2024-04-25T14:35:39.956Z

Vereinsnachrichten
Neuer Mann am Steuerrad: Mit Lucas Oppermann (34) hat Fußball-Gruppenligist TSV Lengfeld einen Spielertrainer mit viel höherklassiger Erfahrung verpflichtet.	Foto: Guido Schiek
Neuer Mann am Steuerrad: Mit Lucas Oppermann (34) hat Fußball-Gruppenligist TSV Lengfeld einen Spielertrainer mit viel höherklassiger Erfahrung verpflichtet. Foto: Guido Schiek

In Lengfeld weht ein neuer Wind

Lucas Oppermann ist neuer Spielertrainer beim Fußball-Gruppenligisten / Kommunikation als Schlüsselelement

Sich nachhaltig in der Gruppenliga etablieren, das ist das Ziel der Fußballer des TSV Lengfeld. Mit Lucas Oppermann haben die Otzberger dafür in der neuen Saison einen in der Region namhaften Spielertrainer an ihrer Seite, der in der abgelaufenen Runde noch beim Odenwälder A-Ligisten SV Hummetroth aktiv gewesen ist. Dort wollte der 34-Jährige eigentlich Aufbauarbeit leisten und den Club mit seiner Erfahrung voranbringen. Dass die Liaison nach nicht einmal einem Jahr schon wieder Geschichte ist, war nicht ausschließlich der Corona-Pandemie geschuldet.

„Für mich steht Kommunikation über allem. Letztlich muss man aber festhalten, dass wir nicht eine Sprache gesprochen haben“, sagt Oppermann über seine Zeit beim SVH. Mitgestalten und nachhaltig etwas auf die Beine stellen war im vergangenen Sommer eigentlich der Plan des Routiniers, der vom Regionalligisten Viktoria Aschaffenburg in den Höchster Ortsteil gekommen war. Vor allem infrastrukturell wollte Oppermann den kleinen Verein mit den großen finanziellen Möglichkeiten voranbringen. Dass es nicht funktioniert hat, war für den ehrgeizigen Spieler durchaus eine persönliche Enttäuschung. „Es ist ja völlig legitim, wenn man es anders machen will, als ich es vorschlage. Wenn man das aber vorher anders kommuniziert und dann doch nicht lebt, dann bin ich fehl am Platz.“ Im Groll geht Oppermann trotzdem nicht. „Es gibt dort viele, die mit Herzblut für den Verein leben. Daher finde es sehr schade, dass die Möglichkeiten ungenutzt bleiben.“

Mehr Möglichkeiten der Mitgestaltung sieht der frühere Junioren-Spieler des SV Darmstadt 98 nun beim TSV Lengfeld. „Dass ein Verein mit einem so einem kleinen Einzugsgebiet Gruppenliga spielt, beeindruckt mich“, sagt Oppermann. Mit Erstmannschaftsspieler David Zulauf, seit einigen Wochen Vorsitzender, verbindet den gebürtigen Dieburger seit 25 Jahren eine Freundschaft. Als Spielertrainer will Oppermann seine Expertise einbringen. Dass er ganz eigene Vorstellungen der Zusammenarbeit hat, zeigte sich schnell beim ersten lockeren Aufgalopp nach der langen Corona-Pause. In einer Mannschaftssitzung ging es über Ziele und Vorstellungen und darum, wie man den Club dauerhaft in der Spielklasse etablieren kann. Zudem standen zahlreiche Einzelgespräche an, Oppermann fuhr sogar nach Mainz, um mit Angreifer Max Messerschmitt und Torhüter Louis Linss über deren Vorstellungen und Ideen zu sprechen. „Es geht darum, Interesse an den Spielern zu zeigen. Ich will neue Reize, neue Impulse setzen. In Lengfeld haben wir sicher nicht die Mittel wie in Hummetroth. Aber gerade dann muss es über den Zusammenhalt gehen.“ Dass Oppermann viel verlangt, daraus macht er keinen Hehl: „Ich habe schon hohe Ansprüche und bin zwei, drei Stunden am Tag mit dem TSV beschäftigt. Das ist sicher nicht Usus in dieser Klasse, da wird man mich auch mal bremsen müssen“, sagt er und lacht. „Das richtige Maß zu finden ist die Kunst. Ich will die Jungs nicht überfordern, aber in der Vorbereitung wollen wir ein solides Fundament gießen, Probleme herausarbeiten und lösen.“ Kommunikation als oberste Prämisse – darauf legt der angehende Ergotherapeut wert, das betont er immer wieder.

Unterstützung bekommt er von den Co-Trainern Felix Heil und Meron Amanuel, die ebenfalls eigenen Ideen mitbringen. So wie zuletzt, als eine zwanzigminütige Yoga-Einheit ins Training eingebaut wurde. „Das kannten die Jungs nicht“, so der Coach. „Wir wollen aber immer auch erklären, warum wir so etwas machen. Die Spieler sollen kapieren, warum sie zum Beispiel eine Stabilitätsübung machen sollen und ich immer wieder das Becken korrigiere, oder warum sie den Mitspieler auf dem Außenfuß anspielen sollen.“ Dass nach der langen Pause nicht immer alles rund läuft, hat aber auch Oppermann eingesehen. Während der siebenwöchigen Vorbereitung sind längst nicht immer alle Spieler verfügbar. „Es ist, wie es ist. Der Fußball spielt bei keinem von den Spielern die erste Geige. Und das ist völlig legitim.“

Leicht verändert hat sich der Kader des TSV. Ex-Spielertrainer Cengiz Gencer hat wegen anhaltender Knieprobleme seine aktive Karriere beendet, Sönke Giesecke und Max Wick haben sich dem A-Ligisten SV Kleestadt angeschlossen. Zudem wird Daniel Souto wegen seiner Rückenbeschwerden bis auf Weiteres nicht dem Kader angehören. Und ob es Routinier Thorsten Helfmann zurück schafft, ist offen. Neu sind dagegen Fabian Müller (Viktoria Klein-Zimmern), Simon Kreher (Viktoria Schaafheim) und Ben Däsch (TS Ober-Roden).



Aufrufe: 09.7.2021, 13:28 Uhr
RedaktionAutor