Heiningen peilt Platz im gesicherten Mittelfeld an

Aller guten Dinge sind drei. Nach zwei Vizemeisterschaften, jeweils verbunden mit anschließendem Aus in der Relegation, holten die Fußballer des FC Heiningen in dieser Saison den angestrebten Landesliga-Titel. Ein drittes Mal hätte man sich die Relegation nicht antun wollen, gesteht Edmund Funk.

"Deshalb sind wir überglücklich, dass wir es geschafft haben", erklärt der Sportliche Leiter. Die Freude im Heininger Lager war umso größer, weil Konkurrent TSV Weilheim erst auf der Zielgeraden abgefangen und die im Frühjahr kaum noch für möglich gehaltene Meisterschaft durch ein packendes Finish mit zehn ungeschlagenen Spielen eingefahren wurde. "Wir konnten in der Rückrunde nur noch auf uns selbst schauen und darauf warten, dass wir unsere Chance bekommen. Dafür hat die Mannschaft alles gegeben", betont Funk.

Er erinnert an den einen oder anderen Stolperstein auf dem Weg zur Meisterschaft. Auf Stürmer Maximilian Ziesche musste Trainer Tobias Flitsch fast komplett verzichten. Zunächst kehrte der Angreifer nach seinem Kreuzbandriss viel später als erwartet erst im Oktober in den Kader zurück, ehe nach wenigen Spielen im Januar das Kreuzband erneut riss. "Das hat uns hart getroffen, Max hat uns nicht nur als Spieler gefehlt, sondern auch als Typ und Identifikationsfigur", sagt Funk über den 22-Jährigen, der in der neuen Verbandsliga-Saison den Anschluss suchen muss.

Auch der zu Saisonbeginn verpflichtete Torhüter Domagoj Miklec verletzte sich im November schwer und kam nicht mehr zurück. Deshalb mussten die relativ unerfahrenen Keeper Marius Funk und Christian Remmel in der Rückrunde die Kohlen aus dem Feuer holen. Als Nachfolger für Miklec hat der FC Heiningen inzwischen Panagiotis Karagiannis aus der U 19 der Stuttgarter Kickers verpflichtet und wird mit diesem Torhüter-Trio in die Saison gehen.

In der Vorrunde fehlte zudem der verletzte Marcel Schmidts für sechs Wochen, während der Rückrunde stand Dominik Mader beruflich bedingt nur eingeschränkt zur Verfügung. "Das alles haben wir insgesamt gut weggesteckt", lobt Funk. Weitere Personalien sorgten abseits des Rasens für Aufsehen. Vor der Winterpause verkündete Trainer Flitsch zunächst seinen Abgang zum Saisonende, gab im März aber Entwarnung. Der Erfolgscoach bleibt dem FCH erhalten. Nach der Derby-Niederlage gegen den TSV Bad Boll sortierte Flitsch Anfang April zwei Spieler aus. Funk: "Wir mussten mannschaftsintern ein Zeichen setzen. Seither haben wir kein Spiel mehr verloren."

Zur Belohnung für die Meisterschaft durfte sich die Mannschaft ins Goldene Buch der Voralb-Gemeinde eintragen. Auf Mallorca wird der Aufstieg noch einmal ausgiebig gefeiert, bevor Coach Tobias Flitsch bereits am 3. Juli zum Trainingsauftakt Richtung Verbandsliga bittet. Sein langjähriger Co-Trainer Lavi Budak nimmt eine Auszeit, Timo Ascherl und Patrick Gühring komplettieren das neue Trainerteam.

Der FC Heiningen möchte in Württembergs Oberhaus nichts mit dem Abstieg zu tun haben, Funk schwebt ein gesicherter Mittelfeldplatz vor. Dafür wurde in den Kader investiert. Neben Torwart Karagiannis wurden Tarik Serour (23, FC Frickenhausen), Max Hölzli (19, SSV Reutlingen), Tiago Santos-Araujo (32, TG Kirchheim) und Kyriakos Grammatikos (22, Griechenland) verpflichtet. Funk schließt einen weiteren Neuzugang nicht aus. Dem stehen die Abgänge Yasin Ceküc (SC Geislingen), Caglar Celiktas (SV Ebersbach), Hans-Jörg Sawatzki (TSGV Waldstetten) und Fabian Abramowitz (noch unbekannt) gegenüber. Der FC Heiningen scheint für die Verbandsliga bestens gerüstet. Passend dazu wird am 17./18. Juli auch noch das neue Klubhaus feierlich eröffnet.