2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines

Gemeinsam durch dick und dünn

Der TSV Heimsheim sicherte sich souverän und vorzeitig die Meisterschaft in der Kreisliga A, Staffel 2, und spielt künftig in der Bezirksliga.

Trainer Jürgen Herrmann lobt den Zusammenhalt, den Willen und die Trainingsbeteiligung der Ma nnschaft.
Eigentlich hätten sie die Sause auch schon am vergangenen Sonntag steigen lassen können. Schließlich stand die Meisterschaft in der Kreisliga A 2 schon fest. Dass sie es nicht taten, spricht nicht nur für den TSV Heimsheim, es verdeutlicht auch einen der Gründe für die so erfolgreiche Saison. „Wir wollen unsere Serie am Laufen halten und auch die letzten Spiele noch mit demselben Ehrgeiz, der uns über die gesamte Spielzeit schon ausgezeichnet hat, angehen“, sagt Trainer Jürgen Herrmann.

Sein Plan ging auf, wie so oft in letzter Zeit. Der 6:1-Sieg gegen den TSC Kornwestheim räumte auch die rechnerischen Bedenken aus. Der Titel stand eigentlich schon eine Woche früher fest. Nach dem beeindruckend souveränen und überlegenen 3:0-Erfolg gegen den direkten Verfolger TSV Münchingen. Den Meisterwimpel bekommt der TSV Heimsheim im Anschluss an das letzte Spiel der Saison gegen den SV Leonberg/Eltingen II am 10. Juni überreicht. Danach soll die große Feier steigen. Ein sechsköpfiges Festkomitee hat sich der Planung angenommen und bereits die eine oder andere Überraschung angekündigt. Abteilungsleiter Werner Greif jedenfalls hat schon einmal vorsichtshalber am darauffolgenden Montag Urlaub eingetragen. Diese Feier hat sich die Mannschaft hart erarbeitet und verdient. Vor der Saison galt Heimsheim nur als Außenseiter. Clubs wie Münchingen, Gebersheim oder Warmbronn wurden höher gehandelt. „Wir wollten sehen, was geht, und mitnehmen, was wir bekommen können“, sagt Greif. Mit einer enormen Konstanz nutzten die Gelb-Blauen die Schwächephasen diverser Konkurrenten aus und schwangen sich Ende des vergangenen Jahres zum Favoriten auf. Seit dem zehnten Spieltag stand Heimsheim an der Tabellenspitze und stellte zudem die torgefährlichste Offensive sowie die stabilste Defensive. In den verbleibenden beiden Spielen beim TV Möglingen und eben gegen Leonberg/Eltingen II jagt der TSV auch noch den Rekord der vergangenen fünf Jahre in der Kreisliga A 2. Der TSV Schwieberdingen holte in der Saison 2013/14, allerdings bei zwei weniger absolvierten Spielen, 75 Punkte – eine Marke, die auch Heimsheim mit zwei weiteren Siegen erreichen würde.

Die Gründe für diese Leistung sind vielschichtig. „Unsere Mannschaft besteht fast nur aus Heimsheimern, die gemeinsam durch dick und dünn gehen. Dieser Zusammenhalt, der Wille und die Trainingsbeteiligung sind der Grundstein dieses Erfolgs und haben mich in der Form ehrlich gesagt auch überrascht“, lobt Herrmann, der Heimsheim in seiner Debütsaison zum Aufstieg in die Bezirksliga verhilft. Neben der hohen Qualität im Kader musste der Übungsleiter auch kaum einmal personell umstellen, Verletzungen oder die in der Vergangenheit häufigen Sperren aufgrund von Disziplinlosigkeiten der weiterhin sehr emotionalen Mannschaft gab es kaum.

Abteilungsleiter Werner Greif schwärmt vom Trainer in den höchsten Tönen: „Durch Kritik und viele Einzelgespräche hat er die Spieler stetig verbessert. Ohne ihn hätten wir das nicht geschafft.“ Nach zwei aufeinanderfolgenden Niederlagen zu Beginn der Hinrunde waren alte Probleme wieder aufgetreten, in einer Aussprache bekam Herrmann diese in den Griff: „Ich habe klar Stellung zum ständigen Gemotze und den vielen Karten bezogen. Die Mannschaft hat das dann abgestellt, wir sind enger zusammengerückt und haben uns durch nichts mehr aus der Spur bringen lassen.“

Selbst nach der starken Hinrunde blieb Heimsheim demütig. „Ich wusste nicht, ob wir dieses Niveau aufrechterhalten können. Doch die Mannschaft hat sich sogar noch einmal gesteigert“, lobt Greif. Das Team ließ sich auch durch die nachträgliche Aberkennung von drei Punkten aufgrund eines gegen Heimerdingen II zu Unrecht eingesetzten Spielers nicht vom Weg abbringen. „Wir ernten jetzt, was wir vor Kurzem gesät haben. Es ist toll, zu sehen, dass man auch mit einer selbst ausgebildeten Mannschaft und dieser Philosophie erfolgreich sein kann. Das ist ein Erfolg des ganzen Vereins, der enormen Spaß gemacht hat“, so Greif.

Den größten Rückschlag musste der Verein im Dezember verkraften. Erwin Moritz, zuletzt als Platzwart aktiv und in der Mannschaft äußerst beliebt, verstarb. Der Club-Legende widmete das Team den Aufstieg. „Er war über Jahrzehnte mit dem selben Herzblut bei der Sache wie die Mannschaft in dieser Saison“, sagt Greif.

Einen Grund für große Veränderungen gibt es für den TSV Heimsheim nicht. Der Verein will den eingeschlagenen Weg weitergehen und verzichtet deshalb größtenteils auf externe Neuzugänge. Stattdessen setzt er weiterhin auf Spieler mit Heimsheimer Wurzeln. Zusätzlich stoßen aus der A-Jugend sechs Spieler zum Kader, Abgänge gibt es wohl keine. „Das ist unsere Stärke und unser Weg. Alles andere sorgt nur für unnötige Unruhe. Zu einem Mittelfeldspieler würde ich aber nicht Nein sagen“, sagt Herrmann. Im Gegensatz zum letzten Aufstieg in die Bezirksliga 2011, als es direkt wieder nach unten ging, soll es dieses Mal zum Klassenverbleib reichen.

Aufrufe: 030.5.2018, 13:32 Uhr
Leonberger Kreiszeitungh / Luca KrausAutor