Auf der Oberndorfer Bank sitzt seit einigen Wochen Robert Seitz als Co-Trainer von Klaus Vater – der übrigens aus Genderkingen stammt und auch schon den SVG trainiert hat. Das Duo übernahm nach der Entlassung von Berkant Oral übergangsweise die Betreuung der Mannschaft. Thomas Rudat wiederum wohnt in Oberndorf, ist aber seit vergangener Saison Spielertrainer in Genderkingen – und hat einst Seitz’ Tochter geheiratet. Die Vorfreude auf dieses Duell war entsprechend groß, am Ende konnte aber nur Seitz lachen. „Thomas hatte nicht so gute Laune gehabt“, erzählt der Oberndorfer Coach nach dem 1:0-Sieg seiner Mannschaft. „Ich bin enttäuscht, wir haben uns kaum Torchancen erarbeitet“, sagt Rudat, der sich auch noch verletzt auswechseln musste. „Das hat mich am meisten gewurmt.“
Für beide Teams war das Spiel wichtig, beide sind längst nicht von allen Abstiegssorgen befreit. Aber beide sind auch zufrieden bisher. „Der Abstieg sollte kein Thema sein. Man merkt: Bei uns wächst was zusammen. Nur die Konstanz ist noch nicht so da“, sagt Seitz für Oberndorf. „Wir haben noch keine richtige Klatsche bekommen als Aufsteiger, meistens waren wir auf Augenhöhe“, so Rudat für Genderkingen. Er mahnte aber auch: „Ich hab es meinen Buben gesagt: So wie man aus der Runde rausgeht, kommt man auch wieder rein.“
Für beide Teams ist jetzt Winterpause – und so durfte nach der Partie die Party nicht fehlen: Im VfB-Sportheim analysierten Seitz und Rudat gemeinsam an einem Tisch alles noch einmal in Ruhe – und verließen letztlich sogar den Ort des Geschehens gemeinsam. Auch wenn der eine dem anderen drei Punkte abgenommen hat, der Friede an den Feiertagen scheint doch nicht in Gefahr. Rudat stellt klar: „Wir beide fahren da eigentlich relativ schnell runter und reden kaum über Fußball. Weihnachten steht im Zeichen von Weihnachten.“