2024-06-04T08:56:08.599Z

Spielbericht
Marcel Avdic wird hier im letzten Moment gebremst. Am Ende wird die SpVgg Unterhaching für ihren unermüdlichen Einsatz aber belohnt. Foto: bro F: bro
Marcel Avdic wird hier im letzten Moment gebremst. Am Ende wird die SpVgg Unterhaching für ihren unermüdlichen Einsatz aber belohnt. Foto: bro F: bro

Hachings Joker stechen

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Unterhaching - Mit viel Glück hat die SpVgg Unterhaching gestern Abend nach einer weitgehend schwachen Vorstellung die vierte Niederlage in Serie abgewendet und einen schmeichelhaften Sieg gegen den 1. FC Saarbrücken gefeiert.

von Christian Amberg Bis fast in die 80. Minute war es allerdings der uninspirierteste Auftritt in dieser Saison im Sportpark. Und man fühlte sich zurückerinnert an den 29. April dieses Jahres. Da verlor die SpVgg – ebenfalls gegen Saarbrücken – 0:2. „Werbung fürs Zuhausebleiben“ schrieb damals unsere Zeitung. Ganz so schlimm war die Vorstellung gestern nicht, Werbung fürs Wiederkommen war’s aber auch nicht. Dafür ein Sieg der Kategorie „schmutzig“ und „erkämpft“ – so etwas hatte sich Trainer Heiko Herrlich auch einmal gewünscht. Dass die wieder umgestellte Abwehr gegen den Tabellendritten öfter Schwierigkeiten bekommen würde, war keine Überraschung. Die zahlreichen Fehlpässe der ersten Halbzeit zeugten aber von Konzentrationsmängeln, die alle Mannschaftsteile erfassten. Dass zudem Sascha Bigalke kurzfristig wegen einer Kapselverletzung im Sprunggelenk fehlte und bis zur Winterpause ausfällt, machte die Sache nicht einfacher. Den erfahrenen Emmanuel Krontiris hatte Herrlich zudem auf der Bank gelassen. Symptomatisch für den Auftritt war das 1:0 für die Gäste schon in der 10. Minute. Es war ein heilloses Durcheinander in der Abwehr, das Sökler zur Führung nutzte. Zunächst hatte Stefan Riederer noch gegen Ziemer pariert und Markus Schwabl den Nachschuss von Sieger auf der Linie geklärt. Doch Saarbrücken war wach genug, noch einen Schuss folgen zu lassen, die Hachinger schauten zu. Der Ausgleich, als erste Zuschauer schon desillusioniert den Sportpark verließen und Pfiffe zu hören waren, war eine feine Einzelaktion – aber auch der Beleg, dass spielerisch so wie gar nichts ging. Einen weiten Ball nahm Yannick Thiel mit dem Rücken zum Tor an und jagte den Ball aus der Drehung ins Kreuzeck des Saarbrücker Tores (32.). Die Gäste antworteten prompt: Laux zog unbedrängt aus 20 Metern ab, der Flachschuss zischte ins Hachinger Tor (39.). Angesichts von noch zwei guten Chancen eine völlig verdiente Führung. Nicht besser blieb es lange im zweiten Durchgang. Den Gastgebern fehlten schlicht die Ideen gegen die gut gestaffelten Saarbrücker, sie kamen nicht einmal in die Nähe des Tores. Für Trainer Heiko Herrlich ein bitterer Abend an der Seitenlinie – bis sich urplötzlich alles drehte. In der 77. Minute warf sich Forkel im Strafraum mit der Hand in einen Schuss, Schiedsrichter Schmickartz entschied zurecht auf Elfmeter. Der eingewechselte Krontiris verwandelte souverän zum 2:2. Und auf einmal wachten die Hachinger auf und kämpften sogar noch um den Siegtreffer. Der fiel schließlich zwei Minuten vor Schluss – ebenso umjubelt wie schmeichelhaft. Yilmaz stand nach einem Eckball alleingelassen vor dem Kasten und schob zum 3:2 ein. Ein spätes Geschenk auch für Heiko Herrlich, der heute seinen 40. Geburtstag feiert.

Aufrufe: 02.12.2011, 00:00 Uhr
bro - Münchner Merkur (Landkreis Süd)Autor