2024-06-17T07:46:28.129Z

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Zurück auf dem Platz: Bernd Häfele (hier noch im Pullacher Trikot) hat hart an seinem Comeback gearbeitet.  Foto: Bro/A
Zurück auf dem Platz: Bernd Häfele (hier noch im Pullacher Trikot) hat hart an seinem Comeback gearbeitet.  Foto: Bro/A

Häfele feiert nach 15 Monaten Comeback

„Habe mich gefragt: Geht’s überhaupt noch weiter?“

Bernd Häfele ist nach langer Leidenszeit auf den Fußballplatz zurückgekehrt: Knapp 15 Monate nach seinem letzten Einsatz – für den Bayernligisten SV Pullach – feierte der 33-Jährige beim 3:3 in Manching sein Comeback. Im Trikot des Bezirksligisten SC Grüne Heide.

Fischerhäuser – So war der vergangene Samstag denn auch ein besonderer Tag in der langen Karriere von Häfele, der schon 2005 gemeinsam mit dem heutigen SC-Spielertrainer Thomas Bachinger (34) für den FC Ismaning in der Bayernliga spielte. „Wenn ich mal was anderes mache nach meiner Zeit in Pullach, dann komme ich zu dir“, hab‘ ich ‚Bachi‘ mal versprochen“, erzählt der Mittelfeldspieler und fügt lächelnd hinzu: „Und er hat immer wieder nachgefragt.“

Mit Erfolg: Routinier Häfele machte sein Versprechen wahr und schloss sich den Heidlern an. Als Rekonvaleszent allerdings. Am 15. Juli 2017 wurde er im Bayernliga-Auftaktspiel des SV Pullach beim SV Heimstetten (2:2) in der 36. Minute mit Verdacht auf Bänderriss ausgewechselt. Was folgte, war „eine krasse Leidenszeit“, wie er selbst sagt. Denn der Mittelfeldspieler hatte sich eine eher seltene Verletzung zugezogen: Die Peronealsehnen waren über acht Zentimeter vertikal gerissen, dazu auch das Halteband der Sehnen. Die Peronealsehnen laufen seitlich am Fuß vom Unterschenkel kommend hinter dem Außenknöchel entlang und werden durch ein kleines zusätzliches Halteband an ihrer Position gehalten.

„Wir haben es zuerst konservativ ohne Operation versucht, doch auch für die Ärzte war das eine schwierige Geschichte – im Januar gab es dann doch einen Eingriff. Sechs Wochen lang lag ich nur im Bett, nach vielleicht drei Monaten gab es in der Reha überhaupt erst kleine Fortschritte beim Gehen auf dem Laufband zu sehen. Ich habe mich damals oft gefragt: Geht’s überhaupt noch weiter?“, berichtet Häfele, der im Personalvertrieb einer Versicherung tätig ist.

Er nahm noch einmal Anlauf – mit zahllosen Terminen beim Physiotherapeuten, trotz aller Rückschläge – und wird seine Karriere nun aller Voraussicht nach beim SC Grüne Heide beenden. Eine Karriere, die ihn bereits in die Regionalliga führte (FC Ismaning, SV Heimstetten), aber auch in die Bezirksliga (FC Aschheim, FC Erding).

Häfele wird dem Fußball aber mit Sicherheit erhalten bleiben: Als Assistent von Frank Schmöller sammelte er beim SV Pullach erste Erfahrungen im Trainerjob und will schon bald die C-Lizenz in Angriff nehmen: „Das steht ganz oben auf meiner Liste.“ Bis er als Coach an der Seitenlinie steht, darf aber ruhig noch ein bisschen Zeit verstreichen, denn Häfele will mit seinem derzeit angeschlagenen Spezl Bachinger noch ein paar gemeinsame Auftritte erleben und mit dem SC Grüne Heide unbedingt die Klasse halten. „Ich bin fest davon überzeugt, dass wir das schaffen.“

Und so hält er für den Klub seine lädierten Knochen hin, denn nach dem Spiel in Manching hat er ihn wieder gespürt, seinen operierten Fuß. Bernd Häfele sagt: „Ich bin eben noch nicht hundertprozentig schmerzfrei und muss mich viel pflegen.“ Für nächsten Samstag, fürs Auswärtsspiel beim SV Dornach, soll’s aber wieder reichen.

Aufrufe: 017.10.2018, 10:45 Uhr
Münchner Merkur (Nord) / Guido VerstegenAutor