2024-05-08T14:46:11.570Z

Halle
Ganz cool: Der FC Grün-Weiß Ingolstadt um Siegtorschütze Tobias Strobl (Mitte stehend) dürfen den Titel feiern. F.:Rebel
Ganz cool: Der FC Grün-Weiß Ingolstadt um Siegtorschütze Tobias Strobl (Mitte stehend) dürfen den Titel feiern. F.:Rebel

Gastspieler Tobi Strobl sticht: GW Ingolstadt triumphiert

Bayerische Hallenmeisterschaft in Stadtbergen: Oberbayern siegen im Finale mit 1:0 gegen den FC Gundelfingen +++ Top-Favorit SpVgg Bayern Hof scheitert im Halbfinale

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Triumph in grün und weiß: Der Kreisklassist FC Grün-Weiß Ingolstadt hat sich fast sensationell die bayerische Hallenkrone aufgesetzt. Die Oberbayern um Gastspieler Tobias Strobl - seines Zeichens Coach der Schanzer-U21 in der Regionalliga Bayern - zwangen in einem rassigen Endspiel vor 768 Zuschauern in Stadtbergen den FC Gundelfingen mit 1:0 in die Knie. Die Ingolstädter vertreten nun Bayern auch bei der Süddeutschen Meisterschaft. Manuel Müller vom FC Gundelfingen schoss sich zum Torschützenkönig, als bester Keeper wurde Julian Bauer vom TSV Leitershofen ausgezeichnet.

Die Gruppenphase

Für klare Verhältnisse in Gruppe A sorgten der FC Grün-Weiß Ingolstadt und die SpVgg Bayern Hof. Die Favoriten ließen nichts anbrennenund verwiesen die Underdogs der SG Etzenricht / Luhe-Wildenau II und den Gastgeber TSV Leitershofen klar in die Schranken. Am Ende gingen die Ingolstädter dank des besseren Torverhältnisses als Gruppenerster über die Ziellinie.

In Gruppe B setzte sich der schwäbische Lokalmatador FC Gundelfingen an die Spitze. Dahinter war es spannend: In der letzten Partie ging es um Alles oder Nichts: Dem niederbayerischen Vertreter aus Dingolfing hätte im Direktduell gegen den Vorjahressieger Türkspor Nürnberg ein Remis gereicht. Doch die Mittelfranken bewiesen in einer dramatischen Partie Nerven aus Stahl und katapultierten sich dank zweier später Treffer und einem 4:2-Sieg ins Halbfinale.

Die K.o.-Runde

Die zwei Halbfinals hätten kaum spannender sein können. Im ersten Halbfinale zwischen Gundelfingen und Hof brachte Torschützenkönig Manuel Müller die Schwaben mit 1:0 in Führung, eine Minute vor dem Ende gelang Nico Schmidt der Ausgleich für den Bayernligisten aus Oberfranken. Vom Punkt hatten dann die Gundelfinger die besseren Nerven und zogen als erstes Team ins Finale ein. Eine enorm ausgeglichene und hochklassige Angelegenheit war auch das zweite Halbfinale. Türkspor Nürnberg und Grün-Weiß Ingolstadt lieferten sich auf der Platte einen heißen Fight. Den Führungstreffer der Oberbayern durch Gastspieler Tobias Strobl konnte Necati Güler spät noch ausgleichen. Es musste also wieder die Entscheidung vom Punkt her. Und da war eben Fortuna mit Grün-Weiß im Bunde, aus der Traum von Türkspor von der Titelverteidigung. Im Finale standen sich also Gundelfingen und Grün-Weiß Ingolstadt gegenüber. Die Kontrahenten lieferten sich ein klasse Endspiel auf Augenhöhe. Als alle schon wieder mit einer Entscheidung im "Shoot-Out" rechneten, schlug die Stunde von Tobias Strobl: Einen Freistoß aus zwölf Metern Torentfernung halbrechter Position nagelte der 31-Jährige ins Netz. Drei Minuten waren noch zu gehen, aber Gundelfingen hatte keine Antwort mehr auf Lager und als die Schlusssirene ertönte, kannte der grün-weiße Jubel keine Grenzen mehr. "Ein absolut cooles Turnier. Ein total spannendes Finale, in dem wir den Tick glücklicher agiert haben. Egal, nehmen wir jetzt gerne mit, den Titel Bayerischer Hallenmeister. Wir fahren jetzt glücklich nach Hause", freute sich Siegtorschütze Tobias Strobl im Anschluss an das Endspiel.








Vorschau:

Der Höhepunkt der Hallensaison steht unmittelbar bevor: Am Samstag wird in Stadtbergen bei Augsburg die Bayerische Meisterschaft ausgetragen. Die Bandbreite an Teams könnte dabei kaum größer sein. Von der untersten Klasse (A-Klasse) bis zur Bayernliga ist alles dabei. Der Startschuss fällt um 13:30 Uhr mit der Eröffnungspartie des Gastgebers TSV Leitershofen gegen die SpVgg Bayern Hof. FuPa stellt euch die acht teilnehmenden Teams ausführlich vor und wird das ganze Turnier per Liveticker begleiten.

Gruppe A

SG Etzenricht / Luhe-Wildenau II (A-Klasse, Bezirkssieger Oberpfalz) Die größte Überraschung des Turniers ist jetzt schon die SG Etzenricht / Luhe-Wildenau II. Der A-Klassist ist das Äquivalent zu Sensations-Europameister Dänemark 1992. Es war eigentlich gar nicht vorgesehen, dass die Nord-Oberpfälzer in der Halle dem runden Leder nachjagen. "Wir wurden gebeten, doch bitteschön mitzumachen und wir haben dann gesagt: Ok, dann spielen wir halt dabei. Wir haben nicht ein einziges Mal in der Halle trainiert und dann gewinnen wir die Kreismeisterschaft. Spätestens nach dem Triumph bei der Bezirksmeisterschaft waren alle schier aus dem Häuschen. Unglaublich", kann Etzenrichts stellvertretender Abteilungsleiter Alex Greitzke den Erfolg selbst immer noch kaum fassen. Eigenständig haben weder der SC Etzenricht noch der SC Luhe-Wildenau je die Oberpfälzer Hallenkrone erringen können - die Spielgemeinschaft hat`s nun völlig überraschend geschafft. Und glaube bloß keiner, die SG fährt nach Stadbergen, Spalier für den späteren Sieger zu stehen. "Die Mannschaft will ins Halbfinale", betont Greitzke. Wichtig ist dem Teammanager dabei zu erwähnen, dass kein Akteur aus dem Etzenrichter Landesliga-Kader dabei sein wird. Mit einem großen Bus wird der Tabellenzweite der A-Klasse Süd aus dem Kreis Amberg/Weiden Richtung Augsburg rollen. Wie viele Unterstützer mit an Bord sein werden, kann Greitzke aber noch nicht sagen: "Der Termin ist für uns ein wenig ungünstig. Ein Bus aus Etzenricht fährt zum Biathlon nach Antholz, ein weiterer ist unterwegs zum Skifahren. Zudem ist am Abend Sportlerball. Aber ich bin sicher, dass trotzdem einige Anhänger mitfahren werden. Und auch wenn wir Letzter werden, bei der Rückfahrt wird Party gemacht."


SpVgg Bayern Hof (Bayernliga, Bezirkssieger Oberfranken) Von der Papierform her ist der Bayernligist aus Oberfranken der große Favorit. Die Gelb-Schwarzen setzten sich im oberfränkischen Bezirksfinale knapp mit 2:1 gegen den TSV Mönchröden durch. Zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte hat die SpVgg damit die Gelegenheit, sich zum bayerischen Hallenchampion zu krönen. Und die Hofer reisen mit einem qualitativ starken Kader nach Schwaben: So werden Nico Preißler, David Guyon, Mikel Seiter, Tom Feulner, Yannick Schuberth, Nico Schmidt, Patrik Kavalir, Adam Hajek, Kevin Winter und Ondrej Chocholousek versuchen, den Titel mit in den äußersten Nordosten des Freistaats mitzunehmen. Coach Alexander Spindler fordert demzufolge auch das Weiterkommen von seiner Truppe: "Wir wollen mindestens ins Halbfinale! Ich bin auf das Niveau gespannt. Es wird sicherlich eine wichtige Erfahrung, von der wir später in der Liga profitieren können."TSV Leitershofen (Kreisliga, Gastgeber) Die Gastgeber sind das einzige Team, das sich nicht sportlich qualifizieren musste. Demzufolge ist der TSV sportlich nur ganz schwer einzuschätzen. Für Abteilungsleiter Oswald Seizinger stehen primär andere Ziele im Vordergrund: "Wir wollen ein schönes und faires Turnier ausrichten und uns als Verein gut präsentieren. Die Vorbereitungen sind soweit abgeschlossen." Allein die Ausrichtung ist schon ein tolles Erlebnis für den ganzen Verein. Was sportlich möglich sein wird, das kann Seizinger auch nicht so genau einschätzen: "Die Mannschaft ist top-motiviert und will sich bestmöglich präsentieren. Aber wir wissen auch um unsere Möglichkeiten." Im Freien kämpft Leitershofen um den Klassenerhalt in der Kreisliga Augsburg. Zur Winterpause rangiert der TSV auf einem Abstiegsplatz. Gleich zu Beginn dürfte es stimmungsvoll werden, wenn die Gastgeber das Turnier gegen die SpVgg Bayern Hof eröffnen.

FC Grün-Weiß Ingolstadt (Kreisklasse, Bezirkssieger Oberbayern) Auf den ersten Blick war es eine große Überraschung, dass sich der Kreisklassist aus Ingolstadt in Oberbayern durchsetzen konnte. Der Sportliche Leiter des FC Grün-Weiß, Fatih Topcu, war hingegen weniger verblüfft: "Wir haben verdient gewonnen, weil wir sehr guten Fußball gezeigt haben." Die Ingolstädter können mit Fug und Recht als Futsal-Experten bezeichnet werden. "Wir haben einige technisch sehr versierte, hochkarätige Spieler in unseren Reihen. Wir wollen auch am Samstag zeigen, was wir draufhaben", betont Topcu, bei dem die Vorfreude schon zu spüren ist: "Ich bin stolz auf die Mannschaft, dass wir in so einem Rahmen vertreten sind. Es ist eine große Ehre und ein Highlight für den Verein. Wir wollen Spaß haben und dann werden wir sehen, was gegen uns unbekannte Gegner drin ist." Da Ingolstadt und Augsburg nur rund 80 Kilometer getrennt sind, rechnet Topcu damit, dass viele Anhänger die Multikulti-Truppe unterstützen werden: "Wir werden mit einem großen Bus fahren. Zusätzlich werden einige mit Privat-PKWs anreisen. Ich bin mir sicher, dass wir wieder wie bei der Bezirksmeisterschaft für eine gute Stimmung sorgen werden." Der Kader bei den Ingolstädtern wird sich im Vergleich zur Oberbayernmeisterschaft kaum ändern, zwei Gastspieler werden noch mit an Bord sein.

Gruppe B

FC Dingolfing (Bezirksliga, Bezirkssieger Niederbayern) Die BMW-Städter konnten sich in einem Herzschlag-Finale den Niederbayern-Titel sichern. Hier geht`s zum ausführlichen Stimmungsbericht.
Trainer Holger Götz meint im Vorfeld der Bayerischen Meisterschaft: "Das ist eine sehr ungewohnte Situation für uns, wir werden sicher nicht mir den größten Hoffnungen nach Augsburg fahren. Es ist eine Riesenherausforderung für uns, das haben wir uns verdient. Und: wir wollen auf Topniveau Niederbayern würdig vertreten, das ist Ansporn genug für uns."

Türkspor Nürnberg (Bezirksliga, Bezirkssieger Mittelfranken) Die Nürnberger haben es wieder unter die besten Hallenteams Bayerns geschafft. Damit hat Türkspor die Möglichkeit, als erstes Team nach dem SV Seligenporten (Sieger 2012 und 2013) den Titel zu verteidigen. "Das ist natürlich ein großer Ansporn für uns. Es ist jedes Mal ein super Erlebnis und die Erfahrung nehmen wir gerne mit", lässt Abteilungsleiter Fatih Köseoglu wissen. Apropos Erfahrung, die könnte der Truppe aus der Frankenmetropole zugutekommen: Zum dritten Mal nämlich ist Türkspor schon bei der "Bayerischen" mit dabei, die Nürnberger wissen, was da alles so auf sie einprasselt. Die Kontrahenten kann Köseoglu nur ganz schwer einschätzen: "Die Gegner sind wie eine Blackbox für uns, wir wissen nicht was drinsteckt. Die Gruppe scheint auf den ersten Blick sehr ausgeglichen. Aber ich habe großes Vertrauen in unsere Mannschaft, wir können eine schlagkräftige Mannschaft nach Stadtbergen schicken und wir haben bisher auf jede Situation eine Antwort gefunden." Der Kader bleibt im Vergleich zu Bezirksmeisterschaft gleich. Türkspor setzt zur Mission Titelverteidigung einen Fanbus ein und hofft wieder auf stimmgewaltige Unterstützung.


FC Gundelfingen (Landesliga Südwest, Bezirkssieger Schwaben)
Nominell zählt der FC Gundelfingen als einziger Landesligist zu den Top-Favoriten. Und nicht nur deshalb! Bei der schwäbischen Endrunde beeindruckte der FCG und ließ im Finale dem TSV Meitingen mit 6:1 nicht den Hauch einer Chance. An Unterstützung sollte es auch nicht mangeln, schließlich ist es fast ein Heimauftritt für die Grün-Weißen. "Bei der Bezirksmeisterschaft sind wir sehr souverän aufgetreten, die Ergebnisse sprechen für sich. Wir haben richtig starke Leistungen gezeigt. Vor allem der Wille der Jungs war beeindruckend. Die Mannschaft brennt und ich denke, am Samstag ist alles möglich", meint Abteilungsleiter Christian Renner. Der Kader wird im Wesentlichen derselbe sein wie bei der Bezirksmeisterschaft. DJK Oberschwarzach (Bezirksliga, Bezirkssieger Unterfranken) Für die Truppe aus dem Landkreis Schweinfurt könnte es der Auftakt in ein grandioses Jahr werden. Der Verein, bestehend aus Kickern aus Oberschwarzach und Wiebelsberg, würde gerne bei der "Bayerischen" für Furore sorgen und im Frühsommer in die Landesliga aufsteigen - kein Ding der Unmöglichkeit! "Wir freuen uns riesig auf Samstag. Ich schätze die Gruppe sehr ausgeglichen ein. Aufgrund des letztjährigen Erfolgs ist Türkspor für mich leichter Favorit. Aber in der Halle ist alles möglich", meint Spielertrainer Simon Müller, der den Klub innerhalb von acht Jahren von der A-Klasse in die Spitze der Bezirksliga geführt hat. Um 8.30 Uhr fährt der Bus ab gen schwäbische Bezirkshauptstadt. Müller traut seinem Team durchaus einiges zu: "Das Halbfinale wäre ein Traum, sozusagen die Kirsche auf der Sahnetorte." Der Kader der DJK wird sich aus Spielern der ersten Mannschaft und zwei Akteuren der zweiten Mannschaft zusammensetzen. Gar nicht so einfach war die Einstimmung auf den Showdown am Parkett, wie der spielende Coach erklärt: "Wir sind schon in die Vorbereitung gestartet und mussten daher zweigleisig trainieren."


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Aufrufe: 026.1.2019, 19:59 Uhr
Mathias WillmerdingerAutor