2024-05-08T14:46:11.570Z

Analyse
Trotz einer schwachen Vorrunde in der Kreisliga West wird beim SV Aislingen niemand nervös. Trainer Falko Ballin (links) und Routinier Stefan Uhl strahlen im Hinblick auf die Restsaison viel Gelassenheit aus.  Foto: Karl Aumiller
Trotz einer schwachen Vorrunde in der Kreisliga West wird beim SV Aislingen niemand nervös. Trainer Falko Ballin (links) und Routinier Stefan Uhl strahlen im Hinblick auf die Restsaison viel Gelassenheit aus. Foto: Karl Aumiller

Gelassenheit auf dem Kapellenberg

Beim SV Aislingen kennt man keine Abstiegsangst +++ Welche Routiniers den West-Kreisligisten am Ende an das rettende Ufer bringen sollen

Das achte Jahr am Stück spielt der SV Aislingen in der Kreisliga West. Damit sich im Sommer ein neuntes anschließt, müssen die Kicker vom Kapellenberg aber in der restlichen Saison noch eine kleine Schippe drauflegen. Wie das gelingen soll, zeigt die Donau-Zeitung im Frühjahrscheck.

Soll & Haben

Nur Schlusslicht SV Holzheim und der TSV Burgau (beide 9 Zähler) holten weniger Punkte als die Aislinger. Mit vier Siegen und einem Unentschieden rangieren die Grün-Weißen derzeit mit 13 Punkten auf dem Abstiegsrelegationsrang. Für Trainer Falko Ballin keine zufriedenstellende Zwischenbilanz. „Wir müssen stabiler werden und in allen Bereichen zulegen“, betont der 50-Jährige. Mit 39 Gegentoren hat sich der SVA nach dem TSV Burgau gar die zweitmeisten Kisten eingefangen.

Hin & weg

Versuche, den Kader mit externen Neuzugängen im Winter breiter aufzustellen, fanden in Aislingen nicht statt. Zumal bis auf Tobias Tausend (SSV Glött II) alle Spieler geblieben sind und mit Matthias Böck (Hausbau) und Benedikt Wecker (Auslandsaufenthalt in Australien) zwei Kicker zurückkehren, die sich jeweils eine sechsmonatige Auszeit genommen haben.

Team & Chef

Falko Ballin kam im Sommer vom SV Wattenweiler auf den Aislinger Kapellenberg. Der gebürtige Thüringer, der in Leipheim wohnt, fühlt sich bei seinem neuen Verein pudelwohl. „Wir haben hier eine tolle Kameradschaft und ein sehr intaktes Umfeld“, ist der Coach von der Struktur des SVA angenehm überrascht. Beide Seiten haben sich bereits geeinigt, auch in der kommenden Saison gemeinsame Wege zu gehen. „Egal, in welcher Liga“, fügt Ballin an. Ihm zur Seite steht weiterhin als Co-Trainer Martin Mayer. Dieser kümmert sich hauptsächlich um die zweite Mannschaft, welche in der A-Klasse West II auf Rang neun platziert ist.

Glücks- und Sorgenkinder

Im Sommer wurden Stefan Stark (37) und Stefan Uhl (34) für ihre langjährige Treue zum Verein schon geehrt. Beide Spieler wollten aufgrund ihres Alters die Fußballstiefel eigentlich an den berühmten Nagel hängen. Doch schnell wurde deutlich, dass es ohne diese Routiniers nicht geht. „Ihre Erfahrung ist durch nichts zu ersetzen“, ist Ballin froh, dass er auf Stark schon elfmal zurückgreifen konnte; Uhl kam viermal zum Einsatz. Beide sind zusammen mit Kapitän Matthias Böck (29) Ballins Glückskinder. Einziges Sorgenkind ist derzeit Torwart Matthias Klett. Nicht nur durch die Tatsache, dass er im ersten Spiel nach der Winterpause noch eine Sperre absitzen muss, sondern auch wegen einer Blessur am Finger. Wie lange ihn diese Verletzung noch außer Gefecht setzt, lässt sich noch nicht so richtig einschätzen. Vertreten wird Klett von Simon Eberle.

Test & Taktik

Gegen Ziemetshausen (1:2), Unterthürheim (2:2) und Ettenbeuren (7:0) hat der SVA insgesamt drei Testspiele bestritten. Auf die Ergebnisse kam es dabei Chefcoach Falko Ballin nicht so sehr an. „Wichtig ist, was in der Punktrunde passiert“, stellt der Trainer den Unterschied zu den wirklich wichtigen Spielen nochmals extra heraus. Taktisch sei die Mannschaft sehr flexibel. Das System, so Ballin, könne während einer Begegnung je nach Spielstand und Situation sogar mehrmals gewechselt werden. „Letztlich hängt aber alles vom Personal ab, auf welches ich zurückgreifen kann“, hofft der Übungsleiter auf wenig Ausfälle im Frühjahr.

Start & Ziel

Los geht’s am Sonntag beim Tabellendritten SpVgg Ellzee, danach kommt der TSV Burgau. „Mit vier Punkten wäre ich zufrieden“, blickt Ballin voraus. Vor allem gegen den TSV Burgau habe die Mannschaft einiges gutzumachen. Denn beim Abstiegskandidaten setzte es in der Herbstrunde eine 2:6-Niederlage. Ballin: „Das war der absolute Tiefpunkt.“ Am Ende hofft der Coach, mindestens noch einen Rang nach vorne zu kommen, um die Abstiegsrelegation gegen den Tabellenzwölften der Kreisliga Nord zu vermeiden. Sollte es mit dem Klassenerhalt wider Erwarten nicht klappen, geht in Aislingen die Welt nicht unter. „Viel wichtiger ist, dass der Verein weiter so gut intakt bleibt“, kennt Ballin nach acht Monaten beim SVA die dortigen Prioritäten.

Prognose

Vier Punkte Vorsprung auf die beiden Tabellenletzten SV Holzheim und TSV Burgau sind noch kein allzu großes Polster vor einem Direktabstieg. Doch Aislingen kriegt in der Frühjahrsrunde die Kurve und wird noch einen Platz nach oben klettern.

Aufrufe: 013.3.2018, 07:32 Uhr
Wertinger Zeitung / herAutor