2024-06-17T07:46:28.129Z

Interview
Verrät, wer ihm den Spitznamen „Sergeant“ verpasst hat: Sascha Wagner, TSV Wasserburg.
Verrät, wer ihm den Spitznamen „Sergeant“ verpasst hat: Sascha Wagner, TSV Wasserburg. – Foto: J. Riedinger

„Ich habe keine Probleme, mich unterzuordnen“

Wie der frühere Wasserburger Trainer Sascha Wagner seine neue Rolle und die Zukunft des A-Klassisten sieht

Dass Sascha Wagner einen Torriecher hat, ist schon länger bekannt. Deshalb war der Offensivspieler auch schon höherklassig am Ball. Das ist Vergangenheit, mittlerweile trägt er wieder das Trikot seines Heimatvereins TSV Wasserburg und zeigt in der A-Klasse, dass er immmer noch weiß, wo das gegnerische Tor steht.

Acht Tore haben Sie in den ersten vier Spielen für den A-Klassisten TSV Wasserburg bereits erzielt. Das lässt doch einen persönlichen Saisonrekord erwarten, oder?

Wagner: Wenn es so weitergeht, dann schon. Aber es kommen auch noch andere Spieler und andere Gegner als die bisherigen.

Zehn Tore waren für Sie bisher das Höchste in einer Saison. Spielen Sie jetzt auf einer anderen Position?

Wagner: Momentan bin ich im Sturm aufgestellt. Aber das muss keine Dauerlösung sein, sondern kann sich von Spiel zu Spiel ändern.

Sie haben ja nach ihrer einjährigen Trainertätigkeit beim TSV Wasserburg eine Auszeit genommen. Hat das gut getan?

Wagner: Ja, im Nachhinein muss ich sagen, dass die Entscheidung richtig war. Die vier Monate Pause haben mir echt gut getan.

Was hat Sie dann bewogen, wieder anzugreifen?

Wagner: Ich habe mit der Zeit gemerkt, dass mir der Fußball fehlt.

Fühlten Sie sich auch verpflichtet, weil die Mannschaft in der Saison 2017/18 unter Ihnen als Spielertrainer abgestiegen ist?

Wagner: Auf jeden Fall. Ich hatte, beziehungsweise habe immer noch großes Interesse daran, dass der Abstieg irgendwie korrigiert und etwas Neues aufgebaut wird.

Trainer Markus Schirmer sagt, in Wasserburg dürstet man zurzeit nach Erfolg. Teilen Sie diese Meinung?

Wagner: Uneingeschränkt. Wir hatten zuletzt ja doch schwere Zeiten zu überstehen, konnten in der vergangenen Saison aber die Talfahrt stoppen und jetzt wird versucht, mit einer jungen Mannschaft und neuem Trainer etwas aufzubauen.

Der Blick in die Mannschaftsaufstellung sagt, dass momentan Jugendstil angesagt ist beim TSV.

Wagner: Das ist so. Zuletzt waren drei Spieler im Einsatz, die noch in der A-Jugend spielen können. Dazu kam einer, der erst im Sommer zu den Herren gestoßen ist. Das finde ich super. Es ist gut, wenn man aus dem eigenen Nachwuchs schöpfen kann. Wichtig ist, dass die Jungs mitziehen und das tun sie auch.

Sie waren ja selbst in der Saison 2017/18 Trainer des TSV Wasserburg, sind aber jetzt nur noch Spieler. Wie ist es, wenn man nicht mehr selbst das Kommando gibt?

Wagner: Ich habe keine Probleme, mich unterzuordnen. Zudem kann man als ältester Spieler auf dem Feld die Zügel in die Hand nehmen, die Jungen führen und so den Trainer und das Team unterstützen.

Sie haben jahrelang beim SC Bubesheim in der Bezirksoberliga und in der Bezirksliga gespielt. Jetzt spielen Sie nur noch in der A-Klasse. War das, salopp gesagt, nicht ein sportlicher Kulturschock?

Wagner: Sicher muss man Abstriche machen, weil halt hier ein anderer Fußball gespielt wird. Aber das war mir ja schon vor dem Wechsel bekannt und bestimmt kein Schock.

Der TSV Wasserburg hat schon mal in der Kreisliga gespielt. Glauben Sie, dass er dort eines Tages wieder vertreten sein wird?

Wagner: So weit will ich jetzt nicht denken. Momentan steht der Neuaufbau im Fokus. Wir müssen uns darauf konzentrieren, dass die Mannschaft wieder Spaß am Fußball hat. Dann stellt sich in der Regel auch der Erfolg ein. Ob es für weiter oben reicht, wird sich zeigen.

Zuletzt hatte der TSV Wasserburg kein Erbarmen mit seinen Gegnern. Auf die Auftaktniederlage folgten Kantersiege mit 7:0, 8:1 und 5:0. Lag es an der eigenen Leistung oder an der Schwäche der Gegner?

Wagner: Beides hat eine Rolle gespielt, wobei schon die eigene Leistung überwogen hat. Die hohen Ergebnisse beruhen nicht zuletzt darauf, dass wir im Spiel nie satt geworden sind, immer weiter gemacht und unsere Leistung gefördert haben.

An diesem Freitag spielt Wasserburg gegen die SpVgg Krumbach II und am Sonntag geht es zum ungeschlagenen Tabellenführer FC Ebershausen. Wo wird Ihr Team nach diesen zwei schweren Spielen stehen?

Wagner: Ich rechne mit vier Punkten aus diesen beiden Spielen und die würden uns in der Tabelle ein Stück nach vorne bringen.

Abschließende Frage: Ihr Spitzname ist „Sergeant“. Was hat es damit auf sich?

Wagner: Das rührt aus meiner Zeit beim SC Bubesheim. Den Spitznamen hat mir ein Mitspieler verpasst und zwar aufgrund meiner Kommandos, die ich im Training und während des Spiels gegeben habe. Danke diesbezüglich an Johannes Kircher.

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Aufrufe: 06.9.2019, 07:48 Uhr
Günzburger Zeitung / J. RiedingerAutor