Im Sommer ist Schluss

Im Winter 2018 stieg Frank Zietelmann bei der SG Blau Weiss Stubben ein und trainierte gemeinsam mit Michael Liedtke das Team in der 1. Kreisklasse. Zuvor hatte er bei TuSpo Surheide bereits einige Jugendteams trainiert und war zusammen mit Dennis Rohra für die erste Herren in der Landesliga verantwortlich. Auch seinen guten Kontakten war es zu verdanken, dass viele talentierte Spieler den Weg nach Stubben fanden und das Team nach und nach verstärkten. Gleich beim ersten Auftritt sorgte Blau Weiss für Furore: Beim stark besetzten Hallenturnier in Loxstedt zog das Team in den Finaltag ein und verlor nur eine von neun Partien.
Die Vorbereitung auf die Rückrunde erwies sich dann als ambitionierte Aufgabe. Der Winter machte viele Trainingseinheiten zunichte und die Umstellung von der Stadt aufs Land wurde deutlich. „Hier musste man schon kreative Lösungen suchen, um die Jungs bei Laune zu halten“, stellte Zietelmann fest.

Nach dem Ausstieg von Liedtke im Winter 2018 war er alleinverantwortlicher Trainer. Blau Weiss etablierte sich zwar weiter in der Liga, für den Sprung nach ganz vorne reichte es aber nicht. Die Saison 2018/2019 beendeten die Stubbener auf Platz sechs, die abgebrochene Saison 2019/2020 auf dem vierten Platz. Mit ambitionierteren Zielen startete der Verein in die aktuelle Spielzeit. Die Vorbereitung und die ausgetragenen Testspiele verliefen allerdings desaströs. Hohe Niederlagen gegen den TSV Stotel und SC Lehe/Spaden brachten das Team auf den Boden der Tatsachen zurück. Auch der Start ging in die Hose und so schaffte die Mannschaft bis zur Unterbrechung der Saison nur zwei Siege in acht Ligaspielen.

Auch die dürftige Ausbeute dürfte seine Entscheidung beeinflusst haben. „Natürlich hinterfrage ich mich auch und suche Erklärungen, warum das Team die Qualität, die durchaus vorhanden ist, viel zu selten auf den Platz bringt“, so Zietelmann selbstkritisch.

Dem Verein teilte der Trainer schon frühzeitig mit, dass er in seine letzte Saison in Stubben geht. „Wir waren da immer im Austausch und ich habe mit offenen Karten gespielt. Es gibt nicht den einen Grund für meinen Rückzug im Sommer. Es ist die Summe vieler kleiner Gründe. Insgesamt war der Aufwand schon sehr hoch, den ich betrieben habe“, erklärt der Coach.
Durch die Corona-Pandemie wurden zwei Saisons zerpflückt und stellte alle Beteiligten vor große Herausforderungen. „Das Problem hatten aber alle Mannschaften und einige sind einfach besser damit zurecht gekommen“, erklärt der Übungsleiter.

Die Saison abzuschenken kommt für den 51-Jährigen jedoch nicht in Frage: „Bis zum Sommer gebe ich hier weiter einhundert Prozent. Keiner weiß, wann wir wieder loslegen dürfen, aber wenn es soweit ist, wollen wir voll da sein“, verspricht er. „Wir wollen noch den einen oder anderen Platz in der Tabelle gut machen und außerdem stehen wir noch in zwei Pokalwettbewerben.“ Hier bleibt die Hoffnung, dass diese auch weiter ausgespielt werden. Im Vorjahr stand Blau Weiss im Halbfinale des NZ-Pokals. Dieser wurde dann aufgrund der Corona-Pandemie abgebrochen und im Gegensatz zum Kreispokal nicht mehr ausgespielt. Mit einem Pokalerfolg fiele ihm der Abschied sicher deutlich leichter.

Dem Fußball möchte Frank Zietelmann auch in Zukunft verbunden bleiben, wenngleich er noch keine konkreten Vorstellungen über den Sommer hinaus hat. Neben der Herrenmannschaft in Stubben engagiert er sich auch beim ESC Geestemünde in der Jugend. Ob es nun eine Rückkehr in die Jugend gibt oder er doch wieder eine Herrenmannschaft trainiert, lässt er offen. Klar ist für den Bremerhavener allerdings, dass er den Fußball im Landkreis durchaus positiv aufgenommen hat. „Zuvor habe ich ja nur in Bremerhaven trainiert, der Fußball im Landkreis hat aber durchaus seinen Reiz“ stellt er fest.

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