2024-06-14T06:55:53.576Z

Ligabericht
Die Sorgen beim FC Zuzenhausen werden nach der 7:2-Niederlage in Höpfingen immer größer.  Foto: Lörz
Die Sorgen beim FC Zuzenhausen werden nach der 7:2-Niederlage in Höpfingen immer größer. Foto: Lörz

Hackenberg: "Das 7:2 tut gut"

TSV Höpfingen besiegt den FC Zuzenhausen und vergrößert dort die Nöte

Immer dann, wenn ein Trainerwechsel vollzogen ist und man gerade auf diese Mannschaft trifft, ist man auch in dieser Angelegenheit erst hinterher schlauer. Hat der Wechsel neue Kräfte frei gemacht hat oder ist doch alles beim Alten geblieben? Der FC Zuzenhausen kam mit Interimstrainer Thorsten Minges nach Höpfingen und wollte seine Negativserie endlich beenden. Aber es kam anders und der Nachmittag wurde für den letztjährigen Neunten richtig unerfreulich. Mit 7:2 besiegte der TSV Höpfingen den FC Zuzenhausen und rückte dank des zweiten Dreiers und nun acht Zählern auf Rang zehn vor. Der FCZ ist hingegen weiterhin punktlos am Tabellenende zu finden.

Die Gelb-Blauen agierten von Beginn an konzentriert, zeigten große Lauf- und Zweikampffreude und hatten nach sechs Minuten die erste Chance durch Chris Kaiser, der von Alexander Dörfler glänzend eingesetzt wurde und die Kugel am FC-Kasten aber vorbeisetzte. Auf der Gegenseite musste sich TSV-Goalie Daniel Nohe bei einem Schuss von Holm Hentschke mächtig strecken (13.). Zwei Minuten später dann doch die Führung für die Heimelf: Dennis Hutter leistete die Vor- und Steven Bundschuh begann seine "Torarbeit" mit einem satten Linksschuss. "Jawohl, Freunde, 1:0", hallte es übers TSV-Gelände. Die kalte Dusche kam prompt und das aus heiterem Himmel. Eine verunglückte Abwehr von Kapitän Hans Bartesch erwischte Timo Hauk und seine Bogenlampe senkte sich ins TSV-Netz. In einer bis dahin intensiv geführten Partie hatte wenig später Dennis Hutter nach Zuspiel von Chris Kaiser nicht das Auge für seinen Kollegen Steven Bundschuh, der mitgelaufen war und den Ball hätte nur einschieben brauchen. Dennis Hutter probierte es stattdessen alleine und FC-Keeper Stefan Scholl schnappte sich das Spielgerät. Was folgte, war ein wahrer Hammer. Dennis Hutter war rund 20 Meter vor dem Gästetor gefoult worden und nach internen Beratungen schoss Steven Bundschuh. Die Flugbahn des Balles war ein Strich und schlug im Torwinkel ein - 2:1 für den TSV. Der TSV-Angreifer markierte nach Vorlage von Dennis Hutter auch das 3:1, und Zuzenhausen wechselte zum ersten Mal. Noch vor der Pause versenkte Steven Bundschuh das Runde ein viertes Mal. Vorausgegangen war eine klasse Kombination, die ihren Ausgang in einem Zuspiel von Chris Kaiser auf Alexander Dörfler hatte, der letztlich den Ball quer zum Torjäger gepasst hatte.

Der zweite Abschnitt begann flott mit Chancen auf beiden Seiten. Beinahe hätte Steven Bundschuh nochmals mit einem Freistoß Glück gehabt, der, abgefälscht, freilich von Torwart Stefan Scholl ins Toraus gelenkt wurde (49.). Im Gegenzug zog Nico Lang ab, fand aber in Daniel Nohe seinen Meister. Ben-Richard Prommer traf zwei Minuten später nur den Außenpfosten. Dann flankte der eingewechselte Fabio Schmidt, fand Holm Hentschke und dessen Direktabnahme zischte am TSV-Kasten vorbei. Zehn Minuten nach Wiederbeginn fiel mit Steven Bundschuhs fünftem Treffer die Entscheidung, sein Flachschuss ins entferntere Toreck war lehrbuchhaft. Dennis Hutter, der "richtig Bock auf ein Tor hatte", so Steven Bundschuh, machte zur Freude des TSV-Anhangs mit einem direkten Freistoß das halbe Dutzend voll und sprintete in die Arme von Michael Hackenberg. Fast hätte sich auch Hans Bartesch in die Torschützenliste eingetragen, im letzten Moment rettete ein FCZ-Bein (63.). Jan Gehrigs Flankenball setzte Ben-Richard Prommer weit am Gehäuse vorbei, der eine gute Viertelstunde vor dem Ende schon den Torschrei auf den Lippen hatte, aber da war ja noch ein Daniel Nohe da. Jede Mannschaft durfte noch einmal jubeln, hier war es Julian Dietz nach vorzüglicher Vorarbeit von Chris Kaiser, der traf, und dort war es Ruben Percoco.

"Ich weiß nicht, wann ein Odenwälder Verbandsligist einmal sieben Tore in einem Spiel geschossen hat", hatte TSV-Coach Michael Hackenberg zunächst einmal eine Frage parat. Sicherlich wird man da einige Jahre in der Chronik zurückblättern müssen, um fündig zu werden. "Meine Mannschaft hatte es heute verstanden, um was es geht. Wir haben nie die Konzentration verloren, waren immer präsent und das 7:2 tut gut", zog Michael Hackenberg eine erfreuliche Bilanz. Fußball-Abteilungsleiter Meik Böhrer sah "zu Beginn auf beiden Seiten Chancen, aber wir haben das Spiel nach der 2:1-Führung kontrolliert. Schön war, dass wir sofort das Publikum hinter uns hatten. Die Mannschaftsleistung war absolut klasse. Ein solches Torfestival in der Verbandsliga - daran werden wir noch lange zurückdenken." Steven Bundschuh, der Zuzenhausen-Schreck, gestand, dass "der Trainerwechsel keine große Bedeutung für uns hatte. In der zweiten Halbzeit hat Zuzenhausen nicht mehr an eine Wende geglaubt. Das Wichtigste für uns waren die drei Punkte, mit denen wir in der Tabelle einen Schritt nach vorne gemacht haben."

Aufrufe: 09.10.2012, 16:28 Uhr
Gerold KuttlerAutor