"Es ist einfach ein Supergefühl, Vater zu sein", berichtet der Innenverteidiger. "Natürlich bekommen wir zurzeit ein bisschen weniger Schlaf, aber das machen ja alle Eltern mit. Meine Mutter sagt immer: Jetzt weißt du wenigstens, welchen Wert ich habe." Das freilich hat Cakir ohnehin immer gewusst - Familie und Freunde waren sein Rückhalt nach dem unfreiwilligen Abschied von Fortuna 2010.
"Beim Erstligisten Kayserispor hatte alles gut angefangen", erinnert er sich. "Wir waren auf Europacup-Kurs, ich war Stammspieler. Plötzlich holte der Vorstand zehn neue Spieler, und ich war draußen." In Karabük wurde es noch schlimmer, so dass Cakir froh war, als Fortunas damaliger Co-Trainer Uwe Klein ihn im Regionalliga-Team unterbrachte. "Ich bin Uwe dankbar, er war immer wie ein großer Bruder zu mir", betont der Familienvater. Und die Liebe zu Fortuna ist ohnehin ungebrochen: Zu Weihnachten, das er gern mit Tannenbaum feiert, obwohl Eda und er aus türkischen Familien stammen, kleidete er Ediz Salih in Fortuna-Klamotten ein.
Das Verletzungspech blieb ihm aber auch bei der "Zwoten" treu. Daraus hat er eine Lehre gezogen: "Ich werde nie wieder übermotiviert sein und nach Verletzungen zu früh wieder anfangen. Wenn man lange nicht gespielt hat, braucht man viel Geduld, und jetzt nehme ich mir diese Zeit." Derzeit hält er sich beim Oberligisten TSV Meerbusch fit, dessen Trainer Robert Palikuca und Olivier Caillas er aus gemeinsamen Fortuna-Zeiten bestens kennt. "Wenn TSV-Chef Christoph Peters sein Okay gibt, werde ich die Rückrunde auch beim TSV spielen", kündigt Cakir an. "Und danach will ich noch einmal richtig angreifen. Mit 30 habe ich schließlich noch ein paar gute Fußballjahre vor mir."