2024-04-25T14:35:39.956Z

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Florian Treske (l.) Foto:SSV
Florian Treske (l.) Foto:SSV

»Ich werde mich umschauen«

Insolvenz beim SSV Ulm - der Deggendorfer Florian Treske steht vor dem Absprung

In den letzten Tagen keimte wieder Hoffnung beim finanziell schwer angeschlagenen Regionalligisten SSV Ulm auf. Zwei Investorengruppen sollte die "Spatzen" vor der drohenden Insolvenz retten. Doch am gestrigen Mittwoch musste der Traditionsverein einen Insolvenzantrag stellen. Vizepräsident Mario Meuler bestätigte dies gegenüber der Nachrichtenagentur dpa. Nach DFB-Angaben steht der SSV Ulm damit als erster Absteiger der Regionalliga Süd fest.

Laut DFB-Statuten gibt es nun zwei mögliche Konsequenzen: Sollte das Insolvenzverfahren erst nach der Saison eröffnet werden, würden die Ergebnisse des SSV ihre Gültigkeit behalten. Sollte das Insolvenzverfahren noch während der laufenden Spielzeit eröffnet werden, würden alle Spiele der Ulmer aus der Wertung fallen. Nach einem Bericht der Ulmer «Südwest Presse» beträgt der Schuldenstand des SSV mehr als eine halbe Million Euro. 2001 hatte der Traditionsverein schon einmal Insolvenz anmelden müssen.

Große Ungewissheit herrscht natürlich auch beim kickenden Personal des Tabellenvierzehnten der Regionalliga Süd. "Es ist eine komische Situation. Die Stimmung innerhalb der Mannschaft ist natürlich sehr schlecht", berichtet der Deggendorfer Florian Treske auf FuPa-Nachfrage. Der 23-jährige Offensivspieler steht seit knapp drei Jahren beim SSV unter Vertrag und kämpfte sich nach zwei Kreuzbandrissen vor wenigen Wochen in das Ulmer Team zurück. Mittlerweile hat der kopfballstarke Angreifer, dessen aktueller Marktwert von transfermarkt.de auf 50.000 Euro taxiert wird, schon wieder 11 Spiele absolvieren können und sich dabei auch zweimal in die Torjägerliste eingetragen. "Ich habe mich gut erholt und bin in einer sehr guten Verfassung", erzählt der 23-jährige selbstbewusst.

Wie es bei seinen Club weitergeht, kann Treske noch nicht sagen. "Es besteht ja immer noch die Hoffnung, dass noch ein Sponsor den Club retten wird, aber ich werde mich umschauen müssen. Ich hoffe, dass es schon im Winter klappt." In der Winterwechselperiode können die Spieler nämlich den Verein ablösefrei verlassen, dies ist laut Treske bei einer Insolvenz so geregelt. Dennoch dürfte für die notwendige Motivation in den nächsten Spielen gesorgt sein. "Jeder will sich jetzt mit guten Leistungen für einen neuen Club empfehlen", verrät der 1,90m-Hüne. Auch Treske, der in 39 Regionalligapartien stolze 10 Treffer vorweisen kann, hat ein klares Anforderungsprofil an einen möglichen neuen Arbeitgeber. "Es soll schon mindestens ein Regionalligaverein sein, vielleicht sogar ein Drittligist."

Aufrufe: 025.11.2010, 08:52 Uhr
Thomas SeidlAutor