GSV-Trainer tritt zurück und greift den Vorstand an

Ob die Moerser Zweitvertretung die Saison zu Ende spielt, steht in den Sternen.

Hinter Boyacilar liegt zwar ein spielfreies, aber kein ruhiges Wochenende. Ihn beschäftigten die jüngsten Ereignisse beim GSV - am Rande auch die Personalie Hrvoje Vlaovic (wir berichteten) - und wühlten in ihm: "Ich habe meinen Rücktritt erklärt, weil das Fass übergelaufen ist. Eine lange Zeit habe ich mir Dinge gefallen lassen müssen, die nicht in Ordnung sind. Eskaliert ist die Situation am Freitag, als der Vorstand der Fußball-Abteilung ein weiteres Mal nicht zu seinen Zusagen gestanden hat. Es ging um eine Trainerfortbildung, deren Kostenübernahme ich seitens des GSV zugesichert bekommen hatte. Da das Geld nicht zum verabredeten Zeitpunkt vollständig geflossen ist, habe ich meine Konsequenz gezogen. Das allein wäre noch kein Grund für diesen Schritt gewesen, auch wenn es aus Prinzipgründen sogar gerechtfertigt gewesen wäre. Es hat aber in den letzten Monaten viele weitere Ereignisse ähnlicher Art gegeben. Und da ich bei meinen Spielern ebenfalls im Wort stehe, dass klare Verabredungen über Zahlungen oder Trainingsanzüge eingehalten werden, möchte ich meine Glaubwürdigkeit nicht weiter beschädigt sehen."

Die Verantwortlichen des GSV bestreiten die Vorwürfe Boyacilars. So erklärt Wolfgang Jansen, der 1. Vorsitzende des Vereins: "Wenn es Verträge gibt, so sind diese einzuhalten. Nach meiner Kenntnis hält der GSV alle bestehenden Verträge ein." Auch der kommissarische Abteilungsleiter Hans-Georg Haesters bekräftigt dies: "Die Trainerfortbildung ist seine Privatangelegenheit. Herr Boyacilar hat einen Vertrag als Trainer über die Saison hinaus. Diesen Vertrag hat er gebrochen." Und er kündigte interne Gespräch an, um für die restlichen Partien ein Team auf die Beine zu stellen.