Dass Rahner den Managerposten übernimmt, ist ein riesiger Schritt für uns. Es ist echt klasse, so einen Mann dafür zu gewinnen. Er hat richtig viel Ahnung von Fußball und ist ein super Typ, der auch bei der Mannschaft sehr gut ankommt. Außerdem gibt es auf den Hamburger Plätzen überall Leute, die ihn kennen und schätzen. Ich bin richtig glücklich, dass wir ihn haben.“ Nun hat sich Stephan Rahn den Fragen in einem ausführlichen Interview gestellt.

Hi Rahner, dein Trainer kommt ja richtig ins Schwärmen, wenn er über dich spricht.
Stephan Rahn:
„Hi. Ja, sowas hört man natürlich immer unwahrscheinlich gerne, ist aber auch keine Selbstverständlichkeit. Mit Sidnei und auch mit dem Vorstand komme ich echt gut klar. Und ich muss das auch direkt mal so deutlich sagen, dass ich die neue Tätigkeit nicht angenommen hätte, wenn es nicht so gut zwischen uns passen würde. Sidnei macht einen richtig geilen Job. Das sage ich nicht nur, weil ich jetzt Manager bin, sondern auch aus Sicht des Spielers. Wir können uns sehr geschätzt fühlen, dass wir so einen Trainer mit dem Format haben.“

Du sprichst schon direkt deinen neuen Posten an: Ligamanager. Wie kam es dazu?
SR:
„Dass ich das Amt des Ligamanagers irgendwann übernehmen sollte, war eigentlich schon seit längerer Zeit geplant. Dass es jetzt früher als gedacht so gekommen war, ist der aktuellen Situation geschuldet, dass ich öfter mal angeschlagen bin und zum zweiten Mal Vater wurde. Dadurch schaffe ich es zeitlich nicht mehr, dreimal pro Woche Fussi zu kicken.“

Und von wem aus kam dann jetzt die Initiative?
SR: „Man wusste im Verein, dass diese Saison meine letzte sein wird. Also haben sie mich darum gebeten, dass dann jetzt mal zu übernehmen. Nachdem wir uns dann zusammengesetzt und darüber geredet haben, ist es jetzt doch früher dazu gekommen, dass ich das Amt übernehme, als erwartet.“

Kann man sagen, dass du dich mit deinem neuen Posten jetzt auch so ein bisschen beim HUFC verankerst?
SR:
„Ich bin eh kein Fan von großen oder häufigen Wechseln. Ich habe immer mindestens drei oder vier Jahre irgendwo gespielt. So viele Stationen hatte ich mit meinen 39 Lenzen ja nicht. Deshalb kann man das schon so sagen. Und ich kann es nur nochmal betonen, dass ich mich mit Sidnei und auch mit Gerrit Lobmeier (Vorstandsmitglied, Anm. d. Red.) und dem Präsi so super verstehe, passt schon sehr gut. “

Was gehört nun zu deinen ersten Aufgaben?
SR: „Ich bin ja jetzt noch am Anfang. Man muss erstmal sehen, wie alles überhaupt zusammenpasst, wie hoch der Aufwand ist und wie die Kommunikation läuft. Das ist, denke ich, immer ganz wichtig. Ich freue mich auf die Aufgabe. Und ich habe auch schon von dem ein oder anderen Fan Nachrichten erhalten, dass sie sich dahingehend mit mir freuen. Dieser Zuspruch freut mich dann natürlich auch noch umso mehr. Ich muss mich jetzt erstmal in alles reinfuchsen.“

Was prädestiniert dich deiner Meinung nach dazu, nun Manager des Hamm United FC zu sein?
SR (lacht):
„Beruflich bin ich im Verkauf von Neuwagen tätig. Und da verhandelt man ja auch. Dementsprechend kenne ich das schon, wenn die Spieler vielleicht das ein oder andere neue Paar Schuhe verhandeln wollen. Da kann ich sozusagen meine beruflichen Erfahrungen mit ins Sportliche nehmen.“

Auf welchen Platz Stephan Rahn (li.) auch kommt, man schätzt seine positive Art.
Auf welchen Platz Stephan Rahn (li.) auch kommt, man schätzt seine positive Art. – Foto: Olaf Both

Zudem bist du auch, wie es dein Trainer bereits sagte, auf den Hamburger Plätzen sehr bekannt, was du sicher auch mit einbringen kannst, um Gutes für den Verein zu erreichen, oder?
SR: „Ganz klar. Das hoffe ich doch, dass ich durch mein Netzwerk auch Gutes für uns erreichen und vielleicht auch mal den ein oder anderen Spieler zu uns lotsen kann. Das müssen wir dann immer individuell sehen, wie und ob das funktioniert. Aber grundsätzlich bin ich da zuversichtlich.“

Bisher hast du eine sehr enge Bindung zur Mannschaft und warst auch ihr Kapitän. Künftig stehen unter anderem Verhandlungen mit den Spielern an. Könnte sich euer Verhältnis nun ändern?
SR:
„Ich habe ja schon mit dem Amt des Ligamanagers angefangen. Ich spreche ja jetzt auch schon mit dem ein oder anderen Spieler, der gewisse Anliegen hat. Sie kommen zu mir und stellen mir die Fragen, die sie sonst immer den Trainer gefragt hatten. Und ich persönlich habe das Gefühl, dass das, was ich jetzt und auch zukünftig mache, gut von der Mannschaft angenommen wird. Ob es tatsächlich so ist, muss man natürlich dann auch mal die Mannschaft fragen, aber ich denke schon, dass es auf jeden Fall so ist.“

Also auch von deiner Seite steht einem weiteren flachsen nichts im Wege?
SR:
„Natürlich wird es weiter solche Szenen geben, dass man zum Beispiel nach dem Spiel oder dem Training in der Kabine miteinander flachst. Einige Spieler kenne ich ja jetzt auch schon länger. Man muss das auch klar so sehen, dass wir nicht im Profi- sondern im Amateurfußball sind. Das soll ja auch Spaß bringen. Und genau darauf sollte der Fokus liegen.“

Noch bist du spielender Manager und ab nächstes Jahr nur noch Manager. Könntest du auch Freude an einem Trainerposten haben?
SR
: „Ich habe von vornherein schon immer gesagt, dass ich auf ein Trainer-Dasein keinen Bock habe. Das hört sich jetzt erstmal krass an. Aber ich bin einfach gar nicht der Typ dafür. Das kann ich mir für mich auch gar nicht vorstellen. Und das Amt des Managers war schon immer das, was ich mir vorstellen konnte. Ich habe vor einigen Jahren sogar auch mal Sportmanagement studiert. Für den Trainerposten habe ich zwar auch diesen Basis-Schein, aber das ist eben nicht das, worauf ich Lust habe, um offen und ehrlich zu sein. Da gehe ich lieber in die Manager-Schiene.“

Wie stellst du dir nun die weitere Zukunft bei deinem Verein vor?
SR:
„Wir können natürlich keine Berge versetzen. Das wollen wir auch gar nicht. Wir sind ein kleiner Verein und gehen dementsprechend auch kleine Schritte. Es ist nicht unsere Ambition zu den drei Besten der Oberliga Hamburg zu gehören. Dennoch können wir schauen, dass wir nach und nach weitere Strukturen schaffen. Wir wollen das Umfeld, das wir haben, bei uns haben. Dass wir nach der Corona-Zeit gerade auch unsere Fans wieder mit einbeziehen. Dass wir das als Mannschaft hinbekommen, nach dem Spiel wieder bei uns drüben ins Sunshine zu gehen, um da natürlich auch mal das ein oder andere Bierchen mit den Fans zu trinken und um sich einfach zu unterhalten. So bringt das auch allen Spaß.“

Aufrufe: 028.9.2021, 18:31 Uhr
Mathias ReßAutor