Gelingt der SGK das große Wunder?

Im Finale um den badischen Fußball-Pokal treffen seine Verbandsliga-Kicker morgen auf den Regionalliga-Absteiger FC Nöttingen. Anpfiff ist um 12.45 Uhr im Hoffenheimer Dietmar-Hopp-Stadion. Immerhin der Trainer kennt sich dort bestens aus, als 19-Jähriger hat er noch gegen die erste Mannschaft der TSG in der Oberliga dort gespielt, später häufig als Spieler von Sonnenhof Großaspach mit der U23 der Hoffenheimer in der Regionalliga die Klingen gekreuzt.

"Der Druck liegt bei Nöttingen", schiebt Wengert nach, der bei den Mittelbadenern einen Schwachpunkt in der Defensive ausgemacht hat, "die haben in der Runde immerhin über 90 Gegentore bekommen." Dafür haben sie ihre Stärken in der Offensive um die erfahrenen Stürmer Leutrim Neziraj, Niklas Hecht-Zirpel, Claudio Bellanave oder Michael Schürg. Im Halbfinale hat der FCN der FC-Astoria Walldorf mit 6:2 abgefertigt. Kirchheim hat dafür den großen Favoriten SV Waldhof Mannheim ausgeschaltet. Eine weitere Überraschung ist zumindest nicht ausgeschlossen.

"Habe hier alle Höhen und Tiefen mitgemacht"

Seit knapp zehn Jahren schnürt Jonas Rehm bereits seine Kickschuhe für die SGK. Das Finale ist für ihn der Höhepunkt. "Ich habe hier alle Höhen und Tiefen mitgemacht, wir sind ab- und wieder aufgestiegen und es geht in der Verbandsliga fast jedes Jahr gegen den Abstieg", konstatiert der Kapitän und unumstrittene Führungsspieler in Kirchheim. "Das Finale ist für mich etwas ganz besonderes, vor allem wenn ich uns mit anderen Verbandsligisten vergleiche und dabei feststelle, dass wir mit vergleichsweise wenig Mitteln auskommen müssen", führt Rehm weiter aus.

Wirkliche Vorfreude herrscht erst seit knapp zwei Wochen, seit der Klassenerhalt immer realistischer wurde. "Da ist ein immenser Druck von uns abgefallen", gibt Rehm zu, "jetzt sind wir voll auf den Donnerstag fokussiert." Natürlich sieht er auch den FC Nöttingen als klaren Favoriten: "Deren Abstieg spielt keine Rolle, da sie sich lange vorher damit abfinden konnten."

Um die große Überraschung wahr werden zu lassen, benötigen die Kirchheimer einen ähnlich perfekten Tag wie im Dezember, als sie den Waldhof im Halbfinale aus dem Wettbewerb gekickt haben. Damals stand die Defensive wie ein Bollwerk, hielt über 120 Minuten die Null und beinahe hätte der Verbandsligist die Partie sogar vor dem Elfmeterschießen entschieden. Für das Nervenspiel vom Punkt ist jedenfalls genügend Erfahrung vorhanden. Bereits im Viertelfinale zeigten sich die SGK-ler abgezockt vom Punkt und schlugen den mittalbadischen Landesligisten FV Niefern.

Direktbilanz spricht für Kirchheim

Bei einem Blick in die Historie findet man bereits ein Pflichtspiel der beiden Finalteilnehmer. In der Saison 2004/05 trafen sich sie sich im Viertelfinale des badischen Pokals. Der Sieger damals: Die SG Heidelberg-Kirchheim nach einem dramatischen 8:6 im Elfmeterschießen.

Im Vorkauf sind rund 1 500 Karten abgesetzt worden, damit steht bereits fest, dass mehr Zuschauer kommen als letztes Jahr zum Duell des FC-Astoria Walldorf gegen die SpVgg Neckarelz, das die Astorstädter in Bammental mit 2:0 für sich entschieden haben. Für morgen hat der Verbandsligist aus der Heidelberger Südstadt knapp 700 Karten geordert und acht Busse für seine Fans zur Verfügung gestellt. Auch der „"Ehrenamtsblock" wird voll besetzt sein, zahlreiche Trainerinnen und Trainer, Ehrenamtspreisträger und Junior-Coaches sind der Einladung des bfv gefolgt und feiern das Ehrenamt am Finaltag der Amateure. Für spontane Fans und Vatertags-Ausflügler gibt es am Spieltag noch einzelne Sitzplatztickets auf der Haupttribüne sowie Stehplatzkarten.