2024-04-25T14:35:39.956Z

Interview
Nach zweieinhalb Jahren wird Daniel Hödl zum Saisonende als Spielertrainer von Hinterschmiding aufhören. Ob er als Spieler erhalten bleibt, ist noch offen.
Nach zweieinhalb Jahren wird Daniel Hödl zum Saisonende als Spielertrainer von Hinterschmiding aufhören. Ob er als Spieler erhalten bleibt, ist noch offen. – Foto: Bernhard Enzesberger

Hinterschmiding: "Nicht gedacht, dass es so deutlich wird"

Der SSV Hinterschmiding ist abgeschlagener Letzter in der Kreisklasse Freyung +++ Trainerduo hört zum Saisonende auf +++ Neuaufbau geplant

Nach dem Last-Minute-Klassenerhalt in der Relegation in der vergangenen Saison sind die Verantwortlichen schon zu Saisonbeginn davon ausgegangen, dass der SSV Hinterschmiding vor "nicht einfachen" Saison steht. Und es ist eine sehr schwierige Spielzeit. Die Hödl-Truppe ist abgeschlagenes Schlusslicht der Kreisklasse Freyung - und muss wohl über übel für die A-Klasse planen. Über die aktuelle Situation, den Neuaufbau, die Trainerfrage und die künftige Ausrichtung spricht Abteilungsleiter Tobias Springer im FuPa-Interview.

Null Siege, drei Unentschieden, 14 Niederlagen - Du hattest im einen Interview vor der Saison ja schon angekündigt, dass der SSV Hinterschmiding vor einer schwierigen Saison steht. Hättet Ihr den erwartet, dass es so eindeutig läuft?
Dass es so eindeutig ist, hätten wir uns nicht gedacht. Jedoch muss man hier auch mal ein klares Lob an die starken Gegner aussprechen. Wie ja schon vor Saisonbeginn gesagt, ist es eine bärenstarke Kreisklasse mit vielen starken Gegnern und vielen Derbys, in denen man sich keine Fehler leisten kann.

Gibt es überhaupt noch Hoffnungen auf den Klassenerhalt bzw. was macht Hoffnung auf den Klassenerhalt?
Rein rechnerisch ist noch alles möglich. Uns Verantwortlichen ist aber die aktuelle Situation sehr bewusst und wir können diese für uns auch sehr gut beurteilen, einschätzen und unsere Schlüsse daraus ziehen.

Einerseits konntet Ihr beispielsweise gegen Dreisessel oder auch Schönberg überzeugen, andererseits gab es teils sehr deftige Niederlagen. Warum zeigte die Mannschaft zwei Gesichter?
Wie oben schon beschrieben, ist die KK Freyung mit fußballerischen Topadressen des Landkreises bestückt. Die Mannschaft des SSV braucht sich meiner Meinung nach hier nichts vorwerfen lassen. Sie haben auf dem Platz teilweise alles gegeben, was aber leider oft mal nicht gereicht hat. Und bei den klaren Klatschen - so ehrlich muss man sein - haben wir einfach keine Leistung auf dem Platz gebracht.


"Wir gehen mit einer intakten Mannschaft aus der Winterpause"

Wie schwierig ist es für die Verantwortlichen, in einer derartig schwierigen Situation die Mannschaft zusammenzuhalten?
Natürlich ist es einfacher, wenn der Erfolg da ist, da dann innerhalb der Mannschaft einfach eine bessere Stimmung ist. An der Atmosphäre muss man allerdings kontinuierlich arbeiten, um diese auch in einer schwierigen Phasen, in welcher wir aktuell durchaus stecken, hochzuhalten zu können. Ich bin hier durchaus zuversichtlich und positiv gestimmt. Der SSV geht definitiv mit einer intakten Mannschaft aus der Winterpause, davon bin ich überzeugt.

Angesichts der mageren Punktausbeute natürlich im Fokus: Das schwächste Glied, der Trainer, Daniel Hödl. Sitzt er weiterhin fest im Sattel? Wie geht es mit ihm über das Saisonende hinaus weiter?
Unsere beiden Trainer, man darf hier durchaus nicht unseren "Co" Robert Madl vergessen, sitzen bis zum Saisonende auf dem Trainerstuhl - das steht fest. Über das Saisonende hinaus wurden ebenfalls von beiden Seiten (Verein und Trainer) die Weichen gestellt. Wir haben uns in einem aus meiner Sicht sehr respektvollen, angenehmen und stehts auf Augenhöhe geführten Gespräch darauf geeinigt, dass sich unsere Wege zum Saisonende trennen werden. Selbstverständlich sind wir auch hier von Vereinsseite bemüht, dass wir beide in einer etwaigen anderen Funktion im Verein halten können. Bei Daniel ist ja bekannt, dass er langjähriger, verdienter und zuverlässiger Führungsspieler beim SSV gewesen ist, bevor er bei uns das Traineramt übernommen hat. Und in dieser Rolle möchten wir ihn auch in Zukunft für den Verein gewinnen können. Wie und für was er sich aber schlussendlich entscheidet, ist allerdings noch offen.


"Es werden weichen Weichen für den Neuaufbau gestellt"

Die Karrieren vieler verdienter Spieler wie Bene Manzenberger oder Thomas List neigen sich langsam, aber sicher dem Ende zu. Ist der SSV vorbereitet für den Neuanfang? Welche Nachwuchskräfte machen hier besonders Hoffnung bzw. haben sich bereits bewährt?
In diese Reihe möchte ich auch Marco Schrottenbaum, Patrick Madl und Florian Kubitscheck miteinreihen, welche mir immer wieder zu kurz kommen und die, wie die beiden anderen, über Jahre alles für den SSV sowohl auf als auch außerhalb des Platzes gegeben haben. Es werden in der Winterpause Weichen für einen Neuanfang gestellt. Ob und wie das umsetzbar ist, kann ich zur aktuellen Situation noch nicht beurteilen. Im Fokus stehen jedenfalls Kaderplanung für die neue Saison, sowie auch einen geeigneten Trainer für unseren Verein gewinnen zu können, welcher auch zum Verein passt.

Sind in der Winterpause Zu- oder Abgänge zu erwarten?
Aktuell sind weder Zu- noch Abgänge zu verzeichnen.

Abschließend wiederum ein allgemeiner Blick in die Zukunft: Wie geht’s beim SSV Hinterschmiding weiter?
Wie oben bereits schon teilweise beschrieben. Wir werden uns strategisch in den nächsten Jahren neu aufstellen müssen. Verdiente Spieler werden in den kommenden Jahren in den verdienten "Unruhestand" gehen, junge Spieler werden zu Führungsspielern und aus meiner Sicht das wichtigste Thema: Unsere Eigengewächse müssen in den Herrenbereich herangeführt werden. Ich bin zuversichtlich und blicke mittelfristig in eine positive und erfolgreiche Zukunft.

Vielen Dank für das Interview - und alles Gute für die Zukunft.

Aufrufe: 021.11.2019, 13:32 Uhr
Helmut WeigerstorferAutor