2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview der Woche
Foto: System/ Stock.Adobe
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Identifikation ist das A und O

Nachspielzeit mit Peter Eicke +++ Eicher Urgestein übernimmt das Traineramt beim A-Klassisten und will die Germania wieder nach vorne bringen +++ Fans spielen eine große Rolle

In unserer Interview-Rubrik "Nachspielzeit" befragen wir wöchentlich in lockerem Rahmen interessante Spieler, Trainer oder Persönlichkeiten der Region über ihren Verein und ihre persönlichen Ziele. Heute zu Gast: Peter Eicke (51). Im Sommer 2020 fassten sie beim FC Germania Eich einen Entschluss: Ein Neuanfang muss her! Nicht in der C-Klasse, sondern in die A-Klasse zog sich der damalige Bezirksligist hernach freiwillig zurück. Auf Platz drei endete die erste Runde nun Corona bedingt vorzeitig. Kein Jahr nach dem kleinen Neuanfang geht die Germania nun den nächsten Schritt: Mit Peter Eicke steht künftig ein echtes Eicher Urgestein als Trainer an der Seitenlinie. Über die Tücken und Vorteile eines Trainerwechsels in Zeiten der Pandemie klärt uns der neue Coach der Germania auf.

Herr Eicke, für Sie ist der FC Germania Eich kein Neuland. Worin besteht Ihre Verbindung zum Klub und wie kam es nun zu Ihrer Rückkehr?

Das stimmt, ich bin bei der Germania groß geworden, haben dort alle Jugendmannschaften durchlaufen und auch später bei den Aktiven gespielt. Wie es halt so ist, haben sich die Wege aber irgendwann getrennt. Zuletzt war ich beim TSV Gau-Odernheim im Jugendbereich als Trainer, doch dort war der zeitliche Aufwand irgendwann zu groß. Dann kam irgendwann der Anruf von Dirk Laubscher, einem guten Freund, der jetzt bei der Germania als Spielausschuss tätig ist.

Hatten Sie Eich denn schon länger auf dem Zettel?

Nicht unbedingt, es mussten zunächst auch erst ein paar Dinge aus dem Weg geräumt werden. Letzten Endes muss man aber schon sagen, dass die Germania für mich eine Herzensangelegenheit ist. Außerdem sind Dirk und ich gut befreundet, da konnte ich zu dem Gesamtpaket einfach nicht ‚Nein‘ sagen.

Wie muss man sich den Einstieg inmitten der Corona-Zwangspause denn vorstellen?

Das ist wirklich nicht so einfach, weil man sich ja nicht einfach mit mehreren Leuten treffen kann. Ein wirkliches Kennenlernen ist da natürlich sehr schwer. Spielausschuss Dirk Laubscher und ich sind da aber aktuell sehr rührig, haben mit allen Spielern gesprochen und zusammen da jetzt eine gute Basis gelegt, auf der wir aufbauen können, sobald wir wieder auf den Platz dürfen. Mehr kannst du aktuell ja leider auch nicht machen. Viele Gespräche mit Spielern und Leuten aus dem Umfeld laufen auch noch, es tut sich also einiges.

Zurück auf den Platz ist ein gutes Stichwort. Wo soll die Reise der Germania mit Peter Eicke als Trainer hingehen?

Natürlich wollen wir attraktiven Fußball spielen und so weit wie möglich vorne landen. Zunächst stehen aber andere Dinge im Vordergrund: Viele haben jetzt durch die Auszeit vielleicht auch gemerkt, dass es gar nicht so schlecht ist, keine Verpflichtungen mehr zu haben. Deswegen ist es ganz wichtig, erstmal alle wieder auf den Platz zu bekommen. Dann wird sich hoffentlich auch schnell rumsprechen, dass hier wieder etwas entsteht.

Woran wird man das merken?

Wir wollen den Leuten wieder einen Grund geben, den Sonntagnachmittag gerne bei uns am Platz und bei der Germania zu verbringen. Oberste Priorität hat dabei, dass wir mit Jungs aus Eich und Umgebung arbeiten, die sich mit dem Verein identifizieren. Das ist auch ganz wichtig für die Fans, die hier schon immer eine große Rolle gespielt haben.

Wie will man die treuen Zuschauer zurück gewinnen?

Mit Spielern, die das Wappen der Germania nicht nur auf der Brust durch die Gegend tragen, sondern alles dafür geben. Wir wollen, dass die Leute auf den Sportplatz kommen und sagen: ‚da auf dem Platz steht eine Mannschaft, die ich kenne und die Spaß macht‘. Dafür müssen wir wieder eine Gemeinschaft werden. Das wird erstmal das Wichtigste sein. Tradition, Kameradschaft, Zusammenhalt und Vereinsleben sollen auf diesem Weg ganz klar im Vordergrund stehen. Der Rest kommt dann von ganz alleine.

Aufrufe: 013.5.2021, 10:30 Uhr
Martin ImruckAutor