„Ich werde viel mehr Ruhe haben und kann mir meine Zeit selber einteilen“, beschreibt Thomas Geist seine neue Aufgabe. Allerdings schiebt er sofort nach: „Jeder, der mich kennt, weiß aber auch, dass ich keine halben Sachen mache, sondern mich trotzdem zu 100 Prozent einbringen werde.“ Davon ist auszugehen. Beim FC Neukirchen-Vluyn findet der nach 37 Jahren Trainerdasein im Jugend- wie Seniorenbereich äußerst erfahrene Fußballenthusiast gleichzeitig einen Verein vor, der, vom Vorstand mit ganz viel Herzblut geführt wird. Wie berichtet, ist der FC vor zwei Jahren aus den Kickern vom SV Neukirchen und dem TuS Preußen Vluyn hervorgegangen. Und Geist hat in seiner Vita gleich beide Ur-Vereine stehen. Jeweils im Jugend- sowie im Seniorenbereich. Seine Trainerlaufbahn startete er als Nachwuchstrainer beim SVN, seine erste Seniorenstation hatte er bereits mit 23 Jahren bei Preußen Vluyn.
Kurzum: Geist kennt beide Vereine und auch die Protagonisten des neuen FC. Die hatten sich quasi bereits im Gründungsjahr bei ihrem alten Trainer in Erinnerung gerufen, wollten gerne mit Geist gemeinsame Sache machen. „Klaus Osthöver hatte mich schon vor zwei Jahren das erste Mal angesprochen. Der Kontakt war ja nie abgerissen“, so Geist. Osthöver hat seit Beginn des FC die sportliche Leitung inne, arbeitet bald ganz eng mit Geist zusammen, der wiederum freie Hand haben wird.
„Ich möchte ein Sportlicher Leiter werden, den ich mir als Trainer immer als Sportlicher Leiter gewünscht habe“, umreißt Geist,der nach eigenen Angaben Angebote von anderen, auch von höherklassigen Vereinen hatte, sein Verständnis für sein neues Aufgabengebiet.
Auch Timo Jogsch bestätigt, immer mit Thomas Geist in Verbindung gestanden zu haben. Auch mal zufällig. „Wir wohnen alle in Neukirchen-Vluyn, da trifft man sich auch immer mal irgendwo“, sagt der FC-Vorsitzende. Jogsch freut sich riesig über die Erfahrung, die Geist mitbringt: „Thomas weiß, wie es in den Leistungsbereichen geht, er kennt in der Jugend die Niederrheinliga, er hat bei den Senioren Landes- und Oberliga trainiert. Und er kennt bei uns im Verein wirklich jeden.“
Dass Geist nun in seinem Wohnort eine neue Aufgabe übernehmen wird, freut ihn auch aus einem anderen Grund: „Jetzt kann ich etwas für die Umwelt tun“, überlegt er laut, nun mit dem Fahrrad zum Platz fahren zu können. Früher beim SV Straelen oder SV Sonsbeck wäre das deutlich schwieriger gewesen. „Wir sind bei Thomas am Ball geblieben, und das hat sich ausgezahlt“, so Jogsch. „Der geschäftsführende Vorstand, sowie die Abteilungsleiter haben sich einstimmig für Thomas Geist entschieden.“ Der FC hofft nun, den eingeschlagenen Weg mit dem Sportlichen Leiter weiter gehen zu können.
„Der FC hat eine sehr gute Jugendabteilung“, lobt Geist das Engagement der Neukirchen-Vluyner im Nachwuchsbereich – und dankt gleichzeitig beiden Ur-Vereinen für die Hilfen und das Vertrauen, was ihm in seiner ersten Zeit als Trainer so geholfen hat.
Und die Verantwortlichen des FC Neukirchen-Vluyn wollen nicht nur im Vorstand und bei den Funktionären nichts dem Zufall überlassen. Auch sportlich soll „in aller Ruhe, ohne Stress“, so Geist, das „Unternehmen Bezirksliga“ angegangen und möglichst erfolgreich gearbeitet werden. „Unsere Trainer haben alle bisher einen super Job gemacht“, versichert Jogsch. „Das sage ich nicht nur, weil wir in der Tabelle oben stehen.“ Vielmehr seien wenigstens immer 15 Spieler beim Training – unter der Erfüllung aller Auflagen wegen der Corona-Pandemie. „Seit zwei Wochen ist auch die Anlage am Klingerhuf für den Trainingsbetrieb wieder geöffnet“, freut sich der FC-Vorsitzende.
Und nun kann der designierte Aufsteiger in die Kreisliga A auch eine Reihe Neuzugänge vermelden. Neuzugänge mit reichlich Erfahrung – obwohl sie noch ziemlich jung sind. Der 25-jährige Offensivmann Yassin Ait Dada kommt vom VfL Repelen, bringt einen ausgepägten Drang zum Tor und jede Menge Landesligaerfahrung mit. Das gilt auch für Astrit Krasniqi, der mit 29 Jahren der älteste Neuzugang ist und nun vom A-Ligisten MSV Moers kommt.