2024-04-30T08:05:46.171Z

Interview
– Foto: Nico Schoch
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"Ich will den Leuten zeigen, wer ich bin"

Pa Saity Darboe ist mit seinen 21 Jahren noch ein Rohdiamant, den es zu schleifen gilt. In der vergangenen Saison fand der SV Pfahlbronn großen Gefallen an seinem sprintstärksten Stürmer, zur kommenden Saison möchte Pa sein Können nun beim 1. FC Germania Bargau unter Beweis stellen.

"Mit ihm kommt richtig Tempo ins Pfahlbronner Offensivspiel: In Pa Saity Darboe hat der Sportverein einen Top-Sprinter mit ausgezeichnetem Torriecher hinzugewonnen. Seine Geschwindigkeit ist wohl in der ganzen Liga unerreicht", schreibt der SV Pfahlbronn in seinem Stadionheft zur Saison 2020/21 und sollte recht behalten. Pa Saity Darboe gelangen in seinen coronabedingt nur sechs Spielen für den SV Pfahlbronn gleich fünf Treffer und drei Assists. Von seinen Sololäufen erholen sich die Abwehrspieler in der Kreisliga B1 noch heute. Da nun feststeht, dass der 21-Jährige in der kommenden Saison zum 1. FC Germania Bargau wechseln wird, wollten wir uns selbst von seinem Können überzeugen.

Michael Feindert: Hallo Pa! Das Stadionheft des SVP lobt dich in den höchsten Tönen. Was würdest du denn sagen, was deine Stärken sind?

Pa Saity Darboe: Also was die da geschrieben haben, trifft es ziemlich gut. Ich bin noch relativ jung und habe ein hohes Tempo. Wenn ich fit bin, kann ich sprinten, wie ich will – ohne Pause. Mit Ball, ohne Ball, kein Problem, das ist für mich ganz einfach. Nach jedem unserer Spiele sprechen mich ein paar Leute an und sagen: „Pa, du kannst auch höher spielen, bei deinem Leven und dem Talent, das noch in dir steckt.“ Denn natürlich war das noch nicht alles, was ich kann. Und ich kann mich spielerisch und taktisch noch weiterentwickeln

– Foto: Nico Schoch
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Und dein Trainer Tuna Tözge konnte dich da so ein bisschen an die Hand nehmen?

Tuna Tözge habe ich über einen Freund kennengelernt und so kam mein Wechsel von Waldstetten zu Pfahlbronn zustande. Mich hat dabei nicht gestört, dass ich dabei eine Liga tiefer gewechselt bin, denn ich wurde auch geholt, damit wir mit dem SV Pfahlbronn aufsteigen. Das war das oberste Ziel. Mir ist auch grundsätzlich wichtiger, dass Fußball mir Spaß macht, als die Liga, in der ich spiele.

Bei meinem Wechsel hat der Trainer dann zu mir gesagt, ich soll 20 Tore für ihn schießen, denn damit würden wir bestimmt aufsteigen. Ich habe ihm geantwortet, dass mir das zu wenig ist. lacht Ich mache auch doppelt so viele! Wenn ich fit bin, ist das kein Problem. In der kurzen Zeit, in der ich jetzt hier war, sind es dann auch ein paar Tore und Assists für meine Mitspieler geworden, doch dann kam ja die erneute Corona-Pause.

– Foto: Nico Schoch

Wie viele wären es denn bei dir noch geworden, wäre die Saison nicht abgebrochen worden?

Also mein Ziel war es einfach, mehr Tore zu schießen, als de Trainer mir vorgegeben hatte. Und auch mannschaftlich haben wir unser Ziel erreicht und sind Erster in der Tabelle. In der nächsten Saison will ich deshalb meine Chance auch in der Bezirksliga versuchen und höher spielen.

Wärt ihr denn wirklich aufgestiegen?

Ja, da bin ich mir sicher, zu 100%. Nach allem, was ich gesehen habe, konnte uns in der Liga eigentlich keiner stoppen. Und mich schon gar nicht, wenn ich den Ball habe. Ich bin jung, habe in dieser Saison trotz der vergleichsweise wenigen Spiele etwas dazu lernen können und will jetzt weiter nach oben.

– Foto: Nico Schoch

Wie kam dann der Wechsel zu Bargau zustande?

Als ich 2017 hier in die Region gekommen bin, wollte ich nach Waldstetten, weil ich dort mit David Heindl bereits einen Kumpel hatte. Ich war dann auch immer beim TSGV und habe mir deren Spiele angeschaut. Als ich dann in Waldstetten mit dem Kicken angefangen habe, ist er aber zu Bargau gewechselt und er hat mich damit so ein bisschen überrascht. Was macht der jetzt in Bargau? lacht

In der Zwischenzeit habe ich auch ein paar Spiele der Germania geschaut und wie die spielen, die ganze Taktik, das hat mich überzeugt. So sollte Fußball aussehen! Deshalb wollte ich hierhin wechseln und schauen, ob ich dort eine Chance habe. Bei meinem Telefonat mit dem Teammanager Christian Singer ging alles sehr schnell: Er hatte schon von mir gehört und meinte, wir machen das sofort klar. Bargau braucht schnelle Spieler, gerade auf den offensiven Positionen. Und ich spiele vorne, egal ob links, rechts oder in der Mitte – Hauptsache vorne. Wenn ich in einer Mannschaft Fußball spiele oder auch nur mit meinem Bruder ein bisschen bolze, bin ich ein ganz anderer Mensch als neben dem Platz.

– Foto: Nico Schoch

Dann klapp es jetzt mal, dass du mit David Heindl gemeinsam auf dem Feld stehst?

Das ist es ja: David ist mittlerweile beim FC Durlangen untergekommen, das heißt, er ist wieder gewechselt, bevor ich da war. Das ist wirklich schade, er ist ein guter Torwart. Aber vielleicht klappt es ja noch irgendwann, wir sind beide noch jung.

Wie sieht aktuell dein Fußballalltag aus?

Ich mache gerade mein eigenes, privates Training. Corona kann mich da nicht aufhalten! Ich will Sport machen, um fit zu bleiben und kann einfach nicht lange ruhig sitzen. Dann geht körperlich alles runter und das möchte ich nicht. Meine Fitness soll mir auch während der langen Zeit ohne Mannschaftstraining erhalten blieben, denn ich will besser als die anderen sein, wenn ich zurückkomme.

– Foto: Nico Schoch

Was wünschst du dem SVP und deinen alten Teamkollegen für die nächste Saison?

Ich war zwar nur eine sehr kurze Zeit beim SV Pfahlbronn, aber dort waren wirklich alle sehr nett und freundlich zu mir. Sie halfen mir mit allem, vor allem mit der Sprache. Wenn ich Zeit habe, soll ich mich einfach melden und sie helfen mir gerne dabei, noch mehr deutsch zu lernen, haben sie immer gesagt. Der SV Pfahlbronn hat mich wirklich wie ein Familienmitglied aufgenommen und das hat mir auch bei meiner persönlichen Entwicklung sehr geholfen. Ich werde den Verein und die Menschen sehr vermissen. Aber so ist das Leben nun mal.

Was sind deine langfristigen Ziele im Fußball?

Mein Lieblingsverein ist der FC Chelsea und deshalb wäre es mein Traum, ein Mal in der Stamford Bridge zu spielen. Didier Drogba war in meiner Kindheit einer der besten Stürmer der Welt. Ich bekam den Spitznamen „Drogba“ und wurde von meinen Freunden immer so gerufen. Da habe ich natürlich gesagt, dass Chelsea die richtige Mannschaft für mich ist. Und ganz aktuell sind sie auch wieder richtig stark, mit einigen sehr jungen Spielern, so wie mich. lacht Ich sehe das so: Ich bin noch jung und habe noch die Zeit, etwas zu erreichen. Gerne auch etwas, das noch niemand zuvor gemacht hat.

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Ich will den Leuten zeigen, wer ich bin und was ich kann. Ohne Fußball ist mir einfach langweilig! Die Corona-Pandemie hat alles erstmal unterbrochen, doch Fußball ist und bleibt der beste Sport auf der ganzen Welt! Ich hoffe wirklich sehr, dass es bald wieder losgehen kann und wir auf den Sportplatz können. Meine Füße brennen richtig!

Das empfinden zurzeit viele so! Dir alles Gute bei Bargau und vielleicht sieht man sich ganz bald mal auf dem Sportplatz.

Das wäre schön! Dann kannst du sehen, wer Pa ist. lacht

Durch Pas Spielerprofil könnt ihr euch hier durchklicken.

– Foto: Nico Schoch

Aufrufe: 014.5.2021, 18:03 Uhr
Michael FeindertAutor