Hoffen auf den Sog

SC-Trainer Robert Borgelt könnte es sich leicht machen. Er könnte auf die Verletzten in seinem Team hinweisen oder sich nach den klaren Niederlagen gegen Türkgücü (0:3) und in Merzen (1:6) auf die Favoritenrolle der anderen zurückziehen. „Aber das mache ich nicht“, sagt er. Das passe nicht zu seiner Philosophie.

Diese Philosophie ließe sich auch als Hohelied des Schwitzens bezeichnen. Denn Borgelts Motto für die Übungseinheiten lässt in dieser Hinsicht wenig Raum für Zweifel: „Wir trainieren sehr intensiv und heftig.“ Das sei nötig, schließlich gebe es da diese Sache, auf die sie hineiferten: eine landesligataugliche Mannschaft.

Noch ist das junge Team nicht so weit. Aus dem Landesligakader des Vorjahres ist kaum einer geblieben. Viele der aktuellen SSC-Kicker spielen erstmals in der Bezirksliga. Ihnen fehlt die Erfahrung. Sie sind bislang auf Kreisebene oder in der Jugend aufgelaufen. Nun müssen sie in einer Liga bestehen, in der es laut Borgelt um Power und Kampf geht. Das falle seinem Team schwer, in dem sich noch keine Hierarchien gebildet hätten und in dem die Kommunikation noch nicht so gut ist, wie es sich der Trainer wünscht.

Doch langsam kristallisiert sich eine Achse heraus, aus der Christian Campen, Marius Nolte, Hanjo Prodzinski und Erik Kirchkesner herausstechen. Um sie herum möchte Borgelt ein Team entwickeln, dass offensiv spielt und aus Freunden besteht. „Wir hoffen auf eine Sogwirkung, wie sie BW Hollage um Thomas Lüken entwickelt hat“, sagt Borgelt. Der Fußball und der Teamgeist dort habe Talente angelockt und das Landesliganiveau auf Jahre gesichert. Etwas Ähnliches sei auch beim SSC möglich, glaubt Borgelt. „Die Jungs wissen noch gar nicht, was sie können.“