Was sich vor wenigen Wochen in der großen Bundesliga beim Spiel zwischen der TSG Hoffenheim und Bayer Leverkusen ereignete, wiederholte sich in der Kreisliga nicht. Es laufen die letzten Sekunden in der Kreisliga C- Partie zwischen dem SV Glehn II und der Reserve des VfR Büttgen. Die Hausherren führen bereits mit 4:1 und der Glehner Topscorer Michael Böhm steht erneut frei vor dem Büttgener Gehäuse.
In gewohnt sicherer Manier versenkt Böhm das Spielgerät im langen Eck, doch der Ball findet durch ein Loch im Netz den direkten Weg aus dem Tor. Schiedsrichter Walter Hüttner entscheidet auf Abstoß. In diesem Moment greift der eigentlich geschlagene Torhüter Pascal Corsten ins Geschehen ein. Ganz im Sinne des Fair Play schildert er dem Referee das Geschehene, der daraufhin seine Entscheidung korrigiert und auf Tor für den SV Glehn entscheidet. "Ich habe keine Sekunde daran gezweifelt, es dem Schiedsrichter nicht zu sagen. Für mich war es verständlich. In der Kreisliga sollte man ehrlich sein und einfach Spaß an unserem Hobby haben", so der Büttgener Schlussmann
Corsten hatte vor sechs Monaten nach einer schweren Verletzung schon mit der Hinrunde der Saison 2013/2014 abgeschlossen. Nach seiner Genesung wollte der Keeper eigentlich nicht mehr ins Tor zurückkehren und stattdessen als Stürmer in der zweiten Mannschaft des VfR Büttgen fungieren. Als Kai Hausmann, der Stammtorhüter der Büttgener, sich vor dem Spiel ebenfalls verletzte und kein Ersatz gefunden werden konnte, stellte sich Corsten noch einmkal zwischen die Pfosten. Ein Glücksfall für den Fußball auf Kreisliga-Ebene und ein leuchtendes Beispiel für Fair Play im Mannschaftssport.
