2024-06-03T07:54:05.519Z

Ligabericht
Foto: Siegfried Strzys
Foto: Siegfried Strzys

Germania über eigener Vorgabe

Kückhoven ist Tabellenführer der Bezirksliga. Dremmen will Platz 9 halten, Uevekoven den Klassenerhalt. Schwanenberger müssen mehr tun.

Mit vier Mannschaften ist der Kreis Heinsberg in der Bezirksliga vertreten und bildet auch die Extreme: Kückhoven ist Tabellenführer, Schwanenberg Schlusslicht. Landesliga-Absteiger Dremmen steht im gesicherten Mittelfeld, Neuling Uevekoven vier Punkte vor dem ersten Abstiegsplatz.

Germania Kückhoven ist über das Ziel „hinausgeschossen“. Eigentlich wollte man den fünften Platz aus der vergangenen Saison bestätigen. Dass man als Tabellenführer in die Winterpause geht, „nehmen wir gerne mit“, sagt Trainer Thomas Schläger. Bei der Germania ist die Gesamtentwicklung der Mannschaft sehr positiv. Defensiv steht man sicher, was unter anderem auch darauf zurückzuführen ist, dass George Ndoum weitgehend verletzungsfrei durch die Hinrunde gekommen ist. Er bildet zusammen mit Sebastian Kallabis ein bärenstarkes Innenverteidigerduo. Und nach vorne geht bei den Kückhovenern die Post ab. Da weiß jeder, wo er hinzulaufen hat, gibt es ständige Positionswechsel und ein sehr schnelles Umschalten auf Angriff.

„Wir werden alles dafür tun, um weiter oben mitzuspielen“, sagt Schläger, der mit der Mannschaft die ersten elf Partien ohne Niederlage überstand (27 Punkte) und ganz starke Vorstellungen bei den vermeintlichen Topfavoriten Hahn (0:0), Mariadorf (1:1) und FV Haaren (3:0) bot, darüber hinaus den Heimnimbus von Eicherscheid knackte (2:1) und Oidtweiler die erste Saisonniederlage beibrachte (4:1). Acht Heim- und nur noch fünf Auswärtsspiele hat die Germania im zweiten Saisonteil. „Ob das ein Vorteil ist, wird sich zeigen“, rechnet Schläger auch mit Gästen, die sich in die Defensive verkriechen. Personell gibt es keine Veränderungen. „Wir werden uns gut vorbereiten“, kündigt der Trainer an. Richterich, Dremmen und Inden-Altdorf heißen die ersten drei Gegner, dann kommen die vermeintlichen „Spitzenspiele“. „Wir haben keinen Druck“, sagt Thomas Schläger.

Rheinland Dremmen hat sich nach dem Abstieg konsolidiert. Trainer Ralph Tellers hat mit dem Team, in dem sehr viele junge Leute stehen, nach einem punktemäßig nicht so guten Start zuletzt 13 Zähler aus sieben Partien geholt. „Wir waren in keinem Spiel richtig schlecht“, sagt der Trainer. Verdiente Niederlagen sah er gegen Mariadorf (0:3) und Oidtweiler (0:3). Die Partie gegen Oidtweiler hatte man vorgezogen und dann unter schwierigen Bedingungen spielen müssen. Ansonsten hatte man gerade gegen die Teams aus dem oberen Tabellenbereich sehr gute Leistungen gezeigt und sich zum Teil nicht dafür belohnt. So schaffte der TuS Rheinland ein starkes 1:1 in Kückhoven, bei dem Tellers seine Mannschaft noch etwas besser sah als den Tabellenführer, spielte 1:1 in Eicherscheid und kam beim FV Haaren zu einem verdienten 3:3.

„Wir haben einige Punkte liegenlassen“, so Tellers. Die unnötigen Heimniederlagen gegen Verlautenheide und Walheim II zählt er ebenso dazu wie das sehr späte 2:3 bei Arminia Eilendorf durch einen umstrittenen Elfmeter und das 2:4 bei Inde Hahn nach einer 2:0-Führung. Ein Manko war die Verwertung der Torchancen. „Vielleicht findet sich innerhalb der Mannschaft ein treffsicherer Spieler“, hofft Tellers auf den zweiten Saisonteil. Dort will er mit dem Team „Platz neun halten“ und eventuell noch etwas klettern. Personell wird es nur geringfügige Änderungen geben. Heiner Beulen, der sich zu einer Stütze in der Defensive entwickelt hatte, wird aus beruflichen Gründen nicht mehr dabei sein. Dafür steht ab Februar vielleicht wieder Klaus Dohmen zur Verfügung.

Die Sportfreunde Uevekoven haben nach dem souveränen Aufstieg einiges an Lehrgeld zahlen müssen. Trainer Daniel Marschalk bemängelt vor allem die fehlende Konstanz. Denn starken Leistungen folgten oft unerklärliche Aussetzer. So lieferte man bei der 3:5-Niederlage in Hahn – bei einer 3:2-Halbzeitführung – eine sehr gute Partie ab, um im nächsten Spiel gegen Mariadorf alle Tugenden zu vergessen und mit 0:8 unterzugehen. Stabilisiert hatte man sich zum Abschluss beim 1:1 gegen den starken Mitaufsteiger Eicherscheid. Vor allem auswärts setzte es auch zu viele Gegentore (26 in sechs Spielen). Weh taten die Niederlagen bei Walheim II (3:5) und gegen Inden-Altdorf (1:3). Positiv überraschte der Neuling dagegen beim 5:3 gegen den FV Haaren. Für den zweiten Teil der Saison ist man mit möglichen Verstärkungen im Gespräch; bei Kay Jansen (SV Schwanenberg) wurde schon Vollzug gemeldet. Daniel Marschalk möchte die Mannschaft auf jeden Fall topfit in die restlichen 13 Spiele schicken. Am Ende der Saison soll dann der Klassenerhalt stehen.

Der SV Schwanenberg ziert mit nur drei Punkten das Tabellenende. Es gab nur einen Sieg (3:2 gegen Walheim II) und ein Spiel, das man, so Trainer Frank Strothkämper, hätte gewinnen können oder sogar müssen. Denn gegen Dremmen hatte der SV bis in die Schlussphase mit 3:2 geführt und noch mit 3:4 verloren. „Alle anderen Spiele haben wir zu Recht verloren, teilweise auch in der Höhe“, sagt Frank Strothkämper zu der sehr bescheidenen Hinrunde. Gründe sind für den Trainer frühe verletzungsbedingte Ausfälle einiger Spieler und die nicht ausreichende Trainingsbeteiligung einiger Akteure. „Es sagen alle, dass sie bereit sind, mehr zu tun“, so Frank Strothkämper. Daran müssten sie sich in der Rückrunde auch messen lassen. Das Gros der Mannschaft habe im vergangenen Jahr oder vor zwei Jahren noch Kreisliga B gespielt und tut im Rahmen seiner Möglichkeiten alles. Die Bezirksliga ist da schon eine sehr große Herausforderung.

Im zweiten Saisonteil wird man die A-Junioren spielberechtigt machen. „Sie sorgen zumindest für mehr Konkurrenzkampf und mehr läuferische Qualität“, sagt der Trainer. Ob es sich auch fußballerisch auswirkt, müssten die Trainingseinheiten und die ersten Spiele zeigen. Von den A-Junioren des FC Wegberg-Beeck kommt Nils Landmesser zurück. Zudem sieht Frank Strothkämper bei Timo Raff großes Potenzial. Um noch eine Chance auf den Klassenerhalt zu haben, müssten die Schwanenberger zunächst den Sechs-Punkte-Rückstand auf Walheim II aufholen und dann weiter punkten. Versuchen werden sie es.

Aufrufe: 028.12.2014, 21:24 Uhr
sie I AZ/ANAutor