2024-04-30T08:05:46.171Z

Interview
Logische Konsequenz Abstieg: Zu oft musste Zenting in der vergangenen Saison dem Gegner den Vortritt lassenF: Grübl
Logische Konsequenz Abstieg: Zu oft musste Zenting in der vergangenen Saison dem Gegner den Vortritt lassenF: Grübl

Grüße aus der "Zwischenwelt": Zenting denkt Perspektivisch

Zentings Abteilungsleiter Franz Pfeffer im FuPa-Interview +++ Die Rolle der Legionäre + Einige Zu- und Abgänge

Mal Kreisklasse, mal Kreisliga - der SV Zenting pendelte in den vergangenen Jahren immer wieder zwischen diesen beiden Spielklassen. Kein Beinbruch, wie Abteilungsleiter Franz Pfeffer im FuPa-Interview erklärt. Er blickt darüber hinaus auf die aktuelle Situation beim Kreisliga-Absteiger und erklärt, warum beim SV Zenting traditionell viele tschechische Legionäre aktiv sind.

Franz, Zentings Kreisliga-Aufenthalt war ein kurzes Intermezzo. Warum habt Ihr es nicht geschafft, langfristiger im Kreisoberhaus zu bleiben?

Für den Abstieg gibt es einige Gründe: Die Kreisliga war vergangene Saison gespickt von langjährigen Bezirksligisten, die uns nicht nur spielerisch, sondern auch in Punkto Cleverness überlegen waren. Wir mussten unsere Spielweise umstellen, da wir es zuvor gewohnt waren, die spielbestimmende Mannschaft zu sein und den Gegner zu Fehlern zu zwingen. Darüber hinaus fehlte uns einfach die notwendige Konstanz und der Kader war auch nicht breit genug, um dem Trainer den notwendigen Handlungsspielraum zu geben. Das kommt dann alles zusammen - und wenn man dann drei, vier Spiele nacheinander verliert, wird es schwierig, den Schalter wieder umzulegen.

Zenting pendelt immer wieder zwischen Kreisklasse und Kreisliga. Warum seid Ihr für die Kreisliga scheinbar zu schwach und für die Kreisklasse zu stark?

Wir hatten uns vor zwei Jahren als Ziel den Aufstieg in die Kreisliga gesetzt. Diesen haben wir mit viel Ehrgeiz, Motivation und dem nötigen Spielglück erreicht. Wir waren keineswegs zu stark für die Kreisklasse, sondern einfach die konstanteste Mannschaft. Uns war klar, dass es ohne namhafte Verstärkungen schwer in der Kreisliga werden würde. Es sollten aber die Spieler zum Zug kommen, die auch den Aufstieg erreicht hatten. Warum es dann letztendlich nicht gereicht hat, habe ich schon in der Frage zuvor beantwortet. Der Abstieg ist zwar schade, aber kein Beinbruch. Es ist nicht unser Ziel auf Biegen und Brechen in der Kreisliga vertreten zu sein.


Das verspricht man sich von Neu-Trainer Kagerbauer

Mit welchen Erkenntnissen kehrt Ihr nun in die Kreisklasse zurück?

Auch wenn wir nur eine Saison in der Kreisliga vertreten waren, war es eine schöne Erfahrung - vor allem für die jungen Spieler im Kader. Nach den vielen Niederlagen und dem dauernden Abstiegskampf sind nun alle froh, wieder bei "Null" anfangen zu können und wir hoffen, dass wir uns in der sehr stark besetzten Kreisklasse Freyung schnell zurechtfinden. Die Mannschaft hat nun gesehen, was uns andere Mannschaften voraus haben und was wir selbst besser machen können.

Gleichbedeutend mit dem Neuanfang in der Kreisklasse ist der Start von Neutrainer Patrick Kagerbauer. Was versprichst Du Dir vom neuen Coach?

Ein neuer Trainer bringt natürlich immer neue Ideen in die Mannschaft - und auch viele kleine Änderungen können sich am Ende positiv auswirken. Wichtig ist, dass die Chemie zwischen Mannschaft und Trainer passt, was die ersten zwei Trainingswochen bereits gezeigt haben. Pat ist sehr engagiert und versucht der Mannschaft, zusammen mit unserem Co-Trainer Michal Vesely, seine Vorstellungen zu vermitteln. Wir erhoffen uns von Pat, dass er neue Impulse setzt und das Team weiter voranbringt. Er hat einen unvoreingenommenen Blick auf die Spieler und kann dadurch vielleicht Potenzial erkennen, das bisher nicht so gezeigt wurde.


Einziger Ausweg: Tschechische Legionäre

Gibt es Zu- oder Abgänge?

Den Verein verlassen haben Daniel Adamovic (FC Furth i. Wald) und Marco Dichtl (SV Schöfweg). Lukas Lemberger trainiert in der neuen Saison eine Juniorenmannschaft bei der Jahnschmiede in Regensburg und wird deshalb meist nicht zur Verfügung stehen. Alle drei waren Leistungsträger im Team und sind natürlich nur schwer zu ersetzen. Neu im Kader sind die beiden Tschechen Milan Kubik (TJ Chlumcany) und Jan Kalas (TV Selb-Plößberg), sowie aus dem Jugendbereich Michael Grantner. Trainer Patrick Kagerbauer (SC Zwiesel) wird nach überstandener Verletzung ebenfalls wieder aktiv eingreifen.

Der SV Zenting ist bekannt für seine zahlreichen Legionäre. Warum habt Ihr Euch entschlossen, diesen Weg einzuschlagen?

Als man damals diesen Weg einschlug, standen wir in der C-Klasse auf dem letzten Tabellenplatz und vor der Wahl, den Spielbetrieb über kurz oder lang einstellen zu müssen, oder eben auswärtige Spieler zu verpflichten. Da es bereits damals sehr schwer war, Spieler aus dem umliegenden Bereich zu einem Wechsel zu bewegen, wurden dann tschechische Spieler verpflichtet. Diese haben sich dann über die Jahre etabliert und waren immer Leistungsträger in der Mannschaft.


Der demographische Wandel beschäftigt Zenting

Abschließend ein Blick in die Zukunft: Wie wird sich der SV Zenting in den kommenden Jahren entwickeln? Welche Ziele verfolgt Ihr?

Wir möchten gerne eine spielstarke Mannschaft stellen, die ansehnlichen Fußball spielt und mit Leidenschaft dabei ist. Ob Kreisklasse oder Kreisliga ist dabei aus meiner Sicht nicht entscheidend. Auch unsere Reservemannschaft ist uns sehr wichtig und wir hoffen, dass uns diese möglichst lange erhalten bleibt. Wie viele andere Vereine haben natürlich auch wir mit dem demographischen Wandel zu kämpfen, und man muss abwarten, ob sich diese Ziele auf Dauer erreichen lassen.

Vielen Dank für das Interview. Und alles Gute für die Saison 2018/19.

Aufrufe: 05.7.2018, 14:15 Uhr
Helmut WeigerstorferAutor