2024-06-14T14:12:32.331Z

FuPa Portrait
Visionär: Hauptsponsor Thomas Hagedorn investiert beim FC Gütersloh nicht nur in die 1. Mannschaft, sondern verbessert vor allem die Rahmenbedingungen des Gesamtvereins.
Visionär: Hauptsponsor Thomas Hagedorn investiert beim FC Gütersloh nicht nur in die 1. Mannschaft, sondern verbessert vor allem die Rahmenbedingungen des Gesamtvereins. – Foto: Screenshot Video

„Hagedorn’s im Heidewald? Ich glaube, es kommt richtig gut an!“

VIDEO: FuPa Ostwestfalen hat das neue Vereinsheim des FC Gütersloh besucht. Hauptsponsor Thomas Hagedorn und Rob Reekers (Sportlicher Leiter) führen uns durch die neuen Räumlichkeiten und offenbaren ganz nebenbei auch ungeahnte „Talente“ am Zapfhahn hinter der Theke.

„Gute Idee! Das fehlt wirklich noch im Hagedorn’s“, antwortet Thomas Hagedorn lachend auf die Frage, ob es eigentlich einen ‚Hagedorn-Special-Drink‘ im neuen Multifunktions-Vereinsheim des FC Gütersloh gibt. Und Rob Reekers hätte auch schon einen Namen für das Kaltgetränk parat: „Die Abrissbirne! Da brauchst Du nur einen von – dann kannste gleich wieder nach Hause gehen.“ Die gute Laune von Hagedorn und Reekers steckt an. Kein Wunder. Trotz des verpassten Regionalligaaufstieges (aufgrund der Saisonannullierung) bleiben die handelnden Personen beim Oberligisten fleißig. Während Hagedorn als potenter Hauptsponsor im Hintergrund die Infrastruktur des FCG kontinuierlich aufmöbelt, hat der Sportlicher Leiter Reekers eine äußerst schlagfertige Oberligamannschaft zusammengestellt. „Mit diesem Team sollte mindestens eine Top-5-Platzierung möglich sein“, sagt der 55-jährige Holländer.

Hagedorn & Reekers: Ein Dreamteam.

Der „Innenminister“ Rob Reekers fungiert beim FCG in Personalunion als Ansprechpartner für Chefcoach Hesse und seinen Trainerstab, die Spieler, die Nachwuchsabteilung sowie alle weiteren Mitarbeiter und dient gleichzeitig als Bindeglied zwischen Vorstand und Hauptsponsor Hagedorn, wo er Teil der Marketingabteilung ist. „Rob und ich kennen – und schätzen – uns schon lange. Wir können auch drei Monate keinen Kontakt haben und es ändert sich nichts an unserem Verhältnis. Wir sind voll auf einer Wellenlänge“, sagt Thomas Hagedorn. Gerade Rob Reekers weiß, wie wichtig ein Mann wie Hagedorn beim FC Gütersloh ist. „Ich kenne den Verein ja schon ein paar Tage länger als die meisten Leute… So stabil wie unter Thomas, konnte hier noch nie gearbeitet werden.“ Vergessen sind die Zeiten, in denen immer wieder – zumeist finanzielle – Skandale das Vereinsbild prägten. „Thomas ist kein Mann, der nur aus einer Laune heraus Geld in irgendetwas steckt und dann, wenn er keine Lust mehr hat, auf Wiedersehen sagt“, erklärt Reekers. „Solche Vereine siehst Du immer wieder. Die sind kurzzeitig ganz oben – und dann hörst Du nie wieder was von ihnen. Wir wollen hier langfristig einen erfolgreichen Fußball-Verein aufbauen.“

Dass es sich beim FC Gütersloh um eine Herzensangelegenheit von Thomas Hagedorn handelt, machte der Unternehmer – der kürzlich seinen 50. Geburtstag feierte – bereits im FuPa Ostwestfalen Podcast „Flügelzange OWL“, Ausgabe 43, deutlich. Seine Vision: „Den FC Gütersloh wieder dorthin zu führen, wo er hingehört!“ Kinder und Jugendliche, aber auch Jung und Alt aus dem gesamten Kreis sollen für den FCG schwärmen können. „Früher war es doch so: Wenn Du als Jugendlicher irgendwo in der Region gekickt hast, war es doch immer dein Ziel, mal im Heidewald aufzulaufen, oder? Klar, es gab auch schon immer Arminia und Paderborn. Aber dann kam der FC Gütersloh“, sagt Hagedorn. Dieses Schwärmen, diese Sehnsucht nach einem ‚großen‘ Fußballclub in Gütersloh – das ist sein erklärtes Ziel. Und dafür investiert der „Abriss-König“ nicht für viel Geld, sondern vor allem Zeit und Herzblut. Ob Personal, Ausstattung, Außendarstellung oder zuletzt Infrastruktur: „Tausendsassa“ Hagedorn lässt nichts unversucht, um dem FC Gütersloh neuen Glanz zu verleihen.


Wo Hagedorn draufsteht, ist auch Hagedorn drin.

Die neuste Errungenschaft stellt das „Hagedorn’s im Heidewald“ dar. Der offiziell als „Begegnungszentrum mit Multifunktionsraum, Jugendraum, Geschäftsstelle und neuen sanitären Anlagen“ geführte Gebäudekomplex sticht nicht nur optisch aus der ansonsten maroden Anlage Heidewaldstadion heraus. „Wir sind sehr zufrieden mit dem Ergebnis“, sagt Thomas Hagedorn. „Und ich glaube, es kommt richtig gut an – auch bei anderen Sponsoren.“ Zukünftig soll es im Hagedorn’s zu möglichst vielen „Come-Togethers“ kommen, bei denen sich Sponsoren, Investoren und Verein „connecten“. Auch wenn das Interieur nicht ganz an das des Pendants „Hagedorn’s auf Schalke“ heranreicht, so sollten sich dennoch sowohl anspruchsvolle VIPs als auch der Normalo wohlfühlen. Technik-Enthusiasten wiederum kommen auf jeden Fall auf ihre Kosten. Pressekonferenzen, Seminare oder Videoschulungen können dank modernster, vollklimatisierter High-End-Ausstattung ohne Einschränkungen durchgeführt werden. Hagedorn selbst hat eine sechsstellige Summe nur in die Technik gesteckt. „Ich bin überzeugt davon, dass sich das, vielleicht zurzeit auch übermäßig-proportionale ‚Mehr-Machen‘, lohnen wird. Weil das steigert die Attraktivität des Vereins – und somit auch die Attraktivität für neue Sponsoren, sich beim FC Gütersloh zu engagieren“, bilanziert Hagedorn.

„Engagiert“ präsentierte sich auch Rob Reekers in Sachen Kaderzusammenstellung für die Spielzeit 2021/22. Vielleicht sogar mehr als das. „Am Ende waren es rund 50 Gespräche, die ich geführt habe“, sagt der Sportliche Leiter des FCG. Herausgekommen sind dabei unter anderem die Neuverpflichtungen (insgesamt sechs) von Matthias Haeder sowie dem niederländischen Ex-Profi Alexander Bannink. Kontrastreicher könnte eine Transferpolitik nicht sein, möchte man meinen. Auf der einen Seite die SC Verl Ikone Haeder, ein „Kind“ der Region. Und dann Bannink, ein Mann mit 240 Spielen im holländischen Profifußball. „Eigentlich wollten wir keine Spieler, die irgendwo stundenlang aus dem Ruhrgebiet oder so ‚angedackelt‘ kommen und dann nur die Hand aufhalten, um abzukassieren“, erklärt Reekers. „Wir wollen schon Spieler aus der Region Ostwestfalen – die mit Herz und Seele zum Verein FC Gütersloh passen. Alexander Bannink ist eine große Ausnahme.“ Bei dem „Box-to-Box“-Kicker habe Rob Reekers ein „gutes Gefühl“. Der mittlerweile 31-Jährige passe menschlich zum FCG und sei „einfach heiß darauf“, noch einmal das Abenteuer Fußball in Deutschland wahrzunehmen. Wenn alle gesund bleiben, sieht der Sportchef den 24-Mann-Kader bestens aufgestellt, im Aufstiegskampf ein Wörtchen mitreden zu können.


Stimmung? Meisterlich!

Und wenn’s doch für ganz oben reichten würde…? „Dann feiern wir natürlich im Hagedorn’s. Die Theke mit den zwei Zapfhähnen wäre dafür doch prädestiniert, oder nicht?“, spaßt Hagedorn. Solch’ eine Vorlage lässt selbst ein ehemaliger Innenverteidiger wie Rob Reekers nicht liegen und „verwandelt“ eiskalt: „Dann zapft Thomas aber durch. Ein ganzes Fass! Sonst habe ich davon ja nichts.“ Zumindest die Stimmung und Atmosphäre beim FC Gütersloh ist auf jeden Fall schon einmal meisterlich.

Aufrufe: 011.7.2021, 14:15 Uhr
Marcel Grabbe / FuPaAutor