2024-05-29T12:18:09.228Z

Allgemeines

Hallescher FC präsentiert sich gegen Riestedt in Torlaune

Landespokal +++ Drittligist HFC gewinnt das Gastspiel beim Kreisoberligisten Alemania Riestedt sehr deutlich

Der 4. Mai 2005 sollte dem Halleschen FC zumindest eine kleine Warnung sein. 0:1 verlor der damalige Oberligist an diesem Tag völlig überraschend im Landespokal gegen den VfB Sangerhausen. Eine Sensation und für den HFC eine böse Pokalüberraschung. Daran, dass sich die Geschichte am Sonnabend wiederholt, und der HFC erneut das Friesenstadion in Sangerhausen als Verlierer verlässt, glaubt aber niemand. Zu eindeutig und auch noch viel eindeutiger als 2005 sind die Vorzeichen vor der Partie zwischen dem diesmal als Gastgeber fungierenden Team von Alemania Riestedt und dem HFC. Schließlich kicken die Riestedter „nur“ in der Kreisoberliga Mansfeld-Südharz, die Rot-Weißen haben gerade mit vier Punkten aus zwei Partien einen guten Start in der dritten Fußballliga hingelegt.

Torjäger hofft auf Torjubel Trotz oder vielleicht gerade wegen der im Vorfeld klaren Fronten, herrscht in Riestedt eine riesige Vorfreude auf das Spiel der Spiele für den Verein. „Alle sprechen uns auf den HFC an. Jeder von uns Spielern hat mindestens fünf Eintrittskarten für die Familie, Freunde oder Bekannte gekauft“, erzählt Nils Wesemann und beschreibt seine Gefühlslage als Mischung von „Anspannung, Vorfreude und Aufregung“. Der 23-Jährige ist in Personalunion der wohl beste Kicker und erfolgreichste Torschütze des Kreisoberligisten. „Ich freue mich ganz einfach auf das Spiel. Ich will Spaß haben, es genießen, vor so vielen Zuschauern zu spielen. Für den HFC ist so ein Spiel nur eine Pflicht, für uns ist es ein Riesending“, sagt Wesemann. Und spricht von seinem ganz eigenen Traum. „Als Stürmer willst du immer ein Tor machen, ganz klar. Gegen den HFC ein Tor zu schießen, das wäre einfach großartig.“

Apropos Tore. „Wir wollen nicht total untergehen“, sagt Trainer Thomas Wesemann. „Der VfR Roßla hat im Pokalspiel gegen den HFC vor drei Jahren 16 Gegentore bekommen. Wir wollen alles daransetzen, nicht so viele Gegentore zu kassieren und vielleicht sogar ein Tor schießen. Aber wir sind auch Realisten, wir wissen, dass es am Ende ganz schön böse für uns werden kann.“ Alle wollen spielen Klar ist natürlich auch, dass jeder aus dem Riestedter Team gegen den HFC auf dem Platz stehen will. Egal, ob der fast 50-jährige Olaf Michael, oder Cedric Aepfler, der mit knapp 18 Jahren der jüngste Spieler im Aufgebot ist. Auch der Trainer ist von der Euphorie im Umfeld des Vereins überwältigt. „Die Resonanz ist extrem. Viele Leute, auch von anderen Vereinen gönnen uns dieses eine Spiel, dieses Erlebnis und wünschen uns Spaß. Und in Riestedt herrscht sowieso Ausnahmezustand. Das ganze Dorf ist am Sonnabend wohl in Sangerhausen. 500 Karten sind alleine hier schon beim Kartenvorverkauf über den Tisch gegangen“, sagt der 47-Jährige. Den HFC hat er in Vorbereitung auf das Pokalspiel nicht live gesehen, sich aber einige Videos vom Kontrahenten angeschaut. „Was soll ich mich da groß mit dem Gegner beschäftigen, es gibt da taktisch doch nichts zu grübeln. Der HFC ist uns taktisch, technisch, konditionell, läuferisch und in Sachen Cleverness überlegen. Alle sind Profis.“

Von Bedingungen, wie sie die Hallenser haben, können die Riestedter nicht einmal ansatzweise träumen. Das beste Beispiel dafür ist Martin Rösler. Der 36-Jährige fährt am Freitagabend zur Nachtschicht, schläft nach der Schicht ein paar Stunden, läuft dann für Alemania gegen den HFC auf und fährt im Anschluss an die Partie wieder auf Arbeit. Viel Aufsehen macht Rösler deswegen nicht. „Das ist egal. Es ist einfach geil, bei so einem Spiel dabei zu sein. Bis zum Anpfiff wird es sensationell, das alles auf dem Platz zu erleben. Das will ich genießen. Und wenn es dann losgeht, will ich mein Bestes geben.“

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Aufrufe: 06.8.2021, 09:28 Uhr
Ralf Kandel/ MZAutor