2024-05-02T16:12:49.858Z

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Traditionell ein großer Tag. Seit 23 Jahren messen sich die E-Junioren im Merkur-Cup.
Traditionell ein großer Tag. Seit 23 Jahren messen sich die E-Junioren im Merkur-Cup.

Geschichten des Merkur-Cups: Über Eistonnen, Siebenmeter-Dramen und Bienenkostüme

Merkur-CUP-Helden

Per Mertesacker hat bei der WM 2014 die Eistonne deutschlandweit berühmt gemacht. Aber auch die Dorfener E-Jugend-Kicker können dazu eine Geschichte beitragen. Und damit wären wir beim Merkur CUP, der am heutigen Samstag in Altenerding sein Großes Finale hat. Seit 1995 gibt es inzwischen dieses weltgrößte E-Jugend-Turnier, das neben großen Helden auch regelmäßig kleine Geschichten liefert.

Wie eben jene der diesjährigen Dorfener Kicker, die im Bezirksfinale das Halbfinale haarscharf verpassten und danach ihren Frust an der Eistonne der ersten Mannschaft ausließen. Das ist natürlich kein Ruhmesblatt. Bemerkenswert ist aber die Reaktion des Coaches der Herrenmannschaft. Wiggerl Donbeck meinte nach der Beichte nur: „Super, wenn sie sich ärgern können.“ Eine neue Tonne mussten die Burschen aber selbstverständlich besorgen.

Nicht nur Frust, sondern auch jubeln kann manchmal weh tun. Der Trainer der Moosinninger Mädels setzte gerade zum High-Five mit seinen Spielerinnen an, als seine Tochter direkt vor ihm hochsprang. Die beiden rauschten mit den Köpfen zusammen. In der Folge war der Coach nur noch mit Eis-Pack zu sehen.

Die derzeit besten Erdinger Fußballer sind ebenfalls beim Merkur CUP auffällig geworden. Löwen-Kicker Stefan Lex schoss seinen FC Eitting zweimal ins Kreisfinale. Und Vitus Eicher gewann dieses sogar mit seinen Kumpels vom FC Langengeisling. Im Jahr darauf hielt er bereits für die Münchner Löwen, die im Großen Finale den FC Bayern in den Gruppenspielen 1:0 geschlagen haben – auch, weil Eicher einen Siebenmeter von Mehmet Ekici (später Bundesligaspieler bei Bayern und Nürnberg, derzeit bei Fenerbahce Istanbul) gehalten hat. „Wir haben dann aber im Finale gegen Unterhaching 0:1 verloren, obwohl wir Favorit waren“, erzählt Eicher, der inzwischen für den 1. FC Heidenheim hält.

Auch Felix Schütz war einst Merkur-CUP-Held. 1998 schoss der spätere Olympia-Silbermedaillengewinner den FC Langengeisling ins Kreisfinale – unter anderem mit vier Toren beim 5:0-Sieg gegen Rot-Weiß Klettham, das sich ein Jahr später mit einem 1:0-Sieg im Halbfinale revanchierte. Von da stammt auch der weise Satz des RWK-Trainers Walter Rossa: „Ich bin froh, dass überhaupt noch ein Tor gefallen ist. Wenn du da verlierst, ist die ganze Mannschaft traurig. Beim Siebenmeterschießen ist immer nur einer der Depp.“

Mitgelitten hat damals übrigens Redakteur Wolfgang Krzizok, dessen Vater, der viel zu früh verstorbene Günter Krzizok, die Mannschaft trainierte. Und auf dem Spielfeld stand Sohn Daniel, inzwischen der Erdinger Eishackler mit den meisten Toren für die Gladiators.

Auch andere Redaktionsmitglieder haben ihre ganz persönliche Merkur-CUP-Geschichte. Markus Schwarzkugler zum Beispiel erzählt noch heute stolz, dass er zur Goldenen Generation des FSV Steinkirchen gehörte – jenes 2001er-Team, das es zum bisher einzigen Mal ins Kreisfinale geschafft hat. Dass der FSV dort Siebter wurde, ist weniger wichtig als die grandiose, weil mit 2:1 Toren gewonnene Verlängerung gegen den SV Wörth.

Längst ist der Merkur CUP auch Chefsache. Redaktionsleiter Hans Moritz schwitzte gern für die gute Sache, schlüpfte ins Bienenkostüm, war einen Tag lang das gut gelaunte Maskottchen des FC Moosinning und ließ sich auch nicht von unsachlichen Beiträgen („Hummelfigur“, „Von wegen Bienensterben“) beeindrucken.

Der Schreiber dieser Zeilen nahm zweimal als Trainer des FC Langengeisling am Merkur CUP teil. 2007 ließ er für sein Team Aufwärmtrikots beflocken mit der Aufschrift „WM 2018 – wir sind die Alternative“. Schade, dass Jogi das nie gesehen hat.

Aufrufe: 013.7.2018, 10:47 Uhr
Erdinger Anzeiger / Dieter PriglmeirAutor