"Habe die Mannschaft nicht mehr erreicht"
Warum Sascha Kohr bei der SG Niederkail vom Trainerposten zurückgetreten ist.
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Nach dem Spiel am vorvergangenen Sonntag gegen die SG Salmbachtal Klausen (2:2) gab der bisherige Spielertrainer des A-Liga-Zwölften SG Niederkail seinen Rücktritt gegenüber Mannschaft und Verein bekannt (TV/FuPa berichteten). Sascha Kohr hatte das abstiegsbedrohte Team in der A-Klasse in der Saison 2015/16 übernommen und es in der vergangenen Spielzeit auf Platz sechs geführt. Weil die Chemie zwischen Trainer und Mannschaft nicht mehr stimmte, räumte Kohr seinen Platz freiwillig. FuPa sprach mit dem scheidenden Coach.
Sascha Kohr begründet diesen Schritt damit, dass „ich die Mannschaft nicht mehr erreicht habe". Er habe über Wochen beobachtet, dass "mir die Jungs nicht mehr zuhören. Mit dem Verein hat das gar nichts zu tun, es ist alles super gelaufen, wir sind nicht im Streit auseinander gegangen“, betont Kohr, der dem Team mit dem Rücktritt eine Möglichkeit gibt, mit neuem Trainer und neuer Ansprache seine Ziele zu verwirklichen. „Im letzten Jahr, als ich die Mannschaft komplett trainiert habe und wir auf einem hervorragenden sechsten Platz ins Ziel kamen, stimmte die Chemie noch. Doch in dieser Saison habe ich keine Entwicklung mehr gesehen. Ich hatte zuletzt den Eindruck, dass die Mannschaft stagniert und Fehler machte, die wir im letzten Jahr nicht machten.“ So wurden aus den letzten sechs Spielen vor dem Abgang von Kohr nur drei Punkte geholt. Kohr verstand nicht, dass das Team seit sechs Spielen ohne Sieg blieb, obwohl seine Mannschaft gegen keine Mannschaft spielte, die besser gewesen sei. „Gegen Veldenz (3:4) hat die Mannschaft nur mit Pech verloren und eine geile Leistung gebracht, da hat jeder alles gegeben.“
Galligkeit und 100 Prozent haben gefehlt
Die Spiele gegen Klausen (2:2) und Monzelfeld (3:3) hätten laut Kohr von der Leistung her aber verloren gehen müssen. „Das waren sehr glückliche Punkte. Die letzte Galligkeit und die Bereitschaft, 100 Prozent zu leisten, fehlten zuletzt. Wenn man in der A-Klasse nur 70 Prozent gibt, verlierst du jedes Spiel. Ich hatte den Eindruck, dass nicht jeder alles gibt.“ Die Trainingsbeteiligung soll in Ordnung gewesen sein, doch auch dort fehlten bei einigen Spielern schon 20 Prozent. „Das spiegelt sich dann im Spiel wider. Ich denke, dass die Mannschaft eine neue Ansprache und eine neue Motivation braucht“, betont Kohr, der sich zunächst vom aktiven Coaching zurückgezogen hat. Beim beachtlichen 2:2 gegen Rot-Weiss Wittlich bewies die Mannschaft immerhin eine intakte Moral, als ein 0:2-Rückstand in den Schlussminuten noch gedreht wurde. Das mittlerweile vierte Remis bringt das Team derzeit nicht weiter. Gegen Wittlich wurde die SGN von den Routiniers Christopher Gansen – gleichzeitig Kapitän – und Tim Reuland gecoacht. Die sportliche Leitung unter Tino Morsch arbeitet derzeit mit Hochdruck an einem Nachfolger von Kohr.