Im finalen Moment fehlt das Quäntchen Glück

Mehr als 1000 Zuschauer und zwei bärenstarke Fangruppen gaben dem Relegationsfinale zur Kreisliga in Langengeisling zwischen dem SC Kirchdorf und dem SC Kirchasch die Atmosphäre eines Erstrundenspiels im DFB-Pokal. Letztlich war das Team aus dem Erdinger Raum das glücklichere und gewann 1:0 (0:0) gegen einen SCK, der nicht an die Leistungen von zuletzt anknüpfen konnte. Kirchasch hatte sichtlich großen Respekt vor dem SCK, der Lengdorf mit 5:1 in die Kreisklasse geschickt hatte. Deshalb konzentrierten sie sich auf die Defensive und überließen den Blau-Weißen das Feld. Kirchdorf kam aber nicht zu großen Möglichkeiten. Die gefährlichste Szene war in der 44. Minute ein Schlenzer von Spielertrainer Andreas Apold, der sein Ziel um etwa einen halben Meter verfehlte. Zur Pause war klar, eine Gala wie gegen Lengdorf würde es nicht geben. Fußballerisch war kaum was geboten, aber Kirchasch gewann seine Zweikämpfe und geriet auch bei zahlreichen Standards der Ampertaler – weil zu ungenau – nicht in Gefahr. Die Erdinger Kicker dagegen warteten auf den goldenen Konter – und der kam. In der 58. Minute war der SCK zu weit aufgerückt, nach einem Steilpass lief Andreas Zeiser alleine auf das Tor zu und nutzte seine Chance. In der 69. Minute hätte Sebastian Maier, der allein vor Torwart Herbert Puchinger auftauchte alles klar machen können, doch sein Schuss ging daneben und hielt Kirchdorf am Leben. Die Fans aus Kirchasch trauten dem Frieden noch nicht, zumal ihr Team schon oft in den letzten Minuten Gegentore kassiert hatte. Die Schlussoffensive begann mit einem wuchtigen Kopfball von Daniel Savarino, den der Torwart mit einer starken Parade über die Latte lenkte. Kirchasch wackelte, aber den Kirchdorfern fehlte die Präzision, um das Blatt zu wenden. Zwei Mal konnte sich Spielertrainer Apold noch in Szene setzen. Sein Fall im Strafraum hatte aber keinen Strafstoß als Folge und in der 89. Minute verhinderte sein Schuss an den Pfosten eine mögliche Verlängerung. Kirchdorf fehlte an diesem Tag das Quäntchen Glück. Nach dem Abpfiff brauchten die Ampertaler abseits vom gelb-schwarzen Freudentaumel ein paar Minuten, um den Frust – still auf der Bank sitzend – zu verarbeiten. Dann aber schleppte sich das Team zur Haupttribüne und wurde von dem Anhang frenetisch gefeiert. Fast glaubte man, Kirchdorf wäre aufgestiegen. Für die Fans war’s ein Sommermärchen, auch wenn das Happy-End ausblieb.