2024-04-25T14:35:39.956Z

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Die Mannschaft ist eine zweite Familie für mich“, sagt Gräfelfings Trainer Adis Letica. Den Aufstieg feierten die Fußballer geschlossen Arm in Arm. FOTO: DAGMAR RUTT
Die Mannschaft ist eine zweite Familie für mich“, sagt Gräfelfings Trainer Adis Letica. Den Aufstieg feierten die Fußballer geschlossen Arm in Arm. FOTO: DAGMAR RUTT

Gräfelfing: Aufstieg wie Phönix aus der Asche

Gräfelfing – Adis Letica musste ganz schön schlucken, als er vor drei Jahren als Trainer den TSV Gräfelfing II übernahm.

„Ich habe mir eine Liste geben lassen, auf der alle verfügbaren Spieler drauf standen. Es waren sieben Namen drauf, davon zwei mit Kreuzbandriss. Die Mannschaft war quasi tot“, erinnert sich der 38-Jährige. In der Saison zuvor waren die Wölfe mit vier Punkten sang- und klanglos aus der Kreisklasse abgestiegen.

Doch Letica ließ sich nicht entmutigen. „Ich habe gewusst, dass das Potenzial da ist. Man musste die Spieler nur wieder herlocken“, sagt Letica. Er spannte das Unternehmen FTI Touristik, für das er arbeitet, vor den Karren und ließ seine Kontakte in Sachen Neuzugänge spielen. Dazu schnürte er notgedrungen sogar selbst wieder die Fußballschuhe.

Die Wiederbelebungsversuche zeigten schnell Wirkung. In der Saison 2014/15 erreichten die Gräfelfinger Fußballer einen starken 5. Rang. Ein Jahr später verpasste das Team als Dritter den Aufstieg nur knapp. In dieser Saison war es dann so weit. Als Vizemeister hinter dem FC Hertha München II packte der TSV den Sprung in die Kreisklasse. „Eigentlich hatte ich gedacht, wir werden locker Meister“, gesteht Letica. Doch seine Mannschaft konnte mit dem Polster an der Tabellenspitze nicht umgehen. „Die Spieler waren sich der Sache zu sicher“, sagt Letica.

Am Ende gab es doch noch ein Happy End für die Würmtaler. Das lag auch an dem Umbruch, den der Übungsleiter im Saisonschlussspurt einleitete. Florian Holztrattner, Paul Siegwald, Andreas Dobler und Philipp Vogel sammelten bereits erste Erfahrungen im Herrenbereich. „Das sind alles super Typen“, lobt Letica die A-Jugendlichen, die nun aus Altersgründen zu den Erwachsenen wechseln. Sie sollen in der kommenden Saison Abgänge wie Pavo Babic, Kristijan Marovic, Imrich Inzedi, Damir Zuparic, Christian Zillner oder Christoph Plettner kompensieren, die aus verschiedenen Gründen nicht mehr zur Verfügung stehen. Einziger externer Neuzugang ist wohl Michael Freiberger. „Der überwiegende Teil der Mannschaft ist aus Gräfelfing, darauf bin ich auch sehr stolz“, sagt Letica.

Zudem zeichne seine Mannschaft ein großer Teamgeist aus. „Es sind echte Freundschaften zwischen den Spielern entstanden“, berichtet der Trainer. Etwas getrübt wurde die Freude durch den verpassten Aufstieg der ersten Mannschaft in die Bezirksliga. „Das wäre natürlich optimal gewesen, aber Relegation liegt uns anscheinend nicht so“, meint Letica.

Das Saisonziel seines Teams in der kommenden Spielzeit liegt für den 38-Jährigen auf der Hand: „Das Wichtigste ist, dass wir die Klasse halten. Ob darüber hinaus noch etwas geht, muss man abwarten.“

Aufrufe: 030.6.2017, 08:35 Uhr
Münchner Merkur (Würmtal) - Tobias HuberAutor