Gibt es im Pokal noch den Finalkitzel oder kommt die Lostrommel?

Die vergangene Saison im Amateurfußball ist abgebrochen worden. Die ganze Saison? Nein. Annulliert wurden die Ligen, die Pokalwettbewerbe hingegen nicht. So wollen der südbadische Verband und die Bezirke Freiburg und Offenburg ihre Pokalsieger noch küren. Und der Hochrhein?

Es hätte das Fußballjahr der Sportfreunde Schliengen werden können. Sowohl die Männer in der Kreisliga A West als auch die Frauen in der Bezirksliga West lagen auf Rang zwei, beide Teams waren zudem noch im Rennen um den Bezirkspokal. Ebenso wie der FC Hauingen hatten die Sportfreunde zwei Eisen im Pokalfeuer - dann kam der Abbruch der Saison.

In der Theorie können beide Vereine nun doch noch auf einen Doppelerfolg hoffen, denn eine Wiederaufnahme der Pokalwettbewerbe steht im Raum. "Wir klären das ab", sagt Bezirkschef Uwe Sütterlin (Eimeldingen). Diese Woche soll das Thema im Bezirksfußballausschuss besprochen werden. Bei den Männern - hier befinden sich noch neun Teams im Wettbewerb, weil das Achtelfinalspiel SG Grenzach-Wyhlen gegen SV Herten im November ausfallen musste - geht es auch um die vier Startplätze für den Verbandspokal, welche die Halbfinalisten erhalten. Bei den Frauen hingegen soll das Starterfeld der vergangenen Verbandspokal-Runde für die neue Saison übernommen werden. Im Bezirkspokal stünde zunächst das Viertelfinale an.

Losverfahren könnte über Verbandspokal-Teilnehmer entscheiden

Uwe Sütterlin sieht viele Fragezeichen für eine Wiederaufnahme der Wettbewerbe, angefangen bei den behördlichen Freigaben. Zugleich drängt die Zeit, bis zum 30. Juni müsste der Männerpokal - von jener Achtelfinalpartie bis hin zum Endspiel - beendet sein. Zuvor "müssten die Teams richtig trainieren können", betont der Bezirksvorsitzende. Es bräuchte mindestens einen Vorlauf von ein bis zwei Wochen. Und schließlich müssten die Vereine auch mitmachen.

Unterm Strich erscheint das Losverfahren, wie schon im vergangenen Jahr, wahrscheinlicher: Jede Partie würde einzeln per Los entschieden, Runde für Runde, bis die vier Teilnehmer für den Verbandspokal fix wären.

Der Bezirk Freiburg treibt die Wiederaufnahme seines Pokals voran, steht mit dem Einstieg in das Viertelfinale jedoch unter Termindruck. Im Bezirk Offenburg steht hingegen lediglich das Endspiel aus. Somit stehen dort die Teilnehmer für den Verbandspokal bereits fest, der Bezirk plant daher das Finale erst für den 31. Juli. Der Verbandspokal der Männer wiederum muss bis zum 30. Juni abgeschlossen sein, der Verband plant derzeit die Aufnahme des Wettbewerbs ab dem 13. Juni.

FC Hausen und FC Wittlingen mit Chance auf DFB-Pokal

Die Verbandspokale der Frauen und in der Jugend hingegen wurden abgebrochen. Dies habe der Verbandsvorstand auf Antrag der zuständigen Ausschüsse beschlossen, teilte der südbadische Verband mit. Bei den Frauen würden "der enge Zeitplan, die weiten Fahrten und die unterschiedlichen Auflagen in den Stadt- und Landkreisen die Durchführung der noch ausstehenden Runden ab dem Achtelfinale unmöglich" machen, lautete die Begründung. Was allerdings ebenso auf die Männersparte anwendbar ist - dort scheint eine Durchführung nicht unmöglich. Die Teilnahme am DFB-Pokal der Frauen in der kommenden Saison werde unter den verbleibenden 16 Teams ausgelost. Dazu zählen die Verbandsligisten FC Hausen und FC Wittlingen.

Offen ist, ob der Bezirkstag wie geplant am 10. Juli stattfinden kann. Der Gastgeber FC Bergalingen prüfe, ob und unter welchen Bedingungen eine Durchführung möglich wäre, berichtet Sütterlin. Einen Tag zuvor ist der Bezirksjugendtag beim JFV Region Laufenburg terminiert. Im Bezirksfußballausschuss stehen zwei personelle Veränderungen, die bereits angekündigt waren, an: Für die scheidende Frauen-Staffelleiterin Sonja Schöpflin (Schallbach) steht, so Sütterlin, Katharina Keßler (Kleinkems) als Nachfolgerin parat. Sie engagiert sich im Bezirk bereits als Vertreterin des Frauensports. Den Posten des Integrationsbeauftragten, den Jürgen Jäckh (Steinen) abgeben wird, soll nun Andreas Kornprobst (Minseln), Staffelleiter im Jugendbereich, übernehmen.