2024-06-14T14:12:32.331Z

Ligabericht

Güldenstern: Die Hoffnung lebt weiter

Fußball-Landesliga: Acht Punkte aus vier Spielen

Die Fußballer der Turn- und Spielgemeinschaft Güldenstern Stade leben und spielen im Moment nach dem Motto „Totgesagte leben länger“. Im vierten Spiel nach der Winterpause holt das Traditionsteam auf dem heimischen Kunstrasenplatz auf der Camper Höhe den zweiten Sieg und hofft weiter auf den Klassenerhalt. Diesmal besiegt Güldenstern den Tabellenletzten TuS Neetze mit 3:1. Der Abstand auf einen Nicht-Abstiegsplatz ist dadurch auf sechs Punkte geschrumpft.

Fußballerisch ist die Stader Mannschaft während der gesamten Spielzeit das bessere Team, bringt sich aber in der ersten Halbzeit vor gut 70 Zuschauern durch eine schlechte Chancenverwertung selbst in Bedrängnis. Während die Hausherren, die aufgrund der Unbespielbarkeit des Hauptplatzes auf den Kunstrasen umgezogen sind, drei oder vier richtig gute Möglichkeiten auslassen, machen die Gäste aus zwei Halbchancen ein Tor. Das ist bei Dauerregen allerdings ein schönes. Neetze-Stürmer Thomas Gnida wird per langem Diagonalpass auf die Reise geschickt und trifft mit einem sehenswerten Schuss aus schon ziemlich spitzem Winkel zum 0:1 aus Stader Sicht.

Nach der Pause bringt, wie schon beim vergangenen Heimspiel vor zwei Wochen, Jannik Peters die Wende zugunsten von Güldenstern – wie Neetze Aufsteiger. Mit einem Doppelschlag dreht der 22 Jahre alte Kicker die Begegnung. Peters schießt innerhalb von drei Minuten zwei Tore (55. und 58.). Er spielt seit der Winterpause als dritte Offensivkraft als hängende Spitze hinter den Stürmern und ist auf dieser Position richtig gut. Die Spur weniger an Defensivarbeit, die er hier zu leisten hat, nutzt er immer wieder für gefährliche Vorstöße, und wenn der exzellente Techniker in Tornähe ist, wird es für den Gegner gefährlich. Den dritten Treffer für Güldenstern erzielt Routinier Boris Gröne mit einem Schuss aus 18 Metern gut zehn Minuten vor Schluss. Damit ist die Begegnung entschieden.

Wer über die deutliche Leistungssteigerung der Stader nach der Winterpause spricht, muss auch über Boris Höper sprechen. Der Abwehrchef hat in der Hinrunde oft gefehlt oder aufgrund einer beruflichen Fortbildung mit wenig Training gespielt. Das ist jetzt anders und das stabilisiert den Stader Landesligisten. Außerdem kämpft sich neben Höper in der Innenverteidigung mit dem jungen Philipp Waschkau (20) ein Spieler auf Landesliga-Niveau heran, der in der Winterpause aus der eigenen zweiten Mannschaft geholt wurde. Es gehört auch zum momentanen Erfolg, dass bei Güldenstern Stade das in der Hinrunde manchmal fehlende Glück dazukommt. Beim Stand von 2:1 bekommen die Gäste einen möglichen Strafstoß nicht gegeben.

Bei brutalen fünf Absteigern in der 16 Mannschaften umfassenden Landesliga und einem schweren Restprogramm mit den Meisterschaftsanwärtern TuS Harsefeld und Heeslinger SC sowie dem Dritten FC Hagen/Uthlede ist es immer noch wahrscheinlicher, dass Güldenstern am Ende der Saison in die Bezirksliga absteigt, als dass am Ende der Klassenerhalt gefeiert wird. Wie Güldenstern 2015 mit dieser scheinbaren Gewissheit umgeht, ist bemerkenswert.

Aufrufe: 029.3.2015, 22:31 Uhr
Stader Tageblatt / Karsten WisserAutor