2024-05-22T11:15:19.621Z

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So richtig will sich Genderkingens Trainer Thomas Rudat (links) scheinbar nicht trösten lassen von seinem Schwiegervater Robert Seitz, Co-Trainer von Oberndorf.    F.: Szilvia Izsó
So richtig will sich Genderkingens Trainer Thomas Rudat (links) scheinbar nicht trösten lassen von seinem Schwiegervater Robert Seitz, Co-Trainer von Oberndorf. F.: Szilvia Izsó

Gefahr für den Familienfrieden

Beim Derby gegen den VfB Oberndorf traf Genderkingens Spielertrainer Rudat auf seinen Schwiegervatter

Wenn der VfB Oberndorf und der SV Genderkingen im Derby aufeinandertreffen, ist das immer etwas Besonderes. Die Vereine verbindet viel, die Spieler kennen sich alle untereinander. Die Duelle sind stets hitzig, aber alles läuft im Rahmen ab. Doch am Samstag schien im Spiel der Kreisklasse Nord II zumindest in einem Fall der Friede an Weihnachten in Gefahr: Es kam nämlich zum aberwitzigen Trainerduell Schwiegervater gegen Schwiegersohn.

Auf der Oberndorfer Bank sitzt seit einigen Wochen Robert Seitz als Co-Trainer von Klaus Vater – der übrigens aus Genderkingen stammt und auch schon den SVG trainiert hat. Das Duo übernahm nach der Entlassung von Berkant Oral übergangsweise die Betreuung der Mannschaft. Thomas Rudat wiederum wohnt in Oberndorf, ist aber seit vergangener Saison Spielertrainer in Genderkingen – und hat einst Seitz’ Tochter geheiratet. Die Vorfreude auf dieses Duell war entsprechend groß, am Ende konnte aber nur Seitz lachen. „Thomas hatte nicht so gute Laune gehabt“, erzählt der Oberndorfer Coach nach dem 1:0-Sieg seiner Mannschaft. „Ich bin enttäuscht, wir haben uns kaum Torchancen erarbeitet“, sagt Rudat, der sich auch noch verletzt auswechseln musste. „Das hat mich am meisten gewurmt.“

Für beide Teams war das Spiel wichtig, beide sind längst nicht von allen Abstiegssorgen befreit. Aber beide sind auch zufrieden bisher. „Der Abstieg sollte kein Thema sein. Man merkt: Bei uns wächst was zusammen. Nur die Konstanz ist noch nicht so da“, sagt Seitz für Oberndorf. „Wir haben noch keine richtige Klatsche bekommen als Aufsteiger, meistens waren wir auf Augenhöhe“, so Rudat für Genderkingen. Er mahnte aber auch: „Ich hab es meinen Buben gesagt: So wie man aus der Runde rausgeht, kommt man auch wieder rein.“

Für beide Teams ist jetzt Winterpause – und so durfte nach der Partie die Party nicht fehlen: Im VfB-Sportheim analysierten Seitz und Rudat gemeinsam an einem Tisch alles noch einmal in Ruhe – und verließen letztlich sogar den Ort des Geschehens gemeinsam. Auch wenn der eine dem anderen drei Punkte abgenommen hat, der Friede an den Feiertagen scheint doch nicht in Gefahr. Rudat stellt klar: „Wir beide fahren da eigentlich relativ schnell runter und reden kaum über Fußball. Weihnachten steht im Zeichen von Weihnachten.“

Aufrufe: 02.12.2014, 11:24 Uhr
Donauwörther Zeitung / Bastian LauerAutor