2024-06-04T08:56:08.599Z

Halle
Rudelbildung: Mittels Roter Karte müht sich Schiedsrichter Michael Pauly im Endspiel der Futsal-Kreismeisterschaft um Ordnung auf dem Spielfeld. Foto: M. Wolff
Rudelbildung: Mittels Roter Karte müht sich Schiedsrichter Michael Pauly im Endspiel der Futsal-Kreismeisterschaft um Ordnung auf dem Spielfeld. Foto: M. Wolff

Im Finale rappelt es gewaltig

Kreismeisterschaft endet mit Rudelbildung und drei Roten Karten / TSG Pfeddersheim II verteidigt den Titel

Osthofen. Es sah alles nach zwei friedlichen Turniertagen bei der Futsalkreismeisterschaft Alzey-Worms aus. Bis 20 Sekunden vor Schluss. Als ein Spieler des TuS Hochheim mit einem Kopfstoß gegen einen Fußballer der TSG Pfeddersheim II einen Massenauflauf im Mittelkreis verursachte. Eine Rudelbildung, an der nicht nur beteiligte Akteure mitmischten, sondern auch einige Zuschauer von der Tribüne auf den Hallenboden sprinteten. Glücklicherweise blieb dank einiger Schlichter wenigstens die ganz große Eskalation aus.

,,Kopfstoß eine Katastrophe"

Nichtsdestotrotz war das natürlich ein Vorfall, auf den die Turnierleitung um die Kreisvorsitzenden Lothar Renz und Ralf Müller gerne verzichtet hätten. ,,Da war es das ganze Turnier ruhig und dann kommt sowas", sagte Müller und fuhr fort: ,,Mit so einem Ausgang wird das Resümee ein Stück weit kaputt gemacht." Mit den Anschuldigungen vom Hochheimer Trainer Andreas Großmann gegenüber einem Unparteiischen, er habe mit seiner Arroganz und seinen ,,unberechtigten" zwei Roten Karten wegen Meckerns circa eine Minute vor Schluss, seinen Anteil an diesen Emotionsausbrüchen, kann Renz nichts anfangen. Er stellt klar: ,,Das war natürlich völlig unnötig. Und unabhängig, ob es eine Fehlentscheidung war oder nicht, rechtfertigt es nicht, dass man so ausflippt." Großmann gab auch zu, dass der ebenfalls mit Rot geahndete Kopfstoß seines Spielers ,,eine Katastrophe" war. Die beiden Schiedsrichter Michael Speier und Ifrene Said konnten übrigens kein Fehlverhalten der eingeteilten Referees festhalten. ,,Es gibt Sachen, wo du eingreifen musst", berichteten beide übereinstimmend und gingen mit einem ,,reinen Gewissen" nach Hause. Speier indes konnte aber nicht verhehlen, dass es ihn ,,schon mitnimmt, wenn es am Ende so eskaliert."


Wie aus dem Nichts passierten die Vorfälle allerdings auch nicht. Schon im Verlaufe des Turnieres kam es immer wieder zu Diskussionen zwischen Spielern, Verantwortlichen und Schiedsrichter. Wie schon bei der Futsalkreismeisterschaft Mainz-Bingen in Saulheim wurden auch in der Osthofener Wonnegauhalle fehlende Regelkenntnisse offenkundig. Allerdings blieb das bis zu jenem Endspiel alles noch im Rahmen. Welches übrigens Pfeddersheim mit 2:1 für sich entschied, damit seinen Titel verteidigte und auch 2017 den Kreis Alzey-Worms bei der Futsal-Verbandsmeisterschaft vertreten wird. Fast wäre die TSG beim Endturnier aber gar nicht dabei gewesen.

Im Qualifikationsturnier am Samstag stand der Bezirksligist nach zwei Auftaktpleiten gegen den TuS Weinsheim (1:4) und den FSV Osthofen (1:2) kurz vor dem Aus. Doch zwei Siege gegen den FC Bülbül Nurhak (3:1) und dem FSV Abenheim (4:1) retteten der TSG Platz drei und den Einzug ins Sonntagsturnier, wo die Pfeddersheimer von Anfang an in Spiellaune waren und sich sehr stark präsentierten. In sich hatte es insbesondere das hitzige Halbfinale gegen den TuS Neuhausen, dass die TSG knapp mit 3:2 in der Verlängerung gewann. Die Neuhausener landeten auf dem vierten Platz, obwohl die Qualifikation für das Endturnier eigentlich verpasst wurde und die Teilnahme nur aufgrund des Verzichts der SG Bechtolsheim/Gabsheim und der TG Westhofen zustande kam. Bei der Qualifikation trat auch der TV Sulzheim an, was mit der Absage des SV Gimbsheim aufgrund Personalmangels zutun hatte.

Der zweite große Favorit auf den Titel, die TSG Gau-Bickelheim, dominierte zwar beim Qualifikationsturnier am Samstag, doch am Sonntag stotterte der TSG-Motor, weshalb es zum Aus in der Gruppe kam. Betreuer Celal Bilgic erklärte: ,,Die Gegner spielen gegen uns härter und wissen, wer unsere Leistungsträger sind und machen diese zu. Und uns hat als ältere Mannschaft die Kraft gefehlt nach zwei Tagen hintereinander. Ich bin aber trotzdem stolz, wie wir uns präsentiert haben."



Aufrufe: 018.1.2016, 12:00 Uhr
Nico BrunettiAutor