2024-06-14T14:12:32.331Z

Ligabericht
Alexander Haberkorns (rechts) später Treffer sichert der SG Langstadt/Babenhausen vorzeitig den Meistertitel in der Kreisoberliga.   Fotos: Jens Dörr
Alexander Haberkorns (rechts) später Treffer sichert der SG Langstadt/Babenhausen vorzeitig den Meistertitel in der Kreisoberliga. Fotos: Jens Dörr

Haberkorn schießt Langstadt/Babenhausen hoch

KOL Dieburg/Odenwald: SG ist nach 1:0 bei Germania Ober-Roden II Gruppenligist / Meistertrainer verletzt sich / Kuriosum in der C-Liga

Seit Monaten steuerte die SG Langstadt/Babenhausen dank einer Hinrunde ohne Niederlage und der Schwäche der Konkurrenz auf das zu, was sie am Sonntag um 15.05 Uhr auch formal feiern durfte: Die erst im vergangenen Sommer gegründete Spielgemeinschaft aus TSV Langstadt und SV Germania Babenhausen gewann gestern bei Germania Ober-Roden II mit 1:0 (0:0) und sicherte sich die Meisterschaft in der Fußball-Kreisoberliga Dieburg/Odenwald. Nächsten Saison spielt Langstadt/Babenhausen in der Gruppenliga Darmstadt - und ist bereits bestens darauf vorbereitet.

Germania Ober-Roden II - SG Langstadt/Babenhausen 0:1 (0:0)

Denn die Spielgemeinschaft aus dem Stadtteil- sowie Kernstadt-Verein hat in den vergangenen Wochen nicht nur bei den Akteuren des derzeitigen Kaders, die wie Spielertrainer Mario Moretti allesamt an Bord bleiben, Nägel mit Köpfen gemacht. Aufgrund der guten Planbarkeit - schon seit der Winterpause gab es ob des großen Abstands zu den Verfolgern SC Hassia Dieburg und TV Fränkisch-Crumbach kaum noch Zweifel am Aufstieg - hat sich Langstadt/Babenhausen bereits die Dienste von acht Neuzugängen gesichert.

Vier von ihnen gab Toni Coppoleccia, Spielausschuss-Chef des SV Germania Babenhausen und neben Langstadts Sportlichem Leiter Christian Segeth und Coach Moretti einer der Macher des Erfolgs, am Sonntag schon preis. Nach Langstadt, wo die Spielgemeinschaft trainiert und ihre Punktspiele bestreitet, kommen unter anderem die Hochkaräter Benjamin Braus (zuletzt 1960 Hanau) und Andrej Kolchak (SVG Steinheim). Außerdem haben Martyn Turkowicz und Marco Defigus (beide SV Münster) zugesagt. Kolchak und Defigus spielten bereits früher bei den Babenhäusern. Auch aus dem Meisterkader haben schon einige Akteure Gruppenliga-Erfahrung. Was auch damit zu tun hat, dass sowohl der TSV Langstadt als auch der SV Germania Babenhausen in jüngerer Vergangenheit schon solo in der Gruppenliga Darmstadt gespielt haben.

Während die Spielgemeinschaft vor einem Jahr eher aus der Not heraus geboren wurde - sowohl in Langstadt als auch in Babenhausen wäre es ohne Unterstützung des anderen schwierig geworden, eine zweite Mannschaft zu stellen, hinzu kam der Streit zwischen dem SV Germania und der Stadt wegen der Nutzung des Stadions „Am Ostheimer Hang“ -, ist sie in den Augen von Coppoleccia mittlerweile mehr als eine Zweckehe. „Bei uns stimmt es auch neben dem Platz“, sagte er am Sonntag, verwies dabei auch auf die rund 50 mitgereisten Anhänger. Wobei relativ klar war, dass es etwas zu feiern geben würde: Im Falle eines Siegs mussten die Babenhäuser nicht mehr nach dem Resultat des später angepfiffenen Verfolgerduells zwischen Fränkisch-Crumbach und Dieburg (1:2) warten.

Warten hieß es in Ober-Roden, wo die zweite Mannschaft der Germania ohne Verbandsliga-Verstärkung antrat und zwei Spieltage vor Saisonende zumindest rechnerisch noch nicht ganz gerettet ist, für die Gäste fast 80 Minuten lang. Erst dann erzielte Leistungsträger Alexander Haberkorn, Mittelfeldmotor und mit 26 Treffern bester Schütze der Liga, per Heber über Ober-Rodens Keeper Maurice Gotta den 1:0-Siegtreffer. Der hatte sich bis dato kaum angedeutet: In Hälfte eins scheiterte für die Hausherren Daniel Gruber an der Latte, für die Spielgemeinschaft vergab Fabian Schildbach die einzige klare Chance. Nach der Pause, Gästetrainer Moretti hatte sich wegen einer Oberschenkelblessur auswechseln müssen, hatte erneut Gruber die Ober-Röder Führung auf dem Fuß. Ehe er einnetzte, vergab zudem Haberkorn zwei Gelegenheiten in einer hart geführten, hektischen Partie zweier Mannschaften auf Augenhöhe.

Am Ende jubelte die SG Langstadt/Babenhausen nach nun 28 Spieltagen, erst einer Niederlage und der mit Abstand besten Defensivleistung der Liga (nur 20 Gegentore) ausgelassen. Die „richtigen“ Meisterfeierlichkeiten sollen jedoch erst im Rahmen des letzten Heimspiels der Saison stattfinden. Eine kleine Sektdusche war aber schon mal drin, zudem ließen die Spieler Moretti - etwas vorsichtig ob des vermuteten Muskelfaser-Risses - hochleben.

Eine andere Kuriosität erfuhren sie ebenfalls in diesen Minuten: Die dritte Mannschaft von Germania Ober-Roden hatte sich zeitgleich die Meisterschaft der Kreisliga C Dieburg gesichert - ausgerechnet in Langstadt, durch ein 7:1 bei der zweiten Mannschaft der SG Langstadt/Babenhausen.

Aufrufe: 012.5.2019, 20:36 Uhr
Jens DörrAutor