2024-05-02T16:12:49.858Z

eSports
Yüksel Diker, eSportler aus Gilching.
Yüksel Diker, eSportler aus Gilching. – Foto: privat

Gilchinger eSportler „Bomber_Yuksel“ holt den DFB-e-Pokal

Frühes Karriereende beim TSV Gilching-Argelsried nach Krankheit

Unter seinem Pseudonym „Bomber_Yuksel“ hat der Gilchinger E-Sportler Yüksel Diker den DFB-e-Pokal gewonnen. Sogar eine Einladung zur Nationalmannschaft erhielt er anschließend.

Gilching – Die Schlagzeilen gehörten zuletzt – wie schon so oft – Gerd Müller. Der Bundesliga-Uraltrekord des „Bomber der Nation“ getauften ehemaligen Bayern-Stürmers wurde am letzten Spieltag von Robert Lewandowski gebrochen. In Gilching sorgt derweil ein anderer „Bomber“ für Furore. „Bomber_Yuksel“ alias Yüksel Diker gewann mit seinem Team Celtic Worms FC vor kurzem den DFB-ePokal.

Yüksel Diker: Nach dem Sieg im eDFB-Pokal erhielt er die überraschende Einladung zur Nationalmannschaft

„Das kam wirklich total überraschend“, erzählt der 24-Jährige. Er hatte sich zusammen mit seinen Mitstreitern Philipp „Eisvogel“ Schermer und Kai „Hensoo“ Hense nur wenig Chancen ausgerechnet. „Das Turnier wurde im 90er Modus ausgetragen, bei dem alle vergleichbaren Spieler die gleiche Spielstärke haben. In diesem Modus hatten andere Teams deutlich mehr Erfahrung“, erklärt der Gilchinger Konsolensportler. Doch Celtic meisterte Runde für Runde und setzte sich auch im Endspiel gegen den leicht favorisierten 1. FC Köln mit 5:2 durch. Dabei steuerte Diker einen 3:1-Sieg bei und brachte sein Team so mit 3:0 Punkten in Führung. „Am Anfang war ich noch der Reservespieler, der nur im Falle eines dritten Spieles zum Einsatz kam“, berichtet der Gilchinger. Als sein Mitspieler Philipp Schermer nach einer 2:0-Führung noch Remis spielte (2:2), war die Entscheidung vertagt. Hense sicherte mit einem 2:2 jedoch den Sieg.

„Die große Überraschung kam aber erst nach dem Ende“, erzählt Diker. Da er als Stammspieler des DFB-ePokal-Siegers aufgeboten war, bekam der „Bomber“ neben dem „Eisvogel“ eine Einladung zur Nationalmannschaft. Doch Diker verzichtete. „Für mich steht mein Vollzeitjob in der Gehaltsabrechnung eines französischen Unternehmens im Vordergrund. Der Trainingsaufwand wäre zu hoch gewesen“, erläutert er. Der in Pasing geborene Diker sieht das Spielen auf der Konsole als reine Freizeitbeschäftigung. „Es ist ein guter Ausgleich, wird aber immer ein Hobby bleiben“, stellt er klar.

Nach Krankheit beendete Yüksel Diker früh seine Spielerkarriere beim TSV Gilching-Argeisried

Diker hatte mit fünf Jahren das Fußballspielen beim TSV Gilching-Argelsried begonnen. Eine Augenerkrankung beendete jedoch seine Torwart-Karriere bereits im Alter von 18 Jahren. „Ich bin mit den Kontaktlinsen nicht so gut zurechtgekommen“, sagt der Brillenträger. Seinem TSV blieb er dennoch verbunden. „Ich bin gerade bei der zweiten Mannschaft oft mit dabei bei den Spielen, auch auswärts.“

Seine Leidenschaft für die Konsole entdeckte er mit 14 Jahren. Inzwischen ist er so gut geworden, dass er auch Profi werden könnte. „Ich weiß, dass man inzwischen viel Geld verdienen kann. Das Risiko ist mir aber zu hoch, man kann schnell weg vom Fenster sein“, so der 24-Jährige. Immerhin darf er zur Unterstützung seiner Kollegen mit zur Europameisterschaft nach Kopenhagen reisen, wenn diese im Herbst trotz Pandemie stattfinden kann. „Das fand ich eine sehr nette Geste vom DFB“, sagt „Bomber_Yuksel“. Seinen Künstlernamen hat er seit Beginn seiner PC-Laufbahn. „Ein Freund von mir nannte sich Bomber in einem sozialen Netzwerk. Mir hat das gefallen“, erinnert er sich. Gerd Müller hätte wohl nichts dagegen.

Aufrufe: 01.6.2021, 11:09 Uhr
Tobias HuberAutor