2024-03-28T15:56:44.387Z

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Ein Bild mit Symbolcharakter: Auf Krücken geht derzeit auch die SpVgg Hankofen-Hailing in der Bayernliga Süd. F: Hofer
Ein Bild mit Symbolcharakter: Auf Krücken geht derzeit auch die SpVgg Hankofen-Hailing in der Bayernliga Süd. F: Hofer

Gelassen, aber: »Lehrzeit muss irgendwann vorbei sein«

Absturz auf einen Relegationsrang, personelle Sorgen und ein Hammer-Restprogramm: Doch die Verantwortlichen der SpVgg Hankofen reagieren besonnen

Wieder nicht gewonnen. Die vermaledeite Misere hat sich in den Köpfen der Spieler der SpVgg Hankofen-Hailing eingenistet. Die Anzahl der Partien, die sie nun schon nicht mehr gewonnen haben, wird ihnen mit jedem ausbleibenden Erfolgserlebnis noch dröhnender um die Ohren gehauen. Zudem hat das Verletzungspech am Reißinger Bach erbarmungslos zugeschlagen. Wichtige Akteure wie Tobias Beck, Christian Liefke oder Mateusz Krawiec fallen im Endspurt aus. Vor den immens schweren Duellen bei der Regensburger Profireserve und dem Nonplusultra der Liga, dem SV Türkgücü-Ataspor, ist die Lage aber längst nicht so trist, wie man vermuten könnte.

Von Untergangsstimmung bei den "Dorfbuam" kann keine Rede sein. "Klar haben wir derzeit Probleme", will Teammanager Richard Maierhofer nichts schönreden, "aber die Stimmung bei uns ist immer noch gut. Die Mannschaft hat am Montag und Dienstag stark trainiert". Die Gelassenheit von Maierhofer wirkt ganz und gar nicht aufgesetzt, schließlich ist die Situation auch nicht wirklich neu für den kleinen Verein aus dem Gäuboden. Den Kampf um den Klassenerhalt in der Bayernliga Süd fechten sie schließlich jedes Jahr in Hankofen. "In schwierigen Zeiten rücken wir noch enger zusammen. Wir bleiben ruhig und schauen nach vorne. Das Vertrauen in unsere Mannschaft ist weiter da", betont Maierhofer.

MRT-Untersuchung am Donnerstag soll bei Mateusz Krawiec Klarheit bringen.

Auch wenn die Reihen der Truppe in den letzten Wochen ziemlich ausgedünnt wurden. Stürmer Christian Liefke hat sich in der Vorbereitung den Mittelfuß gebrochen, er wird aller Voraussicht nach in dieser Spielzeit nicht mehr zum Einsatz kommen. Bei Mittelfeldstratege Tobias Beck hat Maierhofer die Hoffnung noch nicht aufgegeben: "Tobi ist nach seiner Operation am lädierten Außenband und an der Kapsel auf einem guten Weg. Ich hoffe, dass er Anfang Mai wieder soweit ist und uns in den letzten Spielen zur Verfügung steht." Mateusz Krawiec plagen seit der Partie in Schwabmünchen Knieschmerzen, eine MRT-Untersuchung am Donnerstag soll nun eine genaue Diagnose liefern. "Mateusz konnte zumindest am Montag leichtes Lauftraining absolvieren. Jetzt müssen wir eben abwarten, was am Donnerstag im Kernspint rauskommt", meint Maierhofer. Nicht allzu gut sieht es bei Robin Justvan aus. Der 21-Jährige musste am Dienstag erneut wegen hartnäckiger Adduktorenprobleme das Training abbrechen. Noch schlimmer hat es letzte Woche Kilian Schwarzmüller erwischt, der sich im Abschlusstraining vor der Partie gegen Schwaben Augsburg den Mittelfuß gebrochen hat. Natürlich eine bescheidene Situation und Maierhofer gibt zu bedenken: "Zuletzt hatten wir noch drei Mann auf der Ersatzbank. Viel darf jetzt nicht mehr passieren."

»Zwischen Gerry, die Mannschaft und der Sportlichen Leitung passt kein Blatt Papier«

Der Teammanager will auch gar nicht dementieren, dass die Sieglos-Serie das Team kalt lässt: "Eine gewisse Blockade ist da schon zu spüren." Er selbst mache sich keinen großen Kopf und fügt schmunzelnd an: "Für die Presse ist das natürlich ein gefundenes Fressen, aber ich lese keine Bericht mehr darüber." Hankofen tut sich im Moment einfach mit dem Toreschießen schwer, das weiß auch Maierhofer und betont: "Wir müssen Treffer erzwingen, und sei es durch Standardsituationen. Alle unsere Partien in der Frühjahrsrunde waren hart umkämpft, wir waren nicht weit weg. Defensiv stehen wir sehr gut. Wir haben die Lage gründlich analysiert und müssen nun eben Lösungen finden." Die junge Elf dürfe selbstredend weiterhin Fehler machen, müsse aber aus den Fehlern lernen und eben diese dann abstellen. "Die Lehrzeit muss irgendwann vorbei sein", meint Maierhofer und hofft, dass sich trotz des happigen Restprogramms schon gegen den SSV Jahn II oder den designierten Meister aus München ein Erfolgserlebnis einstellt. Und selbst wenn die Negativserie sich ausweitet, der Trainer steht in keiner Weise zur Disposition. "Zwischen Gerry, die Mannschaft und der Sportlichen Leitung passt kein Blatt Papier. Wir sind zu 100 Prozent von seiner Arbeit überzeugt und werden weiter den Weg mit Gerry gehen, komme was wolle", stärkt Maierhofer dem Trainer unmissverständlich den Rücken.




Aufrufe: 03.4.2019, 14:30 Uhr
Mathias WillmerdingerAutor