„Ich kann dem TSV Burgau nicht helfen“, sagte Wörle auf Anfrage unserer Zeitung. Weiter führte er aus: „Ich sehe keinen Fortschritt. Es bewegt sich nichts; alles, was ich gemacht habe, zeigt keine Wirkung. Offensichtlich bin ich nicht an alle Spieler emotional so herangekommen, wie ich das bei meinen bisherigen Stationen gewohnt war.“
Im Groll scheide er keineswegs, betonte der Trainer. Das Gegenteil sei der Fall: Er wolle mit seiner Entscheidung dem Tabellenletzten die Chance geben, sich noch einmal neu zu orientieren.
Immerhin ist ja erst ein Viertel der Saison gespielt. Noch ist also nichts verloren für den TSV.
Andererseits: Wer in neun Saisonspielen drei Übungsleiter verschleißt (Andreas Mayer und Wolfgang Hille hatten es vor Wörle mit dem TSV-Team versucht), tut gut daran, Grundsatzdiskussionen zu führen. Genau das möchte der Sportliche Leiter der Burgauer nun zu allererst tun. „Es zählen nie Namen. Wir müssen schauen, wie man das Beste für den TSV Burgau macht, wie man ihn wieder aufstellt“, sagte Steffen Müller. Insofern müsse man natürlich auch die eigene Arbeit hinterfragen. Der Funktionär unterstrich das, indem er für sich selbst und für Fußball-Abteilungsleiter Marc Müller ausführte: „Es ist nicht mein Amt entscheidend und auch nicht das meines Bruders.“
Wie es personell weitergeht, wollten die Burgauer Verantwortlichen am Montagabend in einem Gespräch erörtern. Immerhin kam der Wörle-Rücktritt für alle Beteiligten sehr überraschend, formulierte Steffen Müller. „Mich hat’s aus heiterem Himmel getroffen. Wir hatten uns ja eine längere Zusammenarbeit vorgestellt.“
Wie Wörle selbst bedauerte auch der Sportliche Leiter des TSV die jüngste Entwicklung. Er sagte freilich ganz klar, dass er die Entscheidung des Fußball-Lehrers akzeptiere und ihm nichts nachtrage. Optimistisch wendete sich Steffen Müller nach vorne und formulierte: „Jetzt heißt es, aus der Not eine Tugend zu machen.“
Und wie steht’s um die Zukunft von Wörle? Er will in den kommenden Wochen ernsthaft darüber nachdenken, in den Trainer-Ruhestand einzutreten. Dass er sich doch noch einmal zu einer Tätigkeit überreden lässt, mochte er gestern nicht ausschließen. „Aber in diesem Jahr läuft nichts mehr.“