2024-06-19T10:33:50.932Z

Allgemeines
Hier krümmt er sich vor Schmerzen, mittlerweile ist er aber wieder fit: Pascal Löffler von A-Ligist SG Grebenhain/Bermuthshain.	Foto: red
Hier krümmt er sich vor Schmerzen, mittlerweile ist er aber wieder fit: Pascal Löffler von A-Ligist SG Grebenhain/Bermuthshain. Foto: red

,,Ich konnte kaum noch laufen"

KLA FD/LAUTERBACH: +++ Pascal Löffler von der SG Grebenhain/Bermuthshain hat eine lange Leidensgeschichte hinter sich +++

Verlinkte Inhalte

GREBENHAIN. Pascal Löffler ist Vollblutfußballer. Das erkannte man zuletzt jedoch seltener an seinem Einsatz auf dem Rasen als vielmehr an seinem Einsatz an der Seitenlinie. Denn obwohl der 25-Jährige eine Krankenakte hat, bei der manch anderer schon die Schuhe an den Nagel gehängt hätte, steht er für seine krisengeplagten Kameraden des A-Ligisten SG Grebenhain/Bermuthshain ein. Egal ob im Tor, an der Seitenlinie, im Training oder in der Kabine.

Abgesehen von einer Erkältung ist Pascal Löffler momentan fit. Nun ist gerade Winterpause, aber trotzdem ist es erwähnenswert. Denn in den letzten anderthalb Jahren hat der gelernte Torhüter nicht allzu häufig auf dem Rasen gestanden, in der vergangenen Saison kein einziges Mal. Die Leidensgeschichte begann am letzten Spieltag der Saison 2013/2014, als Löffler - damals noch in Nieder-Moos aktiv - starke Schmerzen in der Leistengegend beklagte. Nach Besuchen bei mehreren Orthopäden stand fest: Ursache für die Leistenschmerzen ist keine Leistenverletzung, sondern ein Hüftleiden. Im Dezember 2014 wurde er operiert, fiel nach der Hinrunde auch die gesamte Rückrunde aus. Erst zur Vorbereitung auf die laufende Saison war Löffler wieder einsatzbereit, feierte am zweiten Spieltag gegen Horas sein Comeback, feierte mit seinem neuen Verein, der SG Grebenhain/Bermuthshain, einen deutlichen 7:2-Sieg. Auch darüber hinaus legen die Grebenhainer einen furiosen Saisonstart hin: ,,Wir haben wirklich super gespielt die ersten Spiele", konstatiert der Neu-Grebenhainer. Tatsächlich erbeutete die SG zehn Punkte aus den ersten vier Spielen, der angepeilte einstellige Tabellenplatz erschien wie Tiefstapelei.

Bei der FSG Vogelsberg lief dann jedoch alles schief, was nur schief laufen kann im Fußball. Die 0:4-Klatsche war nicht einmal das Schlimmste. Denn nach einem Abschlag lag Pascal Löffler wieder am Boden. Diagnose: Hexenschuss. ,,Da ging dann gar nichts mehr, ich konnte kaum noch laufen", erinnert sich Löffler. Zwar konnten die Mannen um Trainer Joseph Hohmann noch Saisonsieg Nummer vier und fünf einfahren, anschließend ging es aber rasant bergab. Verantwortlich dafür macht Löffler ein Einstellungsproblem: ,,Der Zug war einfach nicht mehr so da wie am Anfang." Hinzu kam eine sinkende Trainingsbeteiligung: ,,Wer nicht ins Training geht, hat nicht die Kraft, nicht Ausdauer, um richtig zu kämpfen. Das zieht sich wie ein roter Faden durch die Hinrunde." Das Resultat war eine Negativserie. Aus den folgenden neun Spielen holten die ersatzgeschwächten Grebenhainer, bei denen teilweise auch der zweite Torhüter fehlte, gerade mal einen mageren Punkt.

Dass sie heute trotzdem sieben Punkte Puffer auf einen Abstiegsplatz haben, verdanken sie einzig und allein ihrer starken Leistung zu Saisonbeginn. ,,In dieser Situation draußen zu stehen und zugucken zu müssen ist natürlich ganz schwer", berichtet Löffler, der seiner Mannschaft, zumindest zwischen den Pfosten, in dieser Zeit fehlte. Überall sonst unterstützte er seine Jungs tatkräftig: ,,Ich bin einfach durch und durch Fußballer", stellt Löffler fest und fügt hinzu: ,,Wenn ich ein Teil der Mannschaft bin, bin ich auch sonntags dabei." Egal ob verletzt oder nicht. Und nicht nur bei den Spielen feuert er seine Teamkollegen an. Einmal pro Woche kommt er zum Training, fungiert dort in der Kabine und an der Seitenlinie als eine Art Co-Trainer. ,,Ich war immer mit in der Kabine, immer bei der Mannschaft. Das ist einfach meine Art." Die letzten drei Spiele der Hinrunde konnte Löffler wieder bestreiten. Nun will er mit seinem Team mit voller Konzentration die Vorbereitung auf die Rückrunde angehen: ,,Wir haben jetzt viel Zeit, um gemeinsam zu arbeiten", sagt Löffler.

Optimistisch stimmt vor allem die Tatsache, dass das Mannschaftsgefüge trotz der zuletzt desolaten Leistung in Takt ist: ,,Wir sind auf dem Platz und neben dem Platz eine Einheit", betont Löffler und ergänzt: ,,Wenn wir diesen Teamgeist wieder auf den Platz bringen, sehe ich für die Rückrunde keine Probleme." Motiviert werden die Kicker der SG Grebenhain/Bermuthshain ohnehin starten. Zum Rückrundenauftakt in Lautertal treffen sie auf ihren ehemaligen Trainer Andreas Scharbert.



INFOKASTEN

- Name: Pascal Löffler

- Position: Torwart

- Alter: 25

- Bisherige Stationen: SG Grebenhain/Bermuthshain, SV Nieder-Moos

- Wohnort: Grebenhain

- Familienstand: ledig

- Beruf: Verwaltungsfachangestellter

- Hobbies: Fußball und weitere Sportarten, Playstation 4, Musik, Freunde treffen

- Lieblingsverein: Borussia Dortmund

- Lebensmotto: Der Weg ist das Ziel

Aufrufe: 08.1.2016, 22:50 Uhr
Jan-Christoph Freybott (Lauterbacher Anzeiger)Autor